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«maybrit illner» und die Thementreue

Wie läuft das Jahr 2015 für die ZDF-Talkerin? Bislang drehten sich ihre Sendung hauptsächlich um Griechenland, die Ukraine und Terror. Hat sie damit das Geheimrezept für gute Quoten entdeckt?

«maybrit illner» kehrte am 15. Januar aus ihrer Winterpause zurück. Das erste Thema des ZDF-Talks, der für gewöhnlich donnerstags um 22.15 Uhr ausgestrahlt wird, war „Krieg der Islamisten – Hilflos gegen den Terror?“. Maybrit Illner diskutierte das Thema mit ihren Gästen, zu denen unter anderem Cem Özdemir, Parteivorsitzender der Grünen, Wolfgang Bosbach, Vorsitzender des Innenausschusses des Deutschen Bundestages und die Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor zählten. Das Zuschauerinteresse war allerdings verhalten, so dass der Talk 2,51 Millionen Zuschauer und einen Gesamtmarktanteil von 12,1 Prozent erreichte, womit man leicht unter dem Senderschnitt blieb.

In der Folgewoche blieb man dem Thema mit der Frage „Mord im Namen Allahs – Woher kommen Hass und Terror?“ treu. Zu Gast waren dabei die stellvertretende Parteivorsitzende der CDU, Julia Klöckner, der Grünenpolitiker Jürgen Trittin und der Imam, Husamuddin Meyer. Die Reichweite verbesserte sich umgehend auf 2,71 Millionen Fernsehende, die für einen Marktanteil von guten 13,5 Prozent sorgten. Bei den jüngeren erreichte man mit 0,27 Millionen Zuschauern und 3,3 Prozent nur etwa die Hälfte des Senderschnitts.

Am 29. Januar verbesserte man sich weiter auf 2,92 Millionen Zuschauer, gleichzeitig baute der Senderschnitt leicht auf 12,9 Prozent ab, womit er exakt auf Senderschnitt lag. Die Sendung behandelte die Frage „Aufstand in Athen – Scheitert Merkel, scheitert der Euro?“ mit den Wortführern Günther Oettinger, EU-Kommissar, dem Fraktionsvorsitzenden der Linkspartei, Gregor Gysi.

Sieben Tage später, am 5. Februar, gab die Reichweite erstmals im Jahr 2015 etwas nach, nur 2,68 Millionen Bürger ab drei Jahren interessierten sich für die Diskussion zum Ukraine-Konflikt „Russland gegen den Westen – Europas Frieden in Gefahr?“ Auch die prominenten Gäste wie Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, Matthias Platzeck von der SPD oder die Parteivorsitzende der Linken, Katja Kipping, änderten daran nichts. Der Reichweitenverluste wirkte sich allerdings nur marginal auf die Quote aus, die mit 12,8 Prozent nur 0,1 Prozent schlechter war als in der Vorwoche.

Auf den kleinen Abfall folgte die bislang meistgesehene Sendung des Jahres. Am 19. Februar stand einmal mehr das Thema Griechenland und die Schuldenpolitik des südeuropäischen Staates zum Diskurs. Die Frage „Athen gegen alle – Scheitert der Euro“ wurde unter anderem vom Bayerischen Finanzminister Markus Söder und Oskar Lafontaine besprochen. Für den Talk interessierten sich dabei 3,09 Millionen Zuschauer, was sehr guten 14,3 Prozent der Fernsehenden entsprach. Auch bei den Jüngeren war mit 0,39 Millionen Zuschauern und 4,6 ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen.

Nach der erfolgreichen Sendung Mitte Februar war der Höhenflug allerdings erst einmal beendet, bereits am 26. Februar ging die Reichweite mit 2,53 Millionen Zuschauern wieder deutlich zurück. Gleichzeitig rutschte der Marktanteil mit 12,5 Prozent erneut unter den Senderschnitt. Ein Grund hierfür war möglicherweise die Themenauswahl. Erneut wurde der Ukraine-Konflikt mit der Frage „Merkels Worte, Obamas Waffen – Was hilft der Ukraine“ thematisiert. In der Gesprächsrunde fanden sich unter anderem der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, die stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion der Linkspartei, Sahra Wagenknecht, sowie der Direktor Weiterentwicklung der Bundesakademie für Sicherheitspolitik, Karl-Heinz Kamp, ein.

Während der negative Trend in den vorherigen Woche wieder unmittelbar umgekehrt wurde, fielen die Werte auch 5. März weiter ab. «maybrit illner» erreichte mit 2,43 Millionen Zuschauern in etwa 100.000 weniger als in der Vorwoche. Gleichzeitig rutschte die Quote auf 11,7 Prozent ab. Neben Griechenland und Ukraine war der Kampf gegen Terror 2015 das bestimmende Thema bei «maybrit illner». Diesmal debattierten unter anderem Bundesinnenminister Thomas de Maizière und Stammgast Cem Özdemir die Frage „Der Feind im eigenen Land – Wer sind die Terror-Islamisten?“

Am vergangenen Donnerstag griff man mit dem Streit um Zuwanderung ein weiteres aktuelles Thema auf. Im Raum stand die Frage „Fachkraft oder Flüchtling – Wer darf ins Wirtschaftswunderland?“ Dafür lud Maybrit Illner sich unter anderem den Fraktionsvorsitzenden der SPD im Bundestag, Thomas Oppermann, den CDU-Generalsekretär Andreas Schauer sowie den Ministerpräsidenten von Thüringen, Bodo Ramelow, ein. Doch weder die Gäste, noch das Thema stießen beim Publikum auf großen Anklang. Mit 2,10 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von bescheidenen 10,4 Prozent fuhr die Talkshow den bislang schlechtesten Wert des Jahres ein.
15.03.2015 15:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/76924
Dennis Weber

super
schade


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maybrit illner

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