Etwa anderthalb Milliarden erwartet der öffentlich-rechtliche Rundfunk an Mehreinnahmen in der laufenden Beitragsperiode.
Es geisterte bereits in den vergangenen Wochen durch die Presse, doch nun ist es offiziell: In der bis 2016 laufenden Beitragsperiode erwartet der öffentlich-rechtliche Rundfunk Mehreinnahmen von rund 1,5 Milliarden Euro. Alleine im vergangenen Kalenderjahr kam man auf einen Gesamtertrag von mehr als 8,3 Milliarden Euro, was einer Steigerung von 643 Millionen Euro gegenüber 2013 entsprach. Allerdings sei ein "erheblicher Teil" des Geldes bis dato noch nicht eingegangen, was auf offene Forderungen bei zahlreichen Beitragspflichtigen schließen lässt.
Die generierten Mehreinnahmen stehen ARD, ZDF und Deutschlandradio allerdings ohnehin nicht unmittelbar zur Verfügung, sondern werden auf Sonderkonten eingezahlt. Die möglichen Ausgaben der Sender sind bereits im Vorfeld von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) festgelegt worden. Ein Teil der Mehreinnahmen schlägt dem Gebührenzahler ab dem 1. April direkt zu Buche, denn dann wird der monatliche Rundfunkbeitrag von 17,98 Euro auf 17,50 Euro gesenkt. Zudem ist noch nicht klar, ob der Rundfunkbeitrag bei einzelnen Bevölkerungsgruppen gesenkt werden muss - hier ist eine Prüfung nötig, die darüber befindet, ob einzelne Bevölkerungsgruppen unverhältnismäßig stark belastet werden.
Bei ARD und ZDF gibt man sich ob der Mehreinnahmen zufrieden. So spricht der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor von einer "deutlich höheren Beitragsgerechtigkeit, da die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks jetzt von allen getragen wird". Sein ZDF-Kollege Thomas Bellut hält damit "eines der Hauptziele der Finanzierungsreform" für erreicht.