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Sein neuester Streich: Regelfernsehen

«Battle Creek» handelt von zwei Cops, die sich an 08/15-Mordfällen abarbeiten. Klingt unspektakulär - und ist es auch.

Cast & Crew

  • Produktion: High Bridge Productions, Shore Z Productions, Bad Hat Harry Productions, Gran Via Productions, CBS Television Studios und Sony Pictures Television
  • Schöpfer: Vince Gilligan und David Shore
  • Darsteller: Josh Duhamel, Dean Winters, Janet McTeer, Kal Penn u.v.m.
  • Executive Producer: David Shore, Vince Gilligan, Russel Friend, Garrett Lerner, Thomas L. Moran, Bryan Singer und Mark Johnson
Wenn man als Creator einer Serie wie «Breaking Bad» (und ihrer nicht minder phänomenalen Fortsetzung) Fernsehgeschichte geschrieben hat, ist es wenig verwunderlich, wenn sich Studios und Sender auf einmal für die Projekte interessieren, die eigentlich schon ad acta liegen.

So geschehen mit «Battle Creek», einem Stoff, den «Breaking-Bad»-Erfinder Vince Gilligan vor zehn Jahren entwickelt hat. Wenn dann noch «House»-Schöpfer David Shore als Co-Creator in den Credits steht, mag manch einer nicht weniger als die Neuerfindung des Police Dramas erwarten. Auch wenn die Serie bei CBS läuft.

Solch hohe Erwartungen wurden mit dem Piloten selbstredend nicht erfüllt. Denn «Battle Creek» ist vor allem eines geworden: unscheinbar. Wüsste man nicht, dass mit Gilligan und Shore richtig große Namen hinter dem Format stehen, man würde es nicht merken.

Die rund fünfzigtausend Einwohner zählende Kleinstadt Battle Creek liegt im südlichen Michigan. Ihr Polizeipräsidium ist notorisch unterbesetzt, sein Equipment heillos veraltet, seine finanziellen Mittel kaum ausreichend für das Nötigste. Detective Russ Agnew will, dass sich das endlich aufhört, und hat vor, seinen Dienstvorgesetzten ein höheres Budget abzuschwatzen. Doch anstatt, dass ihm großzügigere Geldbeträge zur Verfügung gestellt werden, kommandiert man den gut vernetzten FBI-Agenten Milton Chamberlain von Detroit ins beschauliche Battle Creek ab, um den Cops vor Ort unter die Arme zu greifen.

Die Konflikte sind so vorprogrammiert wie vorhersehbar: Detective Russ hält nicht viel von Forensik und neumodischen Ermittlungsmethoden, sondern bevorzugt mit seiner eher fatalistischen Grundeinstellung (Er hat – wie so ziemlich alle Provinzcops im Network-Fernsehen – schon einiges mitgemacht) einen Hands-on-Approach. Agent Chamberlain ist dagegen ein aalglatter, aber immerhin sympathischer Typ, der mit dem gerichtsmedizinischen Fachjargon nur so um sich wirft und fest an das Gute im Menschen glaubt. Klingt unspektakulär? Ist es auch.

Wenn Vince Gilligan also beweisen wollte, dass er neben Hochglanzproduktionen im Kabelfernsehen auch vollkommen unauffällige, belanglose Serien für die Networks hinkriegt: Mit «Battle Creek» ist ihm das vollumfänglich gelungen. Prädikat: ganz nett. Manche Zuschauer wird er damit sicherlich zufriedenstellen; nicht aber den Ansprüchen derer genügen, die ihn von seinen AMC-Produktionen kennen und hier mit ähnlichem gerechnet haben. Denn das kann diese Serie trotz einiger netter Ideen beim besten Willen nicht leisten.

«Battle Creek» läuft ab Donnerstag, den 20. August 2015, bei RTL Crime.
19.08.2015 09:35 Uhr Kurz-URL: qmde.de/76698
Julian Miller

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Tags

Battle Creek Breaking Bad Breaking-Bad House

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