Eine ungeheuerlich spannende Oscar-Saison nähert sich ihrem Ende. Welche Filme gehen in der großen Hollywood-Nacht als Sieger hervor und wer geht leer aus? Quotenmeter.de mit nicht einer, nicht zwei, sondern gleich drei Vorhersagen für die 87. Academy Awards!
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Prognose zwei: Die Weisheit der Doofen
Wieso sollte man seinen eigenen Verstand anstrengen oder sich um die Perspektive anderer bemühen, wenn man sich auch einfach auf sein Glück verlassen kann? Wir haben Quotenmeter.de-Kinokritikerin Antje Wessels mit einer Lostrommel und einem Lottofee-Kostüm in einen Raum gesperrt und abgewartet, was passiert. Das Ergebnis findet sich hier – eine komplett vom Zufallsfaktor entschiedene Prognose, wer sich bei der 87. Verleihung der Academy Awards als Gewinner behauptet!
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Bester Film: «Die Entdeckung der Unendlichkeit»
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Beste Regie: Alejandro G. Iñárritu für «Birdman»
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Bester Hauptdarsteller: Steve Carell für «Foxcatcher»
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Beste Hauptdarstellerin: Marion Cottilard für «Zwei Tage, eine Nacht»
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Bester Nebendarsteller: Ethan Hawke für «Boyhood»
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Beste Nebendarstellerin: Emma Stone für «Birdman»
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Bestes Originaldrehbuch: «Grand Budapest Hotel»
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Bestes adaptiertes Drehbuch: «American Sniper»
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Bester Animationsfilm: «Die Legende der Prinzessin Kaguya»
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Bester fremdsprachiger Film: «Leviathan»
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Bester animierter Kurzfilm: «The Dam Keeper»
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Bester Kurzfilm: «Aya»
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Bestes Szenenbild: «Mr. Turner»
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Beste Kamera: «Ida»
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Bestes Kostümdesign: «Inherent Vice»
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Bester Dokumentarfilm: «Finding Vivian Maier»
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Bester Dokumentar-Kurzfilm: «Crisis Hotline»
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Bester Schnitt: «Boyhood»
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Bestes Make-Up: «Guardians of the Galaxy»
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Beste Filmmusik: «Interstellar»
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Bester Filmsong: „Glory“ aus «Selma»
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Bester Ton: «Birdman»
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Bester Tonschnitt: «Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere»
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Beste visuelle Effekte: «Guardians of the Galaxy»
Prognose drei: Die Weisheit der Redaktion
Statistiken treffen Bauchgefühl: Wer bei seiner persönlichen Oscar-Prognose auf Risiko geht und sich sagt „Bei knappen Rennen nicht einfach blind auf den setzen, auf den alle setzen“, wird vielleicht hier fündig! Unsere finale Oscar-Vorhersage orientiert sich daran, wie die aktuelle Award-Saison bisher verlief, was die Academy-Award-Statistiken so sagen und wie wir aufgrund der vergangenen Jahre den Geschmack der Academy einschätzen. Wenn die Oscars dieses Jahr relativ routiniert verlaufen sollten, ist diese Prognose etwas zu riskant. Doch im Falle einer spannenden Oscar-Nacht glauben wir, hiermit der Weisheit der Vielen einen Schritt voraus zu sein!
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Bester Film: «Boyhood»
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Beste Regie: Alejandro G. Iñárritu für «Birdman»
Üblicherweise dürfte sich in diesen zwei Königskategorien nur ein Film durchsetzen, aber in der jüngsten Oscar-Vergangenheit kam es bemerkenswert oft zu einem Split zwischen diesen Sparten. Und in dem Fall halten wir es für wahrscheinlicher, dass «Boyhood» als bester Film gekürt wird – es ist ein 'Konsensfilm', der nicht nur Nummer-eins-Stimmen erhalten wird, sondern auch oft die zweite und dritte Wahl sein dürfte. «Birdman» polarisiert da schon eher. Hinsichtlich der Regie sehen wir dennoch Iñárritu knapp vorne: Wie er diese technische Herausforderung orchestrierte, ist sensationell und daher sehr preisverdächtig. Linklaters zwölfjährige Hingabe ist dies zwar ebenfalls, allerdings wirkt sich diese eher auf den gesamten Film aus als auf die bloße Inszenierung!
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Bester Hauptdarsteller: Eddie Redmayne für «Die Entdeckung der Unendlichkeit»
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Beste Hauptdarstellerin: Julianne Moore für «Still Alice»
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Bester Nebendarsteller: J. K. Simmons für «Whiplash»
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Beste Nebendarstellerin: Patricia Arquette für «Boyhood»
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Bestes Originaldrehbuch: «Birdman»
Wes Anderson ist ein 'Auteur', und die setzten sich beim Oscar zuletzt gerade in dieser Sparte durch. Bislang wurde Anderson jedoch wenig von der Academy beachtet, und auch wenn «Grand Budapest Hotel» nunmehr seinen Durchbruch darstellt, so ist es wahrlich nicht sein wortgewandtester oder dramaturgisch ausgeklügelster Film und hat daher in den audiovisuellen Kategorien größere Chancen. «Birdman» wiederum wirft mit literarischen Referenzen, Showbiz-Seitenhieben und zitierfähigen Dialogen um sich – und hat bekanntlich ebenfalls großes Ansehen in der Academy.
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Bestes adaptiertes Drehbuch: «The Imitation Game»
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Animationsfilm: «Baymax – Riesiges Robowabohu» (Foto rechts)
«Drachenzähmen leicht gemacht 2» gewann zwar bereits den Golden Globe und den Annie Award, jedoch ist letztere Veranstaltung generell stärker Pro-DreamWorks als die Academy, die sich eher an Disney und Pixar orientiert und zudem nicht all zu sequelaffin ist. Von den vier nominierten Filmen neben den Drachen ist Disneys Superheldenfilm zudem der zugänglichste, darüber hinaus räumte er kürzlich bei den Visual Effects Awards ab, dem großen Branchenpreis für Computeranimationskünstler …
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Bester fremdsprachiger Film: «Ida»
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Bester animierter Kurzfilm: «Feast» (aka «Liebe geht durch den Magen»)
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Bester Kurzfilm: «Phone Call»
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Bestes Szenenbild: «Grand Budapest Hotel»
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Beste Kamera: «Birdman»
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Bestes Kostümdesign: «Grand Budapest Hotel»
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Bester Dokumentarfilm: «Finding Vivan Maier»
Die Dokubranche der Academy ist oftmals für Überraschungen gut, so gewann bei den 86. Oscars die Musikerdoku «20 Feet From Stardom» und setzte sich somit gegen den politischen «The Act of Killing» durch. Snowden ist, vor allem in den USA, eine kontroverse Persönlichkeit, die in «Citizenfour» aber relativ einseitig geschildert wird. «Finding Vivan Maier» dagegen hat nicht nur ebenfalls großes Ansehen unter Dokumentarfilmern, sondern zudem auch (wie «20 Feet From Stardom») sogenannte 'Crowdpleaser'-Qualitäten.
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Bester Dokumentar-Kurzfilm: «Joanna»
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Bester Schnitt: «Boyhood»
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Bestes Make-Up: «Guardians of the Galaxy»
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Beste Filmmusik: «Grand Budapest Hotel»
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Bester Filmsong: „I'm Not Gonna Miss You“ aus «Glen Campbell … I'll be me»
Der «Selma»-Song gewann zwar bereits einige Preise, fügt sich tonal aber nicht astrein in seinen dazugehörigen Film, worauf die Academy zwar nicht durchgehend Wert legt, was aber auf einige ehemalige Favoriten in dieser Kategorie zutrifft, die am Ende nicht gewonnen haben. „I'm Not Gonna Miss You“ indes ist die letzte Komposition einer Legende. Ob dies ausschlaggebende Wirkung haben wird?
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Bester Ton: «Whiplash»
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Bester Tonschnitt: «American Sniper»
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Beste visuelle Effekte: «Interstellar»
In der Nacht auf den 23. Februar 2015 beginnt ProSieben um 0.30 Uhr mit der Vorberichterstattung zum Oscar. Die eigentliche Verleihung wird ab ca. 1.30 Uhr übertragen.
Es gibt 21 Kommentare zum Artikel
25.02.2015 17:58 Uhr 19
25.02.2015 18:04 Uhr 20
Ich frage mich allerdings ähnlich wie Florence, warum du nicht mal ein konkretes Beispiel nennst. Ich hab besagte Filme nicht gesehen und werde das jetzt auch nicht extra deshalb nachholen, aber inzwischen würde es mich dann doch mal interessieren.
Btw, um das schon mal vorab klarzustellen, da der Vorwurf sicherlich kommt: Ich wurde weder angesetzt noch bestochen noch habe ich mich mit irgendwem abgesprochen noch sonstwas :lol:
25.02.2015 18:23 Uhr 21