VOX startet mit viel Power eine neue Kochshow, die im Original aus Israel kommt. Bei der Rezeptur gingen die Macher in die Vollen – und setzen auf Risiko.
Nicht alle Formate, die in Isreal quotentechnisch durch die Decke gehen, funktionieren auch in Deutschland. Mit seinen doch eher schlanken Strukturen ist der Markt in Israel wesentlich begeisterungsfähiger als der hiesige in der Bundesrepublik. Zuletzt bekam dies RTL mit seinem Mega-Flop «Rising Star» zu spüren. Jetzt kommt der nächste Import von dort – zugeschlagen hat VOX, das mit neuen Primetime-Shows zuletzt eine sehr gute Nase hatte. Sowohl «Sing meinen Song» als auch das auf dem internationalen Erfolg «Shark Tank» beruhende «Die Höhle der Löwen» wurden zu einem Erfolg und für je eine weitere Staffel verlängert. Gleich zwölf Folgen geordert haben die VOX-Verantwortlichen von der Kochshow
«Game of Chefs», die im Heimatland in Staffel 1 teilsweise auf mehr als 49 Prozent Marktanteil kam.
Erstmals, so lautet zumindest das Konzept, werde darin das Thema Kochen auch für die Profi-Köche unter den tatsächlichen Bedingungen dargestellt. Drei renommierte Chefköche suchen das beste Kochtalent Deutschlands. VOX hat sich für bislang unbekannte Köche entschieden. Die Wahl fiel auf Christian Jürgens (3 Sterne), Holger Bodendorf (1 Stern) und Christian Lohse (2 Sterne). „Es reizt mich, dass «Game of Chefs» ein neues Format bei einem sehr beliebten Sender ist. Wichtig ist für mich, dass wir mit den Kandidaten eine tolle Show machen und dass wir als Jury und Coaches Menschen aller Couleur und aller Altersklassen dazu bewegen, bessere Köche zu werden“, sagt etwa Holger Bodendorf vor dem Start seines ersten TV-Formats.
Christian Lohse sieht in der neuen Show gleich mehrere Reize. „Zum einen reizt es mich, eng mit Holger Bodendorf und Christian Jürgens zusammenzuarbeiten. Christian Jürgens kenne ich weniger, mit Holger Bodendorf habe ich schon zusammengearbeitet – wir mögen uns und sind befreundet. Mein Team im späteren Verlauf der Sendung zu führen, ohne eingreifen zu dürfen – das finde ich ebenfalls sehr reizvoll! Ich kann ja nur verbal und mit Gesten lenken, um das Maximum aus den Kandidaten herauszuholen – schmecken darf ich nicht. Beim Anleiten steht bei mir Menschlichkeit ganz weit im Vordergrund – anders als bei manch anderem Profikoch“, erklärt er.
Zu Beginn der Sendung erinnert das Format vielleicht ein wenig an «The Taste» (Sat.1). Die drei können zunächst nämlich nicht sehen, wer gekocht hat, sie entscheiden einzig nach dem Geschmack. Haben die drei Spitzenköche die besten Kochtalente gefunden, dann werden sie von Juroren zu Teamchefs: Die Kochtalente werden in drei Teams gewählt und jeder der Spitzenköche leitet und coacht eines der drei Teams. Fortan kämpfen die drei Teams gegeneinander und müssen in einer Vielzahl unterschiedlicher kulinarischer Wettbewerbe eine immer wechselnde Jury bestehend aus Experten und Feinschmeckern überzeugen. In jeder Runde scheidet mindestens ein Teilnehmer aus, bis im Finale am Ende das beste Kochtalent Deutschlands alle Wettbewerber hinter sich gelassen haben wird. Der Sieger erhält einen attraktiven Geldpreis in Höhe von 100.000 Euro und damit eine effektive Starthilfe in eine Karriere als Küchenchef.
Christian Jürgens, 1968 in Unna geboren, will den Kandidaten und auch den Leuten vor dem Bildschirm vor allem zeigen, dass Essen mehr als pure Nahrungsaufnahme sein kann und Kochen eine Leidenschaft ist. „Essen kann und sollte immer Genuss sein, sowohl beim Betrachten als auch beim Verkosten Freude bereiten.“ Durch den Koch-Wettstreit führt ein für VOX und Deutschland ebenfalls neues Gesicht. Die Senderchefs haben sich für die erst 32 Jahre alte Silvia Schneider entschieden, die bisher vor allem im Nachbarland Österreich bekannt ist. Dort arbeitete sie zuletzt für den Sender Puls4.
„Das Besondere an «Game of Chefs» ist für mich die Kombination aus Hobbyköchen, Profiköchen und Sterneköchen und wie diese drei voneinander lernen können und aneinander wachsen können. Es ist nicht gesagt, dass ein Hobbykoch keine Chance hat, bei «Game of Chefs» zu gewinnen.“ Ob das neue VOX-Format am Ende der TV-Saison selbst zu den Gewinnern der TV-Saison steht, bleibt abzuwarten. Der Mix aus unbekannten TV-Köchen, einer hierzulande noch nicht bekannten Moderatorin und einem Konzept, das es zumindest in Ansätzen schon halbwegs erfolgreich in Sat.1 gab, steht vielleicht nicht für ein wirklich exquisites Erlebnis vor den Geräten.
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