Für die kommenden Tage wird eine Entscheidung bei den Übertragungsrechten der Premier League auf der Insel erwartet. Eine große Überraschung, nämlich eine Schlappe von Sky, wird nicht mehr ausgeschlossen.
Geld schlägt Vernunft?
Das britische Sky bei der Rechtevergabe in der Tat komplett leer ausgehen zu lassen, wäre für die Premier League ein großes Wagnis. Letztlich aber dürfte es wohl auf die Gelder ankommen, die auf dem Tisch liegen - und das Angebot von Discovery scheint - so ist zu hören - verlockend zu sein. Weniger Risiko behaftet wäre da wohl schon, Sky im Falle eines großen Zuschlags für Discovery zumindest das kleine Paket zu lassen. Unter dem Strich würde die Streuung dann aber noch größer werden: Die Liga bei Sky und Eurosport, die Champions League bei BT. Dem englischen Fußballfan wäre so eigentlich zu wünschen, dass auch ab der Saison 2016/2017 alles so bleibt wie bisher und neue Player chancenlos bleiben.
Kurz kommentiert von Manuel Weis
Vieles ist vor der Bekanntgabe der TV-Rechte in England nicht klar – eines schon: Vermutlich wird die Liga ab der Saison 2016/2017 neue Rekorderlöse generieren. Der Grund dafür: Mindestens drei Medienriesen liefern sich einen erbitterten Kampf, allen voran um die so gefragten Spiele am Sonntag. Bis 2012 hatte eigentlich BSkyB das Sagen – der Pay-TV-Riese sicherte sich immer das große Rechtepaket. Dann ließ die British Telekom (kurz BT) aufhorchen, in dem man sich ein kleines Rechtepaket schnappte. Und wenig später überraschte BT mit dem Kauf der Champions League-Rechte als man einfach so viel Geld bot, dass Sky schlicht chancenlos war.
Jetzt kommt ein weiterer Bieter auf den Markt. Die TV-Kette Discovery (betreibt in Deutschland unter anderem DMAX), die kürzlich Eurosport aufkaufte, will sich das bisher von Sky gehaltene große TV-Paket mit den Topspielen der Liga sichern und soll dafür bereit sein, einen Milliarden-Betrag hinzulegen. Völlig unklar ist derweil die Position von BeInSports, das in Teilen Europas schon sehr aktiv ist und mit Scheich-Millionen wedeln könnte. Als wahrscheinlich gilt, dass wieder die gesetztlich vorgeschriebenen zwei Unternehmen die Rechte an der Premiere League erwerben werden. Heißt: Einer würde dann leer ausgehen. Träfe das Sky, so würde der Pay-TV-Gigant in England bald keine wichtigen Fußball-Rechte mehr halten.
Insgesamt schreibt die Premiere League sieben Übertragungspakete aus. In fünf Paketen sind jeweils 28 Spiele enthalten, zwei Pakete umfassen je 14 Spiele. Kein Käufer darf sich mehr als 126 Live-Übertragungen sichern. Wann die Entscheidung fällt, ist nicht ganz klar. Experten rechnen mit einem Zuschlag in den kommenden Tagen.