Quotenmeter.de lässt das Kinojahr Revue passieren und stellt die zehn Filme vor, die an den Besucherzahlen gemessen 2014 den größten Erfolg feierten.
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Platz 5: «Transformers – Ära des Untergangs» (2,51 Mio. Besucher; Regie: Michael Bay)
Weltweit mit Abstand der erfolgreichste Film des Jahres: Der vierte Part der «Transformers»-Reihe spülte mehr als 1,08 Milliarden Dollar in die Kassen, womit der explosive 3D-Actioner über 300 Millionen Dollar mehr einspielte als Marvels «Guardians of the Galaxy». Für Quotenmeter.de-Filmkritiker Markus Trutt ein schwer verständliches Ergebnis. Er
findet kaum Gefallen an Michael Bays Zerstörungsreigen: „Die redundante Reizüberflutung ist nicht nur schnell ermüdend und langweilig, sondern bisweilen einfach nur anstrengend, was definitiv auch an der viel zu langen und angesichts der verschwindend dünnen Story absolut nicht nachvollziehbaren Laufzeit von über zweieinhalb (!) Stunden liegt. Selbst der exzessiv beworbene Auftritt der Dinobots entpuppt sich am Ende als äußerst kurzer, unmotivierter und halbherzig dahin geworfener Fan-Service.“
Platz 4: «Drachenzähmen leicht gemacht 2» (2,72 Mio. Besucher; Regie: Dean DeBlois)
In den USA unterlag die Rückkehr der DreamWorks-Trickstudios in die Welt der Wikinger und Drachen zumindest an den Kinokassen recht deutlich ihrem Vorgänger. In der Bundesrepublik aber wurde eine Steigerung um mehr als eine Millionen Zuschauer gemessen. Die neuen Geschichten von Hicks und seinem gezähmten Drachen Ohnezahn hat sich diese Besucherzahl durchaus verdient. Kinokritiker Sidney Schering urteilt für Quotenmeter.de, dass in der Fortsetzung die Story „facettenreicher ausgearbeitet und die Optik noch atemberaubender“ ist. Gleichwohl findet er „Teil eins flüssiger erzählt“. Dennoch zieht er
das Fazit: „Komplexer, mutiger, visuell aufwändiger. Und fast so liebenswert wie der unvergleichlich-charismatische Erstling.“
Platz 3: «Die Tribute von Panem – Mockingjay: Teil I» (3,17 Mio. Besucher; Regie: Francis Lawrence)
Die Saga um Katniss Everdeen geht in die dritte und vorletzte Runde. Die Romanadaption des Regisseurs Francis Lawrence zeigt die von Jennifer Lawrence (nicht verwandt und nicht verschwägert) verkörperte Heldin wider Willen, wie sie im zerstört geglaubten Distrikt 13 in die Propagandaarbeit gegen das dikatatorische Capitol verstrickt wird. Konsequenterweise präsentiert sich dieser Teil der «Panem»-Saga als durchdachtes, für einen Jugendblockbuster ungewohnt dunkles Drama über die politischen Schachzüge und medialen Kniffe hinter moderner Kriegsführung. Gestützt von einigen Gänsehautmomenten und einer gut spielenden Hauptdarstellern erarbeitet sich die Fortsetzung
folgendes Urteil in der Quotenmeter.de-Kinokritik: „Weniger Action, mehr Anspruch: «Die Tribute von Panem – Mockingjay: Teil I» führt die filmische Gattung der Jugendbuchverfilmungen in ungewohnte, politisch motivierte Sphären. Bravo!“
Platz 2: «Monsieur Claude und seine Töchter» (3,62 Mio. Besucher; Regie: Philippe de Chauveron)
Insgesamt mögen Filme aus englischsprachigen Ländern den deutschen Kinomarkt dominieren, allerdings zeigen die vergangenen Jahre auf, dass auch Produktionen aus anderen Märkten den Geschmack des hiesigen Publikums treffen können. Nachdem 2012 die französische Komödie «Ziemlich beste Freunde» mit über neun Millionen Kinogängern die Spitze der Jahrescharts eroberte und 2013 die deutsche Rüpelkomödie «Fack Ju Göhte!» mit 7,3 Millionen, hatte 2014 «Monsieur Claude und seine Töchter» monatelang die Nase vorn. Damit wäre ein großer Wermutstropfen verbunden gewesen: Mit 3,62 Millionen Zuschauern hätte das Lustspiel über einen spießigen Familienvater, der lernen muss, die multikulturellen Ehegatten seiner Töchter zu tolerieren, den erfolglosesten Jahresspitzenreiter seit Beginn der geregelten Besucheraufzeichnung dargestellt. Aber es zog ja noch ein Film an ihm vorbei …
Platz 1: «Der Hobbit – Die Schlacht der fünf Heere» (5,20 Mio. Besucher; Regie: Peter Jackson)
Mittelerde ruft. Zum voraussichtlich letzten Mal. Peter Jackson beendet seine «Hobbit»-Trilogie mit einem aufwändigen, effektreichen Schlachtengetümmel, das den titelgebenden Hobbit Bilbo Beutlin (Martin Freeman) und die Zwergentruppe rund um Thorin Eichenschild (Richard Armitrage) vor ungeahnte Herausforderungen stellt. Weltweit sind Kritiker aufgrund des Fantasyspektakels gespalten, und in seiner Filmkritik kann
Sidney Schering einige der Kritikpunkte unterstreichen. So ist für ihn die „überbordende Quantität der Schlachtszenen deutlich geringer [..] als ihre inhaltliche Relevanz.“ Dennoch urteilt er: „Ganz gleich, ob «Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere» als alleinstehendes Werk die Art Fantasy ist, die dem Betrachter mundet oder nicht: Die letzten Filmminuten sind die perfekte Anregung, schnellstmöglich (wieder) staunend die «Herr der Ringe»-Reihe zu begutachten.“