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Jahresrückblicke 2014: Die Tops und Flops

Ob große Shows, Rankings oder Satire: Das deutsche Fernsehen blickte in den vergangenen Wochen mit unterschiedlichsten Konzepten auf 2014 zurück. An Neujahr nennen wir Gewinner und Verlierer.

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Bemerkenswert üppig war das Aufgebot an Jahresrückblicken im Bereich Satire. Den Anfang machte hier Dieter Nuhr im Ersten, der am 18. Dezember wie schon in den beiden Vorjahren gegen 23 Uhr auf Zuschauerjagd ging. Mit 2,22 Millionen Zuschauern und 13,7 Prozent Marktanteil war sein einstündiges Stand-Up ähnlich erfolgreich wie in den beiden Vorjahren, während es bei den 14- bis 49-Jährigen mit 7,8 Prozent bei 0,50 Millionen latente Abnutzungserscheinungen gab. Zuletzt wurden hier 8,9 und 9,0 Prozent verzeichnet. Allerdings startete die ARD-Karriere von Nuhr 2011 mit nur 8,0 Prozent aller und 7,2 Prozent der jungen Konsumenten noch deutlich schwächer - damals allerdings am härter umkämpften Samstagabend gegen 22:15 Uhr.

Eine exzellente Figur machte tags darauf der «heute-show»-Rückblick im ZDF, der zur gewohnten Zeit um 22:30 Uhr ausgestrahlt wurde und abermals die wachsende Beliebtheit der Sendung unter Beweis stellte. Mit 3,77 Millionen Zuschauern wurden sogar die 3,10 Millionen des Vorjahres locker in den Schatten gestellt, der Marktanteil verbesserte sich von 13,0 auf 14,7 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden mit 1,07 Millionen und sensationellen 11,5 Prozent abermals neue Rekordwerte verbucht. Hier war bislang allerdings die erste Sendung dieser Art im Dezember 2011 mit 1,04 Millionen und 10,4 Prozent vorherrschend. Im Zusammenspiel hiermit gelang im Anschluss auch dem «Satirischen Jahresrückblick» ein großer Erfolg, denn mit immerhin noch 2,71 Millionen Fernsehenden wurde nach 23:10 Uhr noch ein neuer Reichweiten-Rekord gemessen. Schon im Vorjahr standen tolle 2,38 Millionen zu Buche, während zwischen 2006 und 2012 nur ein einziges Mal die Zwei-Millionenmarke geknackt wurde. Die Marktanteile konnten sich mit guten 13,7 Prozent insgesamt sowie fantastischen 10,5 Prozent der Jüngeren ebenfalls absolut sehen lassen.

Urban Priols «Tilt! - Tschüssikowski 2014» kam auf eine durchschnittliche Reichweite von 3,35 Millionen, was einem minimalen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr entsprach. Deutlicher fiel der Verlust hinsichtlich des Marktanteils aus, der von tollen 15,9 Prozent auf immerhin noch gute 13,1 Prozent fiel. Bei den Jüngeren steigerte sich die Zuschauerzahl gar leicht auf 0,68 Millionen, aufgrund der deutlich höheren Gesamtfrequentierung sank der Marktanteil dennoch von 7,3 auf 6,5 Prozent. Im kleineren Rahmen durfte sich auch Oliver Kalkofe freuen, dessen «Fresse 2014» auf rund 0,40 Millionen Fernsehende gelangte. Die Marktanteile lagen bei gut einem Prozent aller sowie über zwei Prozent der umworbenen Zuschauer.

Reichweitenentwicklung des «ARD-Jahresrückblicks»

2009: 2,66 Millionen
2010: 2,89 Millionen
2011: 1,74 Millionen
2012 und 2013 keine Sendung
2014: 2,56 Millionen
Zuschauer ab 3 Jahren
Weitgehend unbeachtet blieb derweil der «ARD-Jahresrückblick», der nach Pausen in den vergangenen beiden Jahren diesmal wieder auf die Mattscheibe zurückkehrte. Während er zuvor jahrelang erst nach 22 Uhr auf das Publikum losgelassen wurde, kam er am Montag, den 15. Dezember, bereits zur besten Sendezeit zum Einsatz. Notiz nahmen hiervon allerdings nur 2,56 Millionen Menschen, was völlig enttäuschenden 7,9 Prozent des Gesamtpublikums entsprach. Bei den 14- bis 49-Jährigen lief es mit 7,0 Prozent bei 0,83 Millionen immerhin leicht überdurchschnittlich - und zudem besser als in den letzten fünf Jahren seiner Ausstrahlung, wo nur 4,9 bis 6,8 Prozent verzeichnet wurden. Insgesamt schnitt er hingegen nur 2011 mit 6,3 Prozent noch schwächer ab als diesmal, zuvor wurden Werte zwischen 9,1 und 13,8 Prozent ermittelt.

ProSieben bestückte gleich zwei Donnerstagabende mit über dreistündigen Jahresrückblicken. Den deutlich größeren Erfolg verzeichnete dabei «TV total» am 18. Dezember, dessen Highlights auf überraschend starke 15,5 Prozent Zielgruppenmarktanteil bei 1,53 Millionen jungen Zuschauern gelangte. Besser lief es zuletzt vier Jahre zuvor mit 17,6 Prozent, seither wurden nur noch 12,5 bis 14,4 Prozent generiert. Nicht ganz so stark präsentierte sich Stefan Raab beim Gesamtpublikum, wo die Zwei-Millionenmarke mit 1,98 Millionen wie im Vorjahr knapp verfehlt wurde. Immerhin: Mit 7,3 Prozent lag man ebenfalls auf einem so hohen Niveau wie seit 2010 nicht mehr. Der «red!»-Rückblick der Stars kam eine Woche zuvor hingegen nur auf weitaus unspektaklulärere 11,3 Prozent der Zielgruppe, insgesamt wurden 1,66 Millionen und 6,2 Prozent erreicht. Damit ging in beiden Konsumentengruppen der Marktanteil gegenüber dem Vorjahr um einen halben Prozentpunkt zurück, die Reichweite lag zuletzt bei 1,74 Millionen.

Bei «Album - Bilder eines Jahres» hat sich das ZDF seit 2011 darauf festgelegt, die einstündige Sendung jeweils am Zweiten Weihnachtstag um 19:15 Uhr auszustrahlen. Die Quoten sind seither zumindest beim Gesamtpublikum kontinuierlich rückläufig: Mit 3,46 Millionen Zuschauern und zumindest noch leicht überdurchschnittlichen 13,2 Prozent Marktanteil verfehlte man erneut die Zahlen des Vorjahrs, wo immerhin noch 3,62 Millionen bzw. 13,6 Prozent zusahen. Alles in allem präsentiert sich die Sendung allerdings nach wie vor sehr stabil: Seit 2007 lagen die Marktanteile stets zwischen 13,2 und 14,9 Prozent. In der jüngeren Zuschauergruppe verbesserte man sich zudem mit 0,83 Millionen und 9,4 Prozent leicht gegenüber dem Vorjahr mit 8,7 Prozent, während die Ausgaben zwischen 2008 und 2012 allesamt eine Spur stärker abschnitten.

Fazit:


Im direkten Quoten-Vergleich der Formate von ARD, ZDF, RTL und ProSieben zwischen 2013 und 2014 ist unterm Strich in erster Linie auffällig, dass sich nahezu überhaupt nichts getan hat. Nach 3,14 Millionen Zuschauern im Vorjahr kamen die 13 hier analysierten Sendungen, die in beiden Jahren ausgestrahlt wurden, diesmal auf 3,12 Millionen. Größter Verlierer ist dabei «Menschen 2014», das allerdings auch auf einem deutlich undankbareren Sendeplatz an den Start ging. Um über eine halbe Million legten hingegen die «heute-show» und «2014 - Das Quiz» zu. Auch hinsichtlich der Marktanteile lässt sich bei den Jahresrückblicken durchschnittlich kaum eine Veränderung ausmachen: Sowohl beim Gesamtpublikum als auch bei den 14- bis 49-Jährigen standen im Schnitt in diesem wie im letzten Jahr jeweils rund zwölf Prozent auf dem Papier. In Anbetracht dieser unterm Strich doch sehr konstanten Erfolge verwundert die große Jahresrückblicks-Schwemme im deutschen Fernsehen kaum - und ist gewiss auch für das kommende Jahr wieder zu erwarten.
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01.01.2015 11:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/75398
Manuel Nunez Sanchez

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