Staffel vier startete mit guten Werten. Binnen zwölf Folgen gingen aber zahlreiche US-Zuschauer verloren, sodass sich das Format mit einem Serientief in die Winterpause verabschiedete. QM blickt auf die Zahlen.
Der Ableger: «Once Upon a Time in Wonderland»
"Once Upon A Time in Wonderland" dreht sich um die junge Alice, die im viktorianischen London versucht, ihre Ärzte von der Existenz magischer Wesen zu überzeugen. Allerdings glaubt ihr niemand, sodass sie langsam anfängt an sich selbst zu zweifeln. Doch eines Tages erscheinen Will Scarlet und das weiße Kaninchen und bringen sie ins farbenprächtige Wunderland. Dort muss Alice der tyrannischen "Roten Königin" die Stirn bieten, um ihre einzig wahre Liebe zu retten.
«Once Upon a Time in Wonderland» ging im Oktober 2013 in den USA auf Sendung und enttäuschte auf ganzer Linie. Die Quoten des Ablegers waren mehr schlecht als recht, sodass die Serie inzwischen schon wieder von den Bildschirmen verschwunden ist. Auch in Deutschland entwickelte sich der Ableger für Super RTL (wo auch das Mutterformat «Once Upon a Time» zu sehen ist) zum Quotenflop.
Seit Oktober 2011 gehört «Once Upon a Time» zum Serienaufgebot vom US-Sender ABC. Über 70 Folgen sowie diverse Spezialausgaben gingen bisher auf Sendung. In der zurückliegenden TV-Saison gab es mit «Once Upon a Time in Wonderland» sogar einen Ableger, der aufgrund niedriger Zuschauerzahlen aber nur ein äußerst kurzes Leben hatte. Seit dieser Saison liegen die Konzentration und das Augenmerk also wieder voll und ganz auf der Mutterserie. Der US-Auftakt zur neuen Staffel verlief aus Quotensicht auch äußerst vielversprechend. Die zuletzt gezeigten Ausgaben hatten hingegen mit größeren Zuschauerverlusten zu kämpfen.
Zwischen dem Staffelauftakt und dem Midseason-Finale liegen Freud und Leid. Als Ende September die vierte Staffel der Märchenserie startete, dürften bei ABC erst einmal die Sektkorken geknallt sein. 9,47 Millionen Fans verfolgten den Staffelauftakt und damit so viele wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Einen besseren Wert erzielte zuletzt die zweite Staffel im November 2012. Gleichzeitig dürfte den Verantwortlichen aber klar gewesen sein, dass diese Quote mit der zweiten Episode wohl kaum zu halten sein wird. In der Tat gab «Once Upon a Time» in der zweiten Woche einige Zuschauer ab. Mit 8,78 Millionen Fans hielt man aber ein äußerst hohes Niveau und führte damit die ABC-Primetime am Sonntagabend an.
Die dritte Folge gab erneut Zuschauer ab. Man fiel unter die Acht-Millionenmarke und bewegte noch 7,92 Millionen Menschen zum Einschalten. Besorgniserregend war das dennoch nicht, da man noch immer im Soll lag und sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich stärker präsentierte. Die vierte Episode legte dann sogar wieder zu und lockte 8,07 Millionen Amerikaner vor den Fernseher. Zum Vergleich: die vierte Folge der dritten Staffel war mit 7,05 Millionen Zuschauern längst nicht so gefragt. Bis dato konnte ABC mit der aktuellen Runde also mehr als zufrieden sein.
Doch am 26. Oktober bekam der bisher gute Quotenverlauf einen Knacks. Die Zuschauerzahlen fielen binnen einer Woche auf 6,87 Millionen. Doch für den Verlust von über einer Million Fans war schnell ein Schuldiger gefunden. FOX zeigte im Gegenprogramm das fünfte Spiel der World Series, das über 12 Millionen Menschen zum Einschalten bewegte. Zeitgleich war NBC mit seinen Vorberichten zu einem NFL Football-Match äußerst gefragt. Und gegen die zwei Lieblingssportarten der Amerikaner kommt selbst «Once Upon a Time» nicht an. Da dürfen die 6,87 Millionen Zuschauer sogar als kleiner Achtungserfolg gewertet werden.
Die Folgen sechs und sieben konnten sich in den darauffolgenden Wochen ohne eine doppelte Sportdosis im Gegenprogramm wieder steigern. 7,54 Millionen sowie 7,42 Millionen Menschen schalteten ein. Am 16. November hatte ABC dann ein besonderes Geschenk für die Fans und zeigte eine Doppelfolge. Doch obwohl das Gegenprogramm nicht anders aussah als in der Vorwoche war das Interesse an der Märchenserie nicht mehr ganz so groß. 6,80 Millionen Zuschauer standen zu Buche und damit so wenig wie während der gesamten Staffel noch nicht. Auch im weiteren Verlauf gingen die Zuschauerzahlen zurück. Die zehnte Episode zählte 6,43 Millionen Fans, die elfte Ausgabe bewegte dann nur noch 6,20 Millionen Menschen zum Einschalten. Das Midseason-Finale am 14. Dezember verfehlte dann sogar die Sechs-Millionenmarke und stellte mit 5,69 Millionen Zuschauern einen neuen Negativrekord auf. So hatte man sich den Abschied in die Winterpause bestimmt nicht vorgestellt.
Von der ersten bis zur vorerst letzten Folge der vierten Staffel liegen also rund vier Millionen Zuschauer. Zwar verloren auch die vorangegangen Staffeln zwischen Seasonstart und Mideason-Finale einige Fans, doch noch nie war die Diskrepanz so groß. Erst im März 2015 wird sich zeigen, wie die Quoten der Märchenserie sich weiterentwickeln werden, denn dann wird ABC die verbleibenden Folgen ausstrahlen. Ein Blick auf die dritte Staffel lässt aber hoffen: nach einem quotenschwachen Dezember konnte man damals mit der Staffelfortsetzung im März wieder spürbar zulegen.