Christian Richter erinnert an all die Fernsehformate, die längst im Schleier der Vergessenheit untergegangen sind. Diesmal: Die Vergewaltigung eines wahren Showklassikers.
Liebe Fernsehgemeinde, diesmal gedenken wir noch einmal der in mehrfacher Hinsicht schamlosen Unterhaltungsshow «Die Post geht ab!». Schamlos, weil sie nicht nur eine identische Kopie des ARD-Klassikers «Am laufenden Band» war, sondern weil darin das legendäre TV-Erbe missbraucht wurde, um die Einführung der neuen Postleitzahlen zu bewerben. Immerhin führte mit Rudi Carrell der ursprüngliche Moderator ebenso durch die Neuauflage. Doch in den bunten 90er Jahren wirkten sowohl Carrell als auch sein Spielkonzept nur noch angestaubt, altbacken und unerträglich zäh.
Wie offensiv dabei die Werbung für die Post platziert wurde und welchen pikanten Skandal Rudi Carrell zum Auftakt auslöste, ist
in der zugehörigen, vollständig überarbeiteten Ausgabe des Fernsehfriedhofs noch einmal nachzulesen.
Hier die erste halbe Stunde einer Folge, in der das fehlende Tempo und der müde Ablauf mehr als deutlich werden:
Zum Abschluss noch einige offizielle TV-Spots zur Einführung der neuen Postleitzahlen, in denen auch das Maskottchen Rolf auftrat - mit dem unschlagbaren Slogan: „Fünf ist Trümpf“:
Möge die Show in Frieden ruhen.
Der Fernsehfriedhof befindet sich derzeit in einer kreativen Pause und wird voraussichtlich im Januar mit frischen Geschichten zurückkehren. In der Zwischenzeit präsentieren wir Ihnen bewegte Erinnerungsstücke zu den vergangenen 300 Ausgaben.
Das nächste Fundstück gibt es dann am kommenden Donnerstag.