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«Doctor Who» kämpft sich zurück

Peter Capaldi trat als zwölfter Doktor ein großes Erbe an, der Vergleich zu den bisherigen Timelords offenbart, ob es ihm gelungen ist, dem gerecht zu werden.

In der achten Staffel der britischen Kultserie übernahm der Schotte Peter Capaldi die Rolle des Doktors von seinem Vorgänger Matt Smith. Die inzwischen zwölfte Inkarnation des Timelords reiste mit seiner Companion in der Tardis durch zwölf Folgen voller Abenteuer, inklusive einer Doppelfolge zum Staffelfinale. Der Staffelauftakt erreichte am 23. August 9,17 Millionen Zuschauer - ein Wert, der für Sender BBC One zwar sehr gut war, aber dennoch hinter der Premiere von Staffel fünf lag. Die erste Episode von Matt Smith, dem elften Doktor, erreichte am 3. April 2010 noch 10,09 Millionen Zuschauer.

Doch nach dem guten Staffelauftakt ging es für «Doctor Who» allmählich bergab. Bis zur siebten Folge verlor die Serie Woche um Woche an Zuschauern, den vorläufigen Tiefpunkt erreichte die Serie am 27. September, als mit 6,82 Millionen vergleichsweise wenig Briten einschalteten. Erst der siebten Folge gelang es, diesen Trend umzukehren und rund 90.000 Zuschauer zurückzugewinnen. Am 11. Oktober schaffte es die Serie dann auch wieder, die Hürde von sieben Millionen Zuschauern zu überwinden. 7,11 Millionen Zuschauer sahen sich die Episode „Mummy on the Orient Express“ an.

Die Episode in der Folgewoche verzeichnete dann allerdings das Quotentief der achten Staffel, lediglich 6,71 Millionen sahen die neunte Folge. Dieses Tief hielt allerdings nicht lange an, denn in den Folgewochen legte die Serie Folge um Folge an Reichweite zu. Dabei kam der erste Teil des Staffelfinals mit dem Titel „Dark Water“ am 1. November auf 7,34 Millionen Zuschauer. Eine Woche später baute die Folge „Death in Heaven“ sogar auf 7,60 Millionen Zuschauer. Die Finalepisoden waren demnach nach der Premiere die zweit- und drittstärksten Episoden der abgelaufenen Staffel.

Trotz der zwischenzeitlichen Diskussionen um die Besetzung fand die Staffel also durchaus ein positives Ende. Gerade im Vergleich zur Vorgängerstaffel mit einem der Fanlieblinge, Matt Smith, schnitt das Staffelfinale gut ab. Bei Smiths letzter regulärer Folge schalteten mit 7,45 Millionen Briten weniger Zuschauer ihre Geräte ein als bei Capaldi. In Smiths erster Staffel, die am 26. Juni 2010 endete, lag die Reichweite mit 6,70 also deutlich niedriger als bei Capaldis erstem Staffelfinale.

In Deutschland erreichte das Staffelfinale am 8. November ab 21.30 Uhr auf dem FOX Channel insgesamt rund 20.000 Zuschauer. Da das Finale ebenfalls im englischen Originalton übertragen wurde, stammten im Prinzip sämtliche Zuschauer aus der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen. Diese generierten auf dem Pay-TV-Sender einen Marktanteil von guten 0,2 Prozent. In der Folgewoche strahlte der FOX Channel als erster Sender in Deutschland die achte Staffel in einer synchronisierten Variante aus. Für die Erstausstrahlung der Auftaktfolge begeisterten sich erneut rund 20.000 Zuschauer um 19.15 Uhr. Diese 0,02 Millionen Zuschauer entsprachen erneut auch dem Zielgruppenwert, der wiederum für einen Marktanteil von 0,2 Prozent sorgte. Die direkt im Anschluss folgende zweite Episode verdoppelte daraufhin die Reichweite sowie den Zielgruppenmarktanteil. «Doctor Who» verzeichnete somit ab 20.40 Uhr rund 40.000 Zuschauer und einen Marktanteil bei den Werberelevanten von 0,4 Prozent. Die Staffelpremiere ist somit in Deutschland durchaus geglückt.

Vergleicht man die Premierenstaffeln der jeweiligen Doktoren miteinander, fällt auf, dass Capaldi einen schweren Start hatte, die 9,17 Millionen Zuschauer der Premierenfolge waren verhältnismäßig schwach. Tennant erreichte am 15. April 2006 8,84 Millionen Zuschauer, Matt Smith lockte am 3. April 2010 10,09 Millionen vor die Geräte, während Christopher Eccleston zur Rückkehr der Serie am 26. März 2005 sogar 10,81 Millionen Zuschauer begeisterte.

Allerdings legte Capaldi im Verlauf der ersten Staffel in der Gunst der Zuschauer zu. Zum Finale lockte er noch 7,60 Millionen Zuschauer. Matt Smith überzeugte zu seiner finalen Episode nur 6,70 Millionen Zuschauer einzuschalten. Noch deutlicher fiel der Einbruch bei Eccleston aus, der nach zur letzten Folge der ersten Staffel am 18. Juni 2005 nur noch 6,91 Millionen Zuschauer vor die Bildschirme zog. David Tennant verzeichnete das beliebteste erste Staffelfinale, am 8, Juli 2006 schalteten 8,22 Millionen Zuschauer ein. Gleichzeitig gelang es Tennant auch, das erfolgreichste Staffelfinale in der Geschichte der Serie hinzulegen. Seine letzte reguläre Folge am 5. Juli 2008 erreichte sensationelle 10,57 Millionen Zuschauer.

Im Vergleich der Durchschnittswerte der jeweiligen ersten Staffeln der neuen Doktoren liegt Capaldi mit einer durchschnittlichen Reichweite von 7,26 Millionen Zuschauern nur auf dem vierten Rang. Knapp vor ihm rangiert Eccleston, der in der Regel 7,31 Millionen Zuschauer vor die Geräte zog. Tennant überzeugte in seiner ersten Staffel für gewöhnlich 7,64 Millionen Briten einzuschalten. Spitzenreiter in dieser Wertung ist allerdings Smith mit wöchentlich 7,73 Millionen Zuschauern. Der Trend geht allerdings auch bei der Science-Fiction-Serie in Richtung Video-on-Demand und Festplattenaufnahmen.

Capaldi hat also noch einen langen Weg vor sich, um an die Erfolge seiner Vorgänger anzuknüpfen. Der Verlauf der ersten Staffel beweist allerdings, dass der Schotte sich auf einem guten Weg befindet. Die Chance, dies unter Beweis zu stellen, erhält er bereits an Weihnachten zum diesjährigen Christmas Special.
20.11.2014 13:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/74568
Dennis Weber

super
schade

82 %
18 %

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Doctor Who

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