AMC und FX jubeln derzeit, weil ihre Serien gefragt sind wie nie. Showtime verlängert derweil ein Format, das zumindest auf den ersten Blick ein Flop ist.
«Homeland», «Ray Donovan», auch «Penny Dreadful»: Dass der amerikanische Premium-Sender seine zurückliegenden Neustarts mit einer Quote von 100 Prozent verlängerte, war nicht so überraschend. Flops fuhr die von David Nevins geleitete Anstalt nämlich nicht ein. Nach der Verlängerung von
«The Affair» (kleines Foto) in dieser Woche wurde auf meiner Internetseite in den USA gewitzelt, Showtime würde nun reflexartig alle neuen Serien um eine zweite Runde verlängern. Der Blick auf die Ergebnisse des frischen Beziehungsdramas wird zunächst nämlich getrübt. Zur Premiere schalteten nur rund eine halbe Million Menschen ein.
Die Verlängerung lässt sich aber vielleicht bei genauerer Betrachtung doch erklären: Nachdem auch die zweite Folge mit 0,51 Millionen Zuschauern am Sonntagabend um 22.00 Uhr enttäuschend lief, begannen die Zuschauerzahlen zu steigen. In Woche drei verbuchte die Serie der ehemaligen «In Treatment»-Macher 0,60 Millionen Zuschauer, sieben Tage später interessierten sich sogar 0,69 Millionen Menschen für das Format mit Dominic West und Ruth Wilson. Auch die fünfte Folge hielt sich auf besserem Niveau, kam auf durchschnittlich 0,67 Millionen.
Zudem ist «The Affair» nach Angaben von Showtime die Serie, die prozentual am Meisten abgerufen wird. Am Ende einer Woche – wenn Festplattenstatistiken und lineare Wiederholungen dazugezählt worden sind – würde das Format an die vier Millionen Zuschauer erreichen. Auch deshalb steht zehn weiteren Folgen, die 2015 kommen sollen, nichts im Wege. Für gleich zwölf Folgen wurde
«Homeland» verlängert, das nach dem Tod von Brody (Damian Lewis) eine Neuausrichtung verpasst bekam. Das drückte zunächst die Quoten. Den Staffelauftakt als Doppelfolge sahen 1,61 Millionen Menschen, in der zweiten Woche sanken die Reichweiten auf 1,22 Millionen.
Das war somit die niedrigste Reichweite seit der zehnten Folge der ersten Staffel. Im Laufe des Oktobers kämpfte sich die Produktion der FOX Studios aber wieder nach oben: Zunächst auf 1,35 Millionen, mit Folge fünf auf 1,52 Millionen Menschen. Die Staffelmitte, also Folge 6, erreichte 1,54 Millionen Zuseher. In Staffel drei hatte die sechste Episode exakt zwei Millionen Zuschauer erreicht. In einem Statement sah Showtime-Boss Nevins den Rückgang in der Neuausrichtung des Formats begründet. Aktuell pendeln sich die Werte auf stabilem Niveau ein; auch die bis dato letzte Folge vergangenen Sonntag kam auf 1,55 Millionen Zuschauer.
In ganz anderen Sphären bewegt sich die Zombie-Serie
«The Walking Dead», der größte Kabelhit, den Amerika in diesen Monaten zu bieten hat. Der Auftakt der fünften Staffel bescherte AMC neue Rekordwerte, kam auf 17,29 Millionen Zuschauer. Und auch wenn die Reichweiten seitdem sinken, so liegt man im Schnitt nachwievor oberhalb der Ergebnisse, die Staffel vier nach fünf Wochen erreicht hatte. Die ersten fünf Ausgaben der vierten Runde interessierten im Schnitt 13,7 Millionen Amerikaner, in diesem Jahr sind es 14,86 Millionen. Nach dem Rekordstart kam die zweite Folge auf 15,14 Millionen Zuschauer, eine Woche später sahen rund 13,8 Millionen US-Bürger zu. Leicht aufwärts – auf 14,52 Millionen – ging es in der vierten Woche. Am vergangenen Wochenende wurden 13,53 Millionen Zuseher ab zwei Jahren gemessen.
Irre erfolgreich präsentiert sich derweil auch die neue Staffel von
«American Horror Story», die diesmal den Titel «Freak Show» trägt. Auch sie stellt ihre Vorgänger klar in den Schatten. Keine der bisher vier gezeigten Episoden hatte weniger als vier Millionen Zuschauer. Nachdem die Premiere (6,13 Millionen) so gefragt war wie nie eine Folge der Ryan Murphy-Serie zuvor, blieben die Werte in den drei Wochen danach stabil: Gemessen wurden 4,53, 4,44 und 4,52 Millionen Zuseher. Eine leichte Delle gab es erst am 5. November, als noch 4,22 Millionen Fans dabei waren. Auch hier ein Vergleich zur dritten Staffel: Die fünfte Folge dieser hatte in etwa 3,8 Millionen Zuschauer erreicht. Logisch, dass sowohl die Horror-Serie des Senders FX als auch AMCs Zombie-Spaß längst für weitere Staffeln verlängert wurden.