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Quotencheck: «Geht’s noch? Kayas Woche»

Insgesamt kommt Kaya Yanars Wochenrückblick auf ordentliche Werte am Freitagabend. Zu oft war die Sendung jedoch auf sein Lead-in angewiesen.

Quotenhistorie von «Geht's noch?»

Im Durchschnitt verfolgten 2,26 Millionen und 13,0 Prozent der Fernsehenden ab drei Jahren die ersten sieben Folgen von «Geht’s noch?! Kayas Woche» zwischen Ende April und Anfang Juni 2014. Aus den Reihen der Jungen schalteten 1,17 Millionen und 16,0 Prozent ein. Die abschließende Folge unter „irregulären Bedingungen“ drückte die erreichten Werte dabei deutlich nach unten. Lesen Sie dazu auch den alten Quotencheck.
Unter den deutschen Comedians ist Kaya Yanar ein waschechter TV-Veteran. Zu den goldenen Zeiten des Sat.1-Comedyfreitags führte er bis 2005 äußerst erfolgreich durch seine Comedyshow «Was guckst du?!». Später trat er erneut in einem Sat.1-Format auf und belustigte hin und wieder in der Impro-Comedy «Schillerstraße» das Fernsehpublikum. Im Rahmen seiner darauffolgenden Live-Programme folgte der Wechsel zu RTL. Seine Shows „Made in Germany“ sowie „Live und unzensiert“ übertrug der Kölner Sender zwischen 2008 und 2010. Zusammen mit Paul Panzer folgte 2011 und 2012 «Kaya Yanar & Paul Panzer – Stars bei der Arbeit», bis RTL Yanar seine ersten eigenen Show-Formate zugestand. «Die Kaya Show» verbuchte in sechs Folgen drei Mal über zwanzig Prozent bei den Jüngeren, präsentierte sich am Samstagabend jedoch wechselhaft. Ein Jahr später sendete RTL im Herbst 2013 ebenfalls samstags «Typisch deutsch?! Die Kaya Show», die in ebenfalls sechs Folgen ordentliche Zahlen generierte.

Mit «Geht’s noch? Kayas Woche» bediente der türkischstämmige Komiker eine Formatidee, die bei RTL bereits in der Vergangenheit überzeugte. Wie in «7 Tage, 7 Köpfe» oder den «RTL Freitag Nacht News» verschrieb sich Kaya Yanar seit Anfang April einer Art Wochenrückblick. Diese verzeichnete in sieben Folgen durchschnittlich 16,0 Prozent bei den Werberelevanten. Erhebliche Verluste mussten weitere neun Episoden ab Anfang September hinnehmen. Zur ersten Episode am 5. September schalteten freitags ab 22.15 Uhr lediglich 1,56 Millionen Interessierte ab drei Jahren ein. Dies führte Kayas Wochenrückblick zu mauen 10,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen – normalerweise generieren RTL-Formate im Schnitt 13,5 Prozent. Beim großen Konkurrenten ProSieben lag «Final Destination» nur knapp über dem Senderschnitt, auch sonst waren beim jungen Publikum nicht sonderlich beliebte Programme bei anderen Sendern erkennbar, wodurch die schwachen Zahlen von «Geht’s noch?» zumindest nicht mit einer zu starken Konkurrenz erklärbar sind. Auch sonst stellten die ProSieben-Spielfilme die größten Gegenspieler dar, gleichwohl diese keine Bäume ausrissen.

Das gleiche Spiel eine Woche später. Mit 1,49 Millionen schalteten 70.000 Personen weniger ein, erneut lag die Quote in der Zielgruppe jedoch bei 10,4 Prozent. Nach diesen ernüchternden zwei Wochen verbesserte sich «Geht’s noch?» zumindest am 19. September auf 11,6 Prozent bei den Werberelevanten, als insgesamt 1,75 Millionen Fernsehende zu RTL schalteten. Nach einem vorübergehenden Sendeplatzwechsel ging der Aufwärtstrend für die Comedy-Show weiter. Am 26. September ersetzte «Hotel Zuhause» Kaya Yanar auf dem 22.15 Uhr-Sendeplatz, sodass «Geht’s noch?» erst um 23.10 Uhr startete, sich dort zu späterer Stunde zwar mit einer niedrigeren Reichweite von 1,42 Millionen Menschen zufrieden geben musste, dafür aber 12,4 Prozent der jungen Zuschauer belustigte.

Mit 13,3 Prozent am 3. Oktober kam «Geht’s noch» der RTL-Sendernorm erstmals sehr nahe. Diesmal folgte das humorige Format um 23 Uhr auf eine neue Ausgabe von «Die 2 – Gottschalk & Jauch gegen alle» und erreichte so mithilfe seines starken Lead-Ins erstmals 2,02 Millionen Fernsehende. Von dort an zeichnete sich der Programmslot von «Geht’s noch» häufig als außerordentlich attraktiv aus, denn am 10. Oktober kehrte auch «Das Supertalent» aus der Pause zurück. «Geht’s noch» hielt nach den überragenden Werten der Castingshow nahezu die Quote seines Vorprogramms und trumpfte so bei den Umworbenen mit 23,0 Prozent auf, als 2,75 Millionen Menschen mit von der Partie waren. So drückte RTL die ProSieben-Spielfilme «Krieg der Welten» und «Minority Report» zielgruppentechnisch in die Einstelligkeit. Auch am 17. Oktober lief es blendend für die Show mit Kaya Yanar, denn mit dem Jubiläums-Special von «Wer wird Millionär?» leitete ein weiterer Quotenhit in die Freitagsprimetime ein. So generierte «Geht’s noch» erneut herausragende 18,2 Prozent bei den Zuschauern zwischen 14 und 49.

Auch das Prominenten-Special von Günther Jauchs Quizshow zeichnet sich durch eine hohe Beliebtheit aus, allerdings präsentierte sich nun auch «Geht’s noch» immer unabhängiger, denn mit 14,1 Prozent überbot die Show sogar das Rateformat zur besten Sendezeit. An diesem Abend blieben 2,19 Millionen Menschen zum Wochenrückblick dran, ehe «Geht’s noch» am 31. Oktober auf 1,89 Millionen Interessierte und 11,7 Prozent bei den Jüngeren fiel. Ein weiteres Promi-Special verhalf [[Geht’s noch] diesmal nicht mehr zu überdurchschnittlichen Zahlen. Versöhnlich gestaltete sich schließlich der Staffelabschluss, als mit 13,3 Prozent ein knapp unterdurchschnittlicher Wert feststand.

13,8 Prozent verbuchte «Geht’s noch? Kayas Woche» im Mittel am späten Freitagabend. Dieser Wert liegt zwar über dem aktuellen Senderschnitt von RTL, beachtet man jedoch die einzelnen Ausstrahlungen detailliert, fällt auf, dass die Comedy-Show zu sehr von ihren Vorprogrammen abhängig war. Der Mittelwert wurde teilweise durch außerordentlich hohe Zahlen verfälscht, zu denen es «Geht’s noch» nur mithilfe seiner Lead-Ins schaffte. Fehlten diese starken Vorprogramme, wurden schnell die quotentechnischen Defizite der Sendung bemerkbar. Nichtsdestotrotz eignet sich «Geht’s noch» als Freitagabendformat noch immer. Schon in den ersten sieben Episoden bewies das Format um Kaya Yanar, dass es am Anfang des Wochenendes mithalten kann. Sollten die entsprechenden Lead-Ins im Rahmen weiterer neuer Episoden jedoch ausbleiben, wird es interessant zu sehen sein, ob «Geht’s noch» seinen Schnitt halten kann. Von den Zuschauern ab Drei schalteten im Schnitt 10,4 Prozent ein. 2,02 Millionen Zuschauer ab Drei entschieden sich in etwa pro Woche für die Show, 1,09 Millionen entstammten der jungen Altersgruppe.
11.11.2014 14:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/74357
Timo Nöthling

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