Durchschnittliche WDR-Zuschauer sind 60 Jahre alt. Der Westdeutsche Rundfunk will diesen Schnitt in Zukunft nach unten drücken.
Die von der bildundtonfabrik produzierte, anarchische Comedyshow
«Die unwahrscheinlichen Ereignisse im Leben von ...» war nur der Anfang. In naher Zukunft will der WDR sein Programm vermehrt durch Formate aufbrechen, die ein jüngeres Publikum ansprechen als von der auf NRW fokussierten öffentlich-rechtlichen Anstalt gewohnt. Derzeit ist das Publikum des Westdeutschen Rundfunks im Schnitt 60 Jahre alt, aber diesen Wert möchte Siegmund Grewenig, Unterhaltungschef des öffentlich-rechtlichen Senders, um einige Jahrzehnte unterbieten:
„Wir wollen die 35- bis 55-Jährigen verstärkt ansprechen“, sagt er jüngst gegenüber dem 'Kölner Stadt-Anzeiger. Dies wolle er aber nicht als verzweifelten Schritt ansehen, die Einschaltquoten auszubessern. Stattdessen sei ihm an Generationenverständigung und der Sicherung des Mediums gelegen: „Die Leute sollen wieder Kontakt zu uns haben.“ Zu diesem Zweck will der WDR verstärkt crossmedial denken – wie etwa zuletzt bei der Mockumentary «Endlich Deutsch!», in der Radiomoderator Andreas Bursche mitwirkte und die vor ihrer TV-Ausstrahlung im Netz abgerufen werden konnte (
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Anstehende Verjüngungsmaßnahmen neben der neuen «Die unwahrscheinlichen Ereignisse im Leben von ...»-Staffel und der samstäglichen
«Rebellencomedy» stellen unter anderem die ab dem 29. Oktober auf dem Programmplan stehenden «Geld oder Liebe»-Ausgaben dar. Jürgen von der Lippe moderiert die große Jubiläumsshow, ehe sich drei junge Moderatoren an dem Format versuchen dürfen – darunter «heute-show»-Reporter Lutz van der Horst. Dieser ist ab dem 30. Oktober zudem in der Comedyshow
«Bus mit lustig» zu sehen.