Schon beim Gesamtpublikum waren di Lorenzo und Rakers der Kollegin Bettina Böttinger am Freitag überlegen, noch klarer fiel das Zuschauerurteil aber bei den Jüngeren aus. Sieger der großen Talk-Shows war einmal mehr Jauch.
Gäste der Talks
- «Kölner Treff»: Herbert Feuerstein, H.P. Baxxter, Cassandra Steen, Kostja Ullmann, Maria von Welser und Sven Kuntze
- «3 nach 9»: Klaus Wowereit, Florian David Fitz, Caroline Peters, Nele Neuhaus, Gayle Tufts, Cecilia Bartoli, Karen Duve und Rainer Schmidt
Am späteren Freitagabend können sich einige dritte Programme regelmäßig über eine ungewohnt große Relevanz freuen, denn bei vielen Deutschen ist diese fest für die diversen Talkformate der Sender einprogrammiert. In dieser Woche zeigten wie üblich gleich drei Sender ab 22:00 Uhr das von Giovanni di Lorenzo und Judith Rakers präsentierte
«3 nach 9», das alleine im Norddeutschen Rundfunk bereits 0,74 Millionen Menschen vor die Fernseher lockte. Mit einem Marktanteil von 3,3 Prozent platzierte sich die Sendung deutlich oberhalb der Sendernorm von etwa zweieinhalb Prozent. Besonders glücklich konnte die mit vielen bekannten Gästen bestückte zweistündige Ausstrahlung aber auch über ihre Zugkraft in der jungen Zuschauergruppe sein, wo 1,6 Prozent bei 0,14 Millionen Interessenten zu Buche standen. Im Normalfall kommt die Sendeanstalt nicht über etwa ein Prozent hinaus. Bedenkt man dann noch, dass zusätzlich auch HR und rbb das Format zeigten, kann man auf eine äußerst beachtliche Sehbeteiligung verweisen.
Deutlich gemischter fiel das Urteil über den
«Kölner Treff» im Westdeutschen Rundfunk aus, der bereits 15 Minuten früher auf Sendung ging und auf eine deutlich kürzere Laufzeit zu verweisen hatte als die Konkurrenz. Die Zuschauerzahl lag mit 0,66 Millionen trotzdem ein gutes Stück hinter dem Wert des NDR zurück, weshalb man auch nur einen mittelprächtigen Marktanteil von 2,4 Prozent davon trug. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen kam Bettina Böttinger diesmal nicht so recht in Schwung, ihr Format positionierte sich angesichts von 0,8 Prozent bei 0,08 Millionen leicht unterhalb der WDR-Sendernorm von zuletzt gut einem Prozent. Ob es an der Gästeliste lag? Aber die war doch eigentlich in beiden Fällen sehr prominent (siehe Infobox).
In der Riege der großen ARD-Polittalks war einmal mehr
«Günther Jauch» der mit großem Abstand erfolgreichste Vertreter, im Durchschnitt interessierten sich genau 5,00 Millionen Menschen für seine Auseinandersetzung mit dem Altkanzler Helmut Kohl. Angesichts eines Marktanteils von 18,0 Prozent blickt man somit auf die erfolgreichste Ausstrahlung der Sendung auf dem 21:45-Uhr-Sendeplatz seit Anfang Mai zurück, während beim jungen Publikum vergleichsweise unspektakuläre 7,6 Prozent zu Buche standen. Die Kollegen Plasberg, Will und Maischberger rangierten im weiteren Wochenverlauf allerdings nur noch zwischen 3,3 und 4,5 Prozent dieser Altersgruppe, auch beim Gesamtpublikum wurden nur noch einstellige Werte verzeichnet. Auf die höchste Reichweite hatte mit 2,38 Millionen noch
«Hart aber fair» zu verweisen, das jedoch aufgrund seines prominenten Sendeplatzes (21:00 Uhr) nicht über miese 7,6 Prozent hinaus kam. Maischberger steigerte sich auf 8,7 Prozent bei 1,37 Millionen, Will verbuchte mit 9,3 Prozent bei 1,38 Millionen sehr ähnliche Werte auf dem 22:45-Uhr-Slot.
Das Zuschauerinteresse an
«Markus Lanz» konnte sich in dieser Woche sehen lassen. Schon die beiden ersten Ausgaben der Woche erreichten überzeugende 13,2 und 13,1 Prozent aller Fernsehenden, doch der Wochenabschluss schnitt mit 14,9 Prozent bei 1,78 Millionen Fernsehenden mit Abstand am erfolgreichsten ab. Etwas anders sah es bei den 14- bis 49-Jährigen aus, wo die Mittwochsausgabe mit 7,7 Prozent bei 0,37 Millionen die besten Zahlen markierte - wohl auch aufgrund der sehr beliebten Gäste Bülent Ceylan und Jürgen Domian. Doch auch am Donnerstag wurden solide 0,34 Millionen und 6,3 Prozent erreicht. Weitaus weniger zugkräftig war zuvor
«Maybrit Illner», das sich mit 0,29 Millionen und 3,5 Prozent bei den Jüngeren zu den (bis auf Jauch) erfolglosen ARD-Kollegen hinzu gesellte. Positiv hob sich ihr Format hingegen beim Gesamtpublikum ab, wo 2,50 Millionen zu ordentlichen 12,1 Prozent führten.