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Quotencheck: «Anger Management»

Auch mit seiner neuen Comedy-Serie begeisterte Charlie Sheen das deutsche Publikum bei RTL Nitro.

Worum geht's?

Charlie Sheen schlüpft in der Serie in die Rolle des ehemaligen Baseball-Profis Charlie, der mühsam ein Problem mit der eigenen Selbstkontrolle überwunden hat. So ist er mittlerweile selbst zum Therapeuten geworden, der aber einen eher unkonventionellen Ansatz für seine Arbeit wählt.
Charlie Sheen kann es noch immer. Nachdem er durch seine Rolle als Charlie Harper bei ProSiebens US-Sitcom «Two and a Half Men» hierzulande zur Kult-Figur wurde, überschatteten immer mehr Eskapaden aus seinem Privatleben die Berichterstattungen über den Schauspieler. Charlie Sheen, dessen Vater und Bruder ebenfalls in Hollywood Fuß fassten, stieg im Streit mit Chuck Lorre aus der in Malibu ansässigen Sitcom aus und wurde durch Ashton Kutcher ersetzt. Während die «Two and a Half Men» am 30. Oktober in ihre finale Staffel starten, könnte die TV-Karriere von Sheen noch einige Jahre andauern. US-Kabelsender FX sicherte sich nämlich den Darsteller, der vor allem durch seine Comedy-Rollen bekannt ist, und machte ihm zum Aushängeschild seiner neuen Sitcom «Anger Management». Darin verkörpert Sheen einen desillusionierten Baseballspieler. Direkt zum Start brach das Seriendebüt einen Reichweitenrekord: 5,74 Millionen Zuschauer machten die Sendung zum meistgesehenen Kabel-Debüt aller Zeiten.

Noch immer erfreut sich Charlie Sheen beim deutschen Publikum außerordentlich großer Beliebtheit. Ein Umstand, den sich RTL Nitro zunutze machen wollte. Obwohl «Anger Management» in den USA schon im Juni 2012 startete, sendete der Spartensender ab Anfang September 2014 die erste, zehnteilige Staffel der Comedy. Herausragende Zahlen standen gleich zum Start fest, die Ausstrahlungen nahm RTL Nitro jeweils in Doppelfolgen vor. Am ersten Donnerstagabend ab 22.05 Uhr sah sich «Anger Management» gleich mit harter Konkurrenz konfrontiert, gleichwohl einige Sender schwächelten. «Adam sucht Eva» wurde bei RTL beispielsweise nicht zum erhofften Hit, lief jedoch noch in den Folgewochen in Konkurrenz zur FX-Serie. Zur deutschen TV-Premiere, wie auch in der Woche darauf, enttäuschte außerdem «Catch the Millionaire» bei ProSieben, dafür präsentierten sich «Crossing Lines» bei Sat.1 und die UEFA Europa League bei kabel eins quotenstark.

Gleich 1,9 Prozent der jungen Zuschauer schauten die allererste «Anger Management»-Episode „Unser Charlie“, insgesamt schalteten 230.000 Menschen ein. Für die spätere der beiden Episoden am 4. September entschieden sich ab 22.30 Uhr sogar 2,1 Prozent der 14- bis 49-Jährigen. Top-Werte für das junge RTL Nitro, das in der Zielgruppe sonst auf Marktanteile um die 0,9 Prozent kommt und mit den Ausstrahlungen Werte verbuchte, die mehr als das Doppelte des Senderschnitts darstellen. Trotz gleichbleibender Konkurrenz bei den anderen Privatsendern musste das US-Format jedoch in der darauffolgenden Woche an Zuschauern einbüßen. Die frühere Ausgabe zog 170.000 Menschen an, wie in der Vorwoche gingen bis zur späteren der beiden Folgen 20.000 Zuschauer verloren. Dafür verbesserte sich die Sehbeteiligung bei den Werberelevanten zu späterer Stunde. Erst standen 1,2 Prozent, später 1,4 Prozent fest.

Auf den Senderdurchschnitt rutschte die fünfte Episode am 18. September, die noch 0,9 Prozent der Umworbenen belustigte, als insgesamt 120.000 Fernsehende mit von der Partie waren. Ab dieser Woche verabschiedete sich ProSieben am Donnerstag von «Catch the Millionaire» und nahm lieber mit «Harry Potter»-Filmen Vorlieb, die deutlich mehr Zuschauer anzogen. Dennoch steigerte sich die 22.30 Uhr-Ausgabe wieder auf 1,4 Prozent bei den Jungen. Zurück zu alter Form fand die Doppelfolge am 25. September, als wieder mehr als 200.000 Zuschauer zu RTL Nitro schalteten – 1,7 und 1,6 Prozent beim für die Werbewirtschaft wichtigen Publikum waren die Folge. Zum Staffelabschluss fiel die vorletzte Folge „Charlies böser Vater“ wieder auf 1,1 Prozent in der Zielgruppe, die finale Episode wollten jedoch wieder 200.000 Menschen sehen, die eine Quote von 1,7 Prozent bei den werberelevanten Zuschauern bewirkten.

Bereits seit Januar 2013 läuft die zweite Staffel von «Anger Management» in den USA, die über gewaltige 90 Episoden verfügt und auf die Zielgeraden zugeht. Die Zuschauerzahlen bewegen sich mittlerweile nur noch bei etwa 500.000 Zuschauern, das interessiert RTL Nitro jedoch mittelfristig wenig. Hierzulande schlug sich «Anger Management» blendend. Am Donnerstag nimmt RTL Nitro direkt die Ausstrahlungen der zweiten Staffel auf und darf sich so wohl noch länger über gute Zahlen freuen. Im Schnitt schalteten pro Folge 180.000 Menschen ein, von denen 130.000 im Alter zwischen 14 und 49 Jahren waren. Der Mittelwert beim Gesamtpublikum war mit 0,8 Prozent nicht außerordentlich hoch, die wesentlich wichtigere, junge Altersgruppe war jedoch durchschnittlich mit 1,5 Prozent vertreten und ließ die erste Staffel von «Anger Management» so zum Erfolg werden.
08.10.2014 14:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/73646
Fabian Riedner

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Tags

Adam sucht Eva Anger Management Catch the Millionaire Crossing Lines Harry Potter Two and a Half Men

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