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Kino-Check: Die Woche der internationalen Titel

Ein Kino-Check mit nur vier US-Filmen? Kann das sein? Ja – diesmal sind türkische, deutsche, österreichische, französische, mexikanische und skandinavische Produktionen dabei. Von Herzschmerz bis zu dramatischen Abenteuern kann sich das Cineastenherz aus 13 Filmen bedienen.

«Heli»


Metascore: 59/100
Beste Kritik: 100/100 („Los Angeles Time”, Gary Goldstein)
Schlechteste Kritik: 38/100 („New York Post”, Farran Smith Nehme)

Heli, ein junger Mann, der als Arbeiter in einer Automobilfabrik seinen Lebensunterhalt verdient, lebt gemeinsam mit seinem Vater, seiner zwölfjährigen Schwester Estela, seiner Frau und dem gemeinsamen Kind in einem kleinen Haus am Rande einer Stadt in Zentralmexiko. Seine Schwester Estela lernt den jungen Polizeikadetten Beto kennen, der das junge Mädchen ungeachtet ihres beinahe noch kindlichen Alters gerne heiraten würde. Um diesem Ziel näher zu kommen, entwendet Beto mehrere Päckchen mit Kokain und versteckt sie auf dem Dach von Estelas Familie – nicht ahnend, dass er sie und ihre Familie damit einem gewaltigen Risiko aussetzt. Denn nicht nur das Drogenkartell, sondern auch eine Sondereinheit der Polizei und das Militär sind offensichtlich in die Geschäfte mit den Drogen verwickelt und arbeiten Hand in Hand. Die Folgen dieser Verwicklungen verändern Helis Leben und das seiner Familie.

Regie: Amat Escalante
Drehbuch: Amat Escalante
Darsteller: Armando Espitia, Andrea Vergara, Linda González uvm.
Budget (geschätzt): $1.000.000



«Sin City 2: A Dame To Kill For»


Metascore: 45/100
Beste Kritik: 88/100 („Chicago Sun-Times”, Richard Roeper)
Schlechteste Kritik: 0/100 („The Dissolve”, Nathan Rabin)

Seitdem Dwight (Josh Brolin) vor einigen Jahren das Leben von Miho (Jamie Chung) rettete, will er sich jeglichen Ärger vom Leib halten – bis ihn seine schöne Ex-Freundin Ava (Eva Green) kontaktiert, die ihm einst das Herz brach und mit einem anderen durchbrannte. Doch nun fleht Ava Dwight um Hilfe an, weil sie von ihrem Ehemann Damien Lord (Marton Csokas) brutal misshandelt und dem skrupellosen Chauffeur Manute (Dennis Haysbert) überwacht wird. Dwight beschließt, ihr zu helfen, muss aber nach kurzer Zeit feststellen, dass man in einer Stadt wie Sin City selbst einer Dame in Not nicht vertrauen kann…
Gleichzeitig erwacht Marv (Mickey Rourke) eines Morgens zwischen mehreren toten Jugendlichen. Dabei wollte er in der vorherigen Nacht doch nur der schönen Stripperin Nancy (Jessica Alba) beim Tanzen zusehen. Marv begibt sich tief ins Herz des Molochs, um herauszufinden, was geschehen ist...

Regie: Frank Miller, Robert Rodriguez
Drehbuch: Frank Miller
Darsteller: Mickey Rourke, Jessica Alba, Josh Brolin uvm.



«Wenn ich bleibe»


Metascore: 47/100
Beste Kritik: 83/100 („HitFix“, Drew McWeeny)
Schlechteste Kritik: 25/100 („Slant Magazine“, Richard Lawson)

Mia Hall (Chloe Moretz) kann sich nicht vorstellen, dass sie je eine schwierigere Entscheidung treffen muss: Soll sie ihr Musikstudium an der Juilliard School aufnehmen? Oder soll sie zugunsten ihrer großen Liebe Adam (Blackley) darauf verzichten? Doch dann werden auf einem zunächst unbeschwerten Familienausflug die Weichen plötzlich völlig anders gestellt. Einige bange Stunden bleibt offen, ob Mia den Tag überleben wird. In dieser Situation geht es um noch fundamentalere Entscheidungen: Was Mia heute beschließt, hat Auswirkungen auf den Rest ihres Lebens.

Regie: R.J. Cutler
Drehbuch: Shauna Cross, Gayle Forman
Darsteller: Chloë Grace Moretz, Mireille Enos, Jamie Blackley uvm.
Budget (geschätzt): $11.000.000
Einspielergebnis Eröffnungswoche: $15.679.190 (USA)
Einspielergebnis: $40.887.290 (USA)



«War of the Worlds: Goliath»


Metascore: 33/100
Beste Kritik: 50/100 („Village Voice”, Michael Nordine)
Schlechteste Kritik: 60/100 („Los Angeles Times”, Martin Tsai)

Wir schreiben das Jahr 1914. 15 Jahre sind seit der von H. G. Wells beschriebenen ersten Invasion vom Mars vergangen. Doch nun fürchtet die Menschheit eine weitere Invasion und bereitet sich auf das Schlimmste vor...

Regie: Joe Pearson
Drehbuch: David Abramowitz, Joe Pearson
Darsteller: eau Billingslea, Jim Byrnes, Tony Eusoff uvm.
Einspielergebnis Eröffnungswoche: $13,385 (USA)











«American Muscle»


John Falcon (Nick Principe) saß zehn Jahre im Gefängnis, nachdem er während eines Raubüberfalls von seinem verkommenen Bruder und der Gang ausgebootet wurde. Nach seiner Entlassung begibt er sich auf einen blutigen Rachefeldzug im White Trash-Milieu. Du schuldest, du zahlst!
Ravi Dhars gewalthaltiger, schmissiger Retro-Exploiter präsentiert einen einsilbigigen Old-School-Badass-Antihelden, wie man ihn eigentlich nur aus 80er-Jahre-Actionfilmen kennt: vollgepumpt mit Testosteron, ohne Kompromisse, stets einen zynischen One-Liner auf den Lippen.

Regie: Ravi Dhar
Drehbuch: John Fallon
Darsteller: Nick Principe, Robin Sydney, Todd Farmer uvm.






«Dabbe 5»


Die friedlichen und ruhigen Tage von Dilek, die glücklich mit ihrem Ehemann verheiratet ist, enden abrupt durch eine Attacke von Dschinns, deren Namen niemals erwähnt werden und die sich hinter den Schatten der Höllenstürme verbergen. Alles beginnt mit einem Traum, den Dilek hat, in dem ihr schattenhafte Figuren Geheimnisse über den Teufel ins Ohr flüstern, und sie dann beginnen zu verfolgen. Obwohl ihr Ehemann Ömer glaubt, dass dies nur die psychologischen Folgen eines Diebstahls sind, dessen Opfer sie ein paar Tage zuvor wurde, bekommt Dilek langsam das Gefühl, dass die Dschinns ihr jeden Tag näher kommen indem sie ihr ihre Geheimnisse einflüstern und sie mit ihrem Geflüster in ein unbekanntes Reich ziehen. Als sich die Angst in Gewalt verwandelt und Dilek die Kontrolle über ihren eigenen Körper zu verlieren beginnt, entscheiden sie Hilfe von einer Frau namens Lady Belkis aus Bitlis zu erhalten, die Wissen über das Dschinnuniversum besitzt. Indem sie auf ihre einzigartige Weise mit den Dschinns kommuniziert findet sie heraus, dass in diese Geschehnisse der furchterregendste Dschinnstamm der Geschichte verstrickt ist und ist zutiefst entsetzt. Dadurch dass sie durch Träume in das menschliche Blutsystem gelangen und sich wie Gift ausbreiten, ist es fast unmöglich diesen Dschinnstamm aus den Seelen zu entfernen, die sie jagen. Wird auf Verzweiflung Unterwerfung folgen, als eine düstere Dimension die Zeit für Dilek ergreift? Wie können die dunklen Momente der Vergangenheit einer gewöhnlichen Person ihre Zukunft verfluchen? Warum beutet der Blut beherrschene giftige Dschinn und der nachtragendste Stamm des Teufels Dileks Seele?

Regie: Hasan Karacadag
Drehbuch: Hasan Karacadag
Darsteller: Ümit Bulent Dincer, Nil Gunal uvm.
Budget (geschätzt): $700.000



«Gemma Bovery»


Der literaturliebende Bäcker Martin verfällt seiner Nachbarin Gemma, einer jungen Engländerin, die sich gemeinsam mit ihrem Ehemann in der Normandie niederlässt. Martin meint in Gemma eine moderne Madame Bovary wiederzuerkennen und ist absolut fasziniert von der scheinbaren Übereinstimmung zwischen literarischer Vorlage und seiner wunderschönen Nachbarin. Als Gemma eine leidenschaftliche Affäre mit dem Adelsspross Hervé beginnt, setzt Martin mit seiner unbeholfensympathischen Art alle Hebel in Bewegung, um der Geschichte doch noch zu einem guten Ende zu verhelfen...

Regie: Anne Fontaine
Drehbuch: Anne Fontaine, Pascal Bonitzer
Darsteller: Fabrice Luchini, Gemma Arterton, Jason Flemyng uvm.







«Istanbul United»


Seit Jahren sind die Ultra-Fans der drei wichtigsten Fußballclubs in Istanbul (Galatasaray, Fenerbahçe und Beşiktaş) weltweit bekannt für die bedingungslose Unterstützung ihrer Teams. Ihre gegenseitige Rivalität endet häufig in extrem gewalttätigen Auseinandersetzungen mit zahlreichen Verletzungen und sogar Todesfällen. Doch im Sommer 2013 geschieht etwas Außergewöhnliches: während der Proteste und Zusammenstöße gegen die türkische Regierung und Premierminister Erdogan im Gezi-Park vereinen sich die konkurrierenden Fanclubs zum ersten Mal für eine gemeinsame Sache. Menschen, die berüchtigt sind für ihren Hass, stehen nun Seite an Seite und kämpfen unter dem Namen "Istanbul United" gegen das herrschende System in der Türkei.

Regie: Farid Eslam, Oliver Waldhauer
Drehbuch: Farid Eslam
Darsteller: Can Atalay, Cahit Binici, Ayan Güner uvm.



«Mea Culpa – Im Auge des Verbrechens»


Simon und Franck, zwei Cops aus Toulon, feiern den Abschluss eines Falls. Auf dem Nachhauseweg verursachen sie einen Verkehrsunfall, bei dem zwei Opfer zu beklagen sind, eines davon ein Kind. Franck bleibt unversehrt, Simon, der den Wagen steuerte und dabei betrunken war, ist schwer verletzt. Er verliert alles, seine Famile, seinen Job. Sechs Jahre später ist Simon geschieden, arbeitet als Wachmann und versucht so gut es geht, seiner Vaterrolle für seinen 9-jährigen Sohn Théo gerecht zu werden. Als der Junge von Gangstern bedroht wird, tun sich Simon und Franck, der immer noch als Polizist arbeitet, wieder zusammen.

Regie: Fred Cavayé
Drehbuch: Fred Cavayé, Guillaume Lemans
Darsteller: Vincent Lindon, Gilles Lellouche, Nadine Labaki uvm.






«Schönefeld Boulevard»


Cindy fristet ihre Teenagerjahre im Berliner Vorort Schönefeld, wo neben dem Bau des Großflughafens BER auch Cindys Hoffnungen still stehen. Dass es für den "Rosinenbomber", wie sie vom Vater scherzhaft genannt wird, jemals hoch hinaus gehen könnte, bezweifeln sogar die eigenen Eltern. Die Achtzehnjährige glaubt, dass Danny, ihr Nachbar und Leidensgenosse seit Kindheitstagen, in einer Sache Recht hat: Ihre Eltern hätten lieber das Kind vom Hausmeister gehabt, denn das kam schon tot zur Welt. Als Danny Richtung Afghanistan aufbricht und Cindy auf sich selbst zurückgeworfen ist, treibt ihr der Zufall den finnischen Flughafen-Ingenieur Leif vor die Füße. Cindy ergreift das Stückchen Leben und bricht zur Überraschung aller aus ihren eingefahrenen Bahnen aus.

Regie: Sylke Enders
Drehbuch: Sylke Enders
Darsteller: Julia Jendroßek, Ramona Kunze-Libnow, Uwe Preuss uvm.



«Schoßgebete»
Kindererziehung, Biokost und Therapie gehören genauso zu ihrem Alltag wie gemeinsame Bordellbesuche mit ihrem Mann: "Schoßgebete" erzählt radikal offen, selbstbewusst und voll grimmigem Witz die nicht ganz alltägliche Geschichte von Elizabeth Kiehl. Die junge und hochneurotische Frau Anfang 30 macht sich um alles und jeden permanent Sorgen. Nur bei einer einzigen Tätigkeit ist sie völlig entspannt und angstbefreit: beim Sex. Deshalb ist der ihr auch so wichtig. Elizabeth will allen Rollen gerecht werden, sie will nicht nur perfekte Mutter sein, sondern auch perfekte Ehefrau und Liebhaberin. Ein Anspruch, der ziemlich zermürbend sein kann, und bei dem Humor durchaus hilfreich ist...

Regie: Sönke Wortmann
Drehbuch: Oliver Berben
Darsteller: Jürgen Vogel, Juliane Köhler, Lavinia Wilson uvm.





«Shirley – Der Maler Edward Hooper in 13 Bildern»
Shirley ist eine Frau im Amerika der 30er, 40er, 50er und frühen 60er Jahre. Eine Frau, die in ihrem beruflichen und gesellschaftspolitischen Engagement den Lauf der Geschichte mitbestimmen möchte. Eine Frau, die die Wirklichkeit der Depressionsjahre, des Weltkriegs, der McCarthy Ära, der Rassenkonflikte und Bürgerrechtsbewegungen nie als Gegebenheit ansieht, sondern als gemacht und veränderbar. Eine Frau, die als Schauspielerin mit der Inszenierung von Realität vertraut ist, sie hinterfragen und selbst gestalten kann, eine Schauspielerin, die nicht in der Einzelkarriere und als Star ihre Zukunft und Bestimmung sieht, sondern als Mitglied eines Kollektivs gesellschaftliche Wirksamkeit des Theaters anstrebt. Eine Frau, die sich mit dem herrschenden Rollenbild einer Ehegattin nicht identifiziert und trotzdem einen Lebenspartner haben möchte. Eine Frau, die sich im Moment der beruflichen Krise nicht arrangiert, keine Kompromisse eingeht und sich trotzdem nicht scheut, Jobs anzunehmen, die ihr das Überleben sichern. Eine Frau, die sich im Moment der privaten Krise für den Partner entscheidet und ihre beruflichen Interessen zurückstellt. Eine Frau, die auf politische Repression mit Wut aber nicht mit Verzweiflung reagiert und die für Verrat nur Verachtung über hat. Shirley, das ist die Geschichte einer attraktiven, charismatischen, engagierten, emanzipierten Frau.

Regie: Gustav Deutsch
Drehbuch: Gustav Deutsch
Darsteller: Stephanie Cumming, Christoph Bach, Florentín Groll uvm.
17.09.2014 15:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/73165
Anh Phi Phuong

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