Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees nimmt sich vor, einen neuen Fernsehsender aufzubauen.
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Es wird auch ein Angebot an die internationalen Verbände geben, ihre Welt- und Kontinental-meisterschaften und welche Wettkämpfe auch immer über diesen Kanal weltweit zugänglich zu machen.
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Thomas Bach über den olympischen Sportsender
Sportfunktionär Thomas Bach ist seit annähernd einem Jahr Präsident des Internationalen Olympischen Komitees. In dieser Zeit wurde der Würzburger aufgrund seiner Reformbemühungen viel gelobt, aber auch viel kritisiert. Nicht zuletzt deshalb dürfte es spannend sein, wie die Sportwelt auf seine jüngsten Pläne reagiert: Im Gespräch mit der Tageszeitung 'Die Welt' erläuterte der ehemalige Fechter, einen olympischen Fernsehkanal aufbauen zu wollen. In Bachs Worten: „Die Idee ist, 365 Tage im Jahr internationalen Sport, die Athleten und Hintergründe zu zeigen, um so auch olympische Werte zu vermitteln.“
Sorgen um einen Streit um die Übertragungsrechte macht sich Bach nicht. Laut ihm hätten die Rechteinhaber der Olympischen Spiele „bereits großes Interesse an einer Zusammenarbeit signalisiert, denn die olympischen Sportarten und der Sport generell würden dadurch eine noch höhere Verbreitung finden, auch zwischen den Olympischen Spielen.“ Für internationale Verbände verstehe sich der Sportsender nur als freiwilliges Angebot, das nach Bachs Einschätzung für „die Mehrzahl der Verbände“ attraktiv sei. Damit, etwa die Fußball-WM zu übertragen, rechne Bach keineswegs.
Bach möchte seinen Fernsehsender auch für Sportarten öffnen, die nicht olympisch sind. Darüber hinaus kann er sich vorstellen, den Kanal als Plattform zu nutzen, auf dem sich Kandidatenstädte präsentieren. Noch ist all dies aber Zukunftsmusik: Im Dezember muss das IOC grünes Licht für dieses Vorhaben geben, ab dann soll die konkrete Umsetzung nach dem Motto „Qualität vor Geschwindigkeit“ verlaufen. Daher erwartet Bach den Senderlaunch frühstens 2016.