Am 5. September öffnet die «Internationale Funkausstellung» in Berlin ihre Pforten. Welche Neuheiten erwarten den Kunden, welche Trends kommen auf den Handel zu?
Ab Freitag werden mehr als 200.000 Messegäste in Berlin erwartet. Wenn die
Internationale Funkausstellung ruft, pilgern alle nach Berlin um sich die neueste Technik, smarte Gadgets und die Trends von morgen schon heute anzusehen. Neben noch größeren TV-Geräten mit schärferem Bild steht in diesem Jahr vor allen Dingen die Vernetzung der eigenen vier Wände im Vordergrund. Gamer dürfen sich auf den nächsten Schritt zur virtuellen Realität freuen, denn nach der Facebook-Tochter Oculus plant auch Samsung die Veröffentlichung einer Brille, die das komplette Sichtfeld abdeckt.
Den Plänen der Entwickler zufolge wird das heimische Wohnzimmer in Zukunft immer mehr zum Kino, die Geräte werden größer und die Bilder schärfer. Der neueste Trend ist ein konkav-gebogenes Display, welches so der klassischen Optik von Kinoleinwänden mehr ähneln soll. Die sogenannten CurvedTVs werden somit wortwörtlich zum Blickfang. Praktisch sind die Geräte allerdings nur wenn man relativ nah davor steht, da so ein räumlicherer Effekt erzielt wird. Die Biegung führt allerdings dann zu Problemen, wenn einmal die ganze Familie einen Film genießen will oder die Freunde zum Fußballschauen vorbeikommen. Denn der seitliche Blick auf die Geräte wird zuweilen stark eingegrenzt, so dass das Bild nicht länger voll erfasst werden kann.
Die großen Hersteller setzen alles daran, den nächsten Schritt in Bezug auf die Bildqualität zu machen. Die Zukunft gehört den UltraHD- oder auch 4K-Geräten, deren Technik es ermöglicht, viermal so viele Bildinformationen darzustellen wie bisherige FullHD-Geräte. Der Zuschauer soll sich zukünftig auf echte Kinoqualität zu Hause freuen dürfen. Diese Entwicklung zeigt einmal mehr, welche Macht die Hersteller mittlerweile auf die Filmindustrie haben, denn die UltraHD-Technologie gibt den nächsten Schritt von Hollywood vor. Die Filmemacher haben bislang noch nicht recht auf den neuen Auflösungsstandard setzen wollen. Dies liegt hauptsächlich an den hohen Kosten für Equipment und Nachbearbeitung. Doch auch für die nächsthöhere Stufe hat die Industrie bereits vorgesorgt, 8K ist die Steigerung, hier werden TV-Geräte mit einer Auflösung von 7680x4320 Pixeln ausgestattet sein. Auch dank der Preispolitik der Hersteller erwartet der Handel die UltraHD-Geräte als Hit im Weihnachtsgeschäft.
Den zweiten großen Trend in diesem Jahr stellt die Vernetzung des eigenen Hauses dar. Unter dem Schlagwort
Connected Home möchte die Industrie einen Schritt in Richtung Zukunft machen. Nach Planung der Hersteller soll es kein Wunschdenken mehr sein, seinen Backofen über eine App zu steuern oder benachrichtigt zu werden, wenn das Gericht fertig ist. Kaffeemaschinen sollen ebenfalls diese Technologie unterstützen, so dass die eigene Kaffeekreation über das heimische Tablet oder Smartphone programmiert werden kann und über einen Kaffeevollautomaten ohne Aufwand zubereitet wird.
Verschiedene Konzepte für Media-Server werden ebenfalls vorgestellt, die Verknüpfung einer Festplatte mit einem Internetrouter sorgt dafür, dass der Kunde von der ganzen Welt aus auf seine Daten zugreifen oder das letzte Urlaubsvideo auf seinem Fernseher streamen kann. Die Hersteller zeigen damit auf, wozu eine Vernetzung bereits heute in der Lage ist und welches Potenzial in der Technologie liegt.
Nutzer die sich regelmäßig in Drahtlosnetzwerken einwählen, dürfen sich über den Startschuss eines neuen Übertragungsstandards freuen. Bereits vor einiger Zeit wurde der WLAN-Standard 802.11a/c angekündigt, nun kommen die ersten Geräte auf den Markt, die diesen unterstützen. Mit dem Standard soll es möglich sein, größere Datenmengen in einer kürzeren Zeit zu übertragen, so zum Beispiel die Fotosammlung vom Handy auf die Festplatte oder das Synchronisieren der Musik zwischen PC und Smartphone.
Die Internationale Funkausstellung
- Fand 1924 zum ersten Mal statt
- Von 1950 – 1970 an wechselnden Orten
- Seit 2005 findet die IFA jährlich statt
- 2013 erschienen mehr als 240.000 Besucher und 1423 Aussteller auf 134.000 Quadratmetern
- Seit 2010 gibt es einen eigenen Bereich für iOS und Android mit zahlreichem Zubehör und Apps
Vielbeschäftigte, die nur am Abend oder dem Wochenende zum Fernsehen kommen, dürfen auf den Dienst
watchmi gespannt sein. Nach Vorbild des amerikanischem
Tivo erkennt der Dienst von Technisat die Sehgewohnheit des Zuschauers und nimmt automatisch Sendungen auf, die ihn interessieren.
Videospieler rücken dem Traum der virtuellen Realität mit der Brille Rift von Oculus ein Stück näher. Das Gerät, das in etwa so aussieht wie eine Skibrille, bedeckt das komplette Sichtfeld des Anwenders, so dass es wirkt als sei man direkt in das Spiel eingetaucht. Bewegungs- und Beschleunigungssensoren erkennen die Bewegungen des Kopfes und können das Bild dementsprechend anpassen. Oculus wurde im Verlauf des ersten Halbjahres 2014 von Facebook übernommen. Andere Hersteller sind unlängst auf die neue Technologie aufmerksam geworden, so dass Sony bereits vor einigen Monaten ein ähnliches Model vorstellte und nun wohl auch Samsung nachziehen wird.