Nach sieben action- und tränenreichen Staffeln verabschiedet sich die Fantasyserie «True Blood». Wie groß war das Interesse an dem Finale in Bon Temps?
«True Blood»-Staffelschnitte
- S1: 2,00 Mio.
- S2: 4,28 Mio.
- S3: 4,97 Mio.
- S4: 4,97 Mio.
- S5: 4,67 Mio.
- S6: 4,24 Mio.
- S7: 3,49 Mio.
Nach «Dexter» und «Breaking Bad» ging in diesem Jahr nun eine weitere Dramaserie zu Ende: «True Blood». Die auf nur noch zehn Folgen verkürzte Staffel endete nicht ganz so gut wie erhofft. Die Quoten der vergangenen Staffeln waren deutlich besser. Insgesamt kam die Serie auf 80 Episoden und sechs Minisoden, die alle sechs von Alan Ball geschrieben wurden. Begonnen hat die Serie mit einer Idee von Ball, der bereits für «Six Feet Under» verantwortlich war. Mit Ball und «SFU» verbinden Serienjunkies eines der besten Finale einer Dramaserie. Als Showrunner trat der Oscar-Preisträger jedoch bereits zum Ende der fünften Staffel zurück. Ob das Finale dadurch in Mitleidenschaft gezogen wurde, dürfen die Fans entscheiden, die Zahlen deuten jedoch bereits daraufhin. In der Serie geht es um den kleinen Ort Bon Temps im Süden der USA. Das True Blood, ein Blut, das von einem japanischen Wissenschaftler eigentlich für medizinische Zwecke entwickelt wurde, ernährt die Vampire auf der ganzen Welt und ermöglicht damit ein friedliches Zusammenleben zwischen Mensch und übersinnlichen Wesen.
Durchschnittlich erreichte die finale Staffel 3,49 Millionen Zuschauer. Der Auftakt und das Finale zeigten sich dabei als quotenstärkste Episoden. Mit 4,03 Millionen für die erste Folge war „Jesus Gonna Be Here“ nur 10.000 Zuschauer hinter dem Finale, das damit 4,04 Millionen Serienseher anlockte. Die sechste Staffel endete fulminant mit einem großen Kampf zwischen dem Militär und Vampiren, die sich durch Bill Comptons Blut auch bei Tageslicht fortbewegen konnten. Der Cliffhanger zum Ende der Episode genierte wohl genug Zuschauer für den Auftakt.
Eine Woche nach dem Beginn der siebten Staffel ließen sich dennoch fast eine Millionen Amerikaner nicht mehr dazu anregen sich auch die zweite Folge mit dem Titel „I Found You“ anzuschauen. Rund 3,06 Millionen schalteten am 29. Juni HBO ein. Einen derart niedrigen Wert gab es seit der zweiten Staffel nicht mehr. Selbige war nur zu Beginn wenig erfolgreich, ihr Finale begeisterte nämlich letztendlich 5,11 Millionen Zuschauer. Auch in den folgenden Wochen des Juli blieben die Zuschauerzahlen unter der vier-Millionenmarke. Schuld an den niedrigen Zahlen kann natürlich auch die zu der Zeit stattfindende Fußball WM 2014 sein. Folge eins bis vier zeigte HBO immer nach den Spielen der Weltmeisterschaft.
Deswegen kamen auch die vier Julifolgen durchschnittlich auf nur 3,35 Millionen Zusehende und auch die vorher von den Machern angedeutete Rückkehr von Obervampir Eric Northman zog kein gesteigertes Interesse nach sich. Die Folge „Fire in the Hole“ mit Erics Rückkehr erreichte lediglich 3,20 Millionen Serienjunkies. Immerhin ein besserer Wert als noch in der Woche zuvor. Mit der Rückkehr stiegen die Zuschauerzahlen auch leicht. Die darauffolgende Episode „Death Is Not the End“ brachte es mit 3,23 Millionen zu 30.000 Zuschauern mehr.
Die fünfte, von Howard Deutsch gedrehte Episode war die dritterfolgreichste der Staffel. Zu „Lost Cause“ schalteten insgesamt 3,57 Millionen Serienjunkies in den USA ein. Erklären ließ sich das eventuell mit dem Todesfall in der vorangegangenen Episode. Selbst war die Folge eher unspektakulär, weswegen in der Woche darauf die Zuschauerzahlen auf ganze 3,38 Millionen zurücksanken.
Den nächsten Tiefstwert verzeichnete die achte mit „Almost Home“ betitelte Episode, die lediglich 3,34 Millionen anzog. Die letzten beiden Folgen, die von Brian Bruckner geschrieben wurden, kamen auf 3,56 und 4,04 Millionen Zuschauer. Das Finale, das den Titel „Thank You“ trägt, erzielte mit seinen 4,04 Millionen den Höchstwert der Staffel. Die einstündige Episode kam zahlentechnisch im Vergleich zu der vergangenen Staffel nur über die zweitschwächste Folge, die in Season sechs bei vier Millionen lag. Zeitgleich lief an dem Finalabend auf MTV die jährliche Verleihung der «Video Music Awards» und zog dabei insgesamt 8,26 Millionen Zuschauer an, für «True Blood» eine zu starke Konkurrenz.
Insgesamt hielt sich die Serie in der Mitte recht stabil, liegt aber dennoch zahlentechnisch unter dem Erfolg der vorherigen Staffeln. Die Zuschauerzahlen schwankten in diesem Jahr zwischen 3,06 Millionen und 4,04 Millionen Zuschauern, während noch im Vorjahr der niedrigste Wert bei 3,94 Millionen und der Höchstwert bei 4,54 Millionen lag. Geknackt wurde die Fünf-Millionenmarke auch da nicht – in Staffel vier und drei, die noch vom Showrunner Alan Ball betreut wurden, kam dies öfter vor.
Wenn man sich den Verlauf der Serie im Ganzen betrachtet, sieht man, dass die erste Staffel mit durchschnittlich 2,01 Millionen Zuschauer noch eher unbekannt und demzufolge weniger erfolgreich lief. Mit der zweiten Staffel, die sich unter anderem auf den Vampire hassenden Kult „Fellowship of the Sun“ konzentrierte, änderte sich das. Da wurde dann bereits zur ersten Folge die 3-Millionenmarke und mit Folge sechs die vier Millionen geknackt. Die letzten drei Episoden der Staffel kamen dann sogar auf über fünf Millionen Zuschauer. Die dritte und vierte Staffel hingegen blieb relativ stabil mit durchschnittlichen Zusehenden von jeweils 4,97 Millionen. Die fünfte und letzte Staffel mit Alan Ball erreichte durchschnittlich nur 4,67 Millionen. Damit waren die zwei vergangenen Seasons im Vergleich zu den vorherigen die am wenigsten erfolgreichen.
Ein bisschen vermuteten Serienjunkies, dass der Ausstieg von Alan Ball mit verantwortlich für den Erfolgsrückgang der Serie war. Für die letzte Episode der Serie war der «American Beauty»-Regisseur lediglich als ausführender Produzent tätig, an den Drehbüchern selbst schrieb er seit 2011 nicht mehr aktiv mit. Mit seiner Aufgabe als Showrunner war er von Staffel eins bis fünf beauftragt und erzielte in der Zeit quotentechnisch gute bis sehr gute Werte. Mit 4,04 Millionen US-Zuschauern endete die Serie dann nicht ganz so gut wie erhofft und auch die Live-Ereignisse zu Beginn und zum Ende der Serie taten ihr Übriges.