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Willkommene Abwechslung in Maischbergers WDR-Format

Talk-Check: In der Sommerpause von «Menschen bei Maischberger» war die TV-Journalistin vier Wochen lang in «Ich stelle mich» zu sehen. Eine Bilanz.

Mit Gotteskriegern geht es wieder los

Am Dienstag meldet sich «Menschen bei Maischberger» im Ersten zurück. Sandra Maischberger hat dafür das Thema "Angst vor Gotteskriegern: Bedroht dieser Islam auch uns?" ausgewählt und diskutiert ab 22.45 Uhr mit: Alice Schwarzer (Publizistin), Aiman Mazyek (Zentralrat der Muslime), Beatrix Reinders (Sohn zog als Islamist in den Dschihad), Christoph Reuter ("Spiegel") und den Schriftstellern Khola Maryam Hübsch sowie Oliver Jeges .
Während andere Moderatoren sich und ihren Sendungen eine Pause im Sommer gönnen, sorgte Sandra Maischberger mit einem echten Klassiker für Überraschung im alltäglichen Talkgeschäft.
In den warmen Monaten, auch als Sommerloch bekannt, machen sich die bekannten Talksendungen im TV rar. Dies ist grundsätzlich eine Situation, die genug Potenzial für neue Sendungen bietet und so entschied man sich beim WDR dafür, mit «Ich stelle mich» ein einstiges Erfolgsformat wiederzubeleben. Bereits zwischen 1980 und 1993 führte Claus Hinrich Casdorff durch die beliebte Sendung im Westdeutschen Rundfunk. In «Ich stelle mich» geht es um mehr als die Berufe der Gäste, es geht um die Person selbst. Wie gestalten Politiker ihre Freizeit? Welche Freundschaften pflegen sie? Wie wurde aus dem Macho Lauterbach ein Familienmensch? Wie war die Bundeswehrzeit von Günter Wallraff? Dies sind Fragen die bei «Ich stelle mich» mit Sandra Maischberger im Vordergrund stehen und so eine Brücke zwischen Unterhaltung und Information schlagen.

Zwischen dem 27. Juli und 17. August führte Sandra Maischberger durch vier wöchentlich-wiederkehrende Ausgaben am Sonntagabend um 21.45 Uhr. Zum 60-minütigen Gespräch wurden unter anderem Heiner Lauterbach, Wolfgang Bosbach, Sahra Wagenknecht sowie Günter Wallraff geladen und lieferten interessante und abwechslungsreiche Einblicke in ihre Leben.

In der ersten Folge am Sonntag den 27. Juli war Heiner Lauterbach zu Gast und plauderte dabei aus dem Nähkästchen über seinen jungen Jahren. Der zum Fitnessfreak und Familienmensch gewandelte Lauterbach bescherte «Ich stelle mich» bis zu 3,8 Prozent Marktanteil. Allein im Kernsendegebiet des WDR sorgte die erste Ausgabe für starke 9,1 Prozent Gesamtmarktanteil, dies entsprach durchschnittlich 0,55 Millionen Zuschauern.

In der zweiten Ausgabe, am 3. August, gesellte sich der Politiker Wolfgang Bosbach zu Sandra Maischberger und gewährte Einblicke in sein Leben als Politiker. Er sprach aber auch über seine Krebserkrankung und wie er innerhalb seiner Familie damit umgeht. Gerade bei dieser Ausgabe zeigte sich die Stärke der Sendung, da es nicht um dieselben Fragen ging, die tagtäglich gestellt werden, sondern ein Blick hinter die Kulissen im Leben eines Politikers gewährt wurde.

Eine Woche später besuchte Politikerin Sahra Wagenknecht das Studio des WDR und verriet, wie sie und Oskar Lafontaine zusammenkamen und warum sie ihre Beziehung so lange geheim hielten. Die polarisierende Politikerin erklärte, wie sie mit Kritik, auch aus den eigenen Reihen, umgeht oder wie sich ihre Ansichten in der Vergangenheit verändert haben.

In der vierten und finalen Folge für diesen Sommer wurde der Enthüllungsjournalist Günter Wallraff eingeladen. Selbstverständlich wurde über seine jüngsten Enthüllungen bei einer Fastfood-Kette berichtet, viel wichtiger war Wallraff aber die grundsätzliche Diskussion über Arbeitsbedingungen und Gehälter in Deutschland. Er offenbarte seine Erfahrungen aus seiner Bundeswehrzeit und wie er darüber zum Journalismus gekommen ist. Die letzte Ausgabe bewegte 850.000 Zuschauer zum Einschalten. Dies entsprach einem Marktanteil in Höhe von 3,2 Prozent.

Bundesweit erreichte «Ich stelle mich» bis zu 3,8 Prozent Marktanteil, somit verfolgten durchschnittlich 860.000 Zuschauer die Talksendung. Jede der vier Episoden lag deutlich über dem Senderschnitt, weshalb davon auszugehen sein dürfte, dass Sandra Maischberger auch im nächsten Jahr wieder zu «Ich stelle mich» im WDR einlädt.

Auf Anfrage von Quotenmeter.de gab Sandra Maischberger zu Protokoll: „Wir haben bei der Produktion schnell gemerkt, welche spannenden Möglichkeiten in diesem legendären WDR-Format auch heute noch stecken. Das Publikum hat stets neue überraschende Seiten einer scheinbar bekannten Person kennengelernt, etwa wenn Sahra Wagenknecht erstmals öffentlich über ihre Kindheit sprach oder wenn Heiner Lauterbach sich als leidenschaftlicher Zocker am Spieltisch zeigte. Mir hat dieser Ausflug großen Spaß gemacht."
24.08.2014 13:34 Uhr Kurz-URL: qmde.de/72605
Dennis Weber

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Ich stelle mich

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