Die RTL Group verzeichnet einen Gewinneinbruch um die Hälfte trotz Rekordergebnis in Deutschland.
RTL Halbjahresbericht
- Nettogewinn im ersten Halbjahr: 247 Millionen Euro
- Umsatz im ersten Halbjahr: 2,69 Milliarden Euro (-2,5%)
- Rekordergebnis für RTL Deutschland: 313 Millionen Euro (+2,3%)
- Gewinnsteigerung in den Niederlanden um 15,8%
- Gewinnrückgang in Frankreich um 14 Millionen Euro
- Gewinnrückgang bei Fremantle um 18 Millionen
- Abschreibungen in Ungarn in Höhe von 88 Millionen Euro
- Dividende: 2 Euro pro Aktie
Am Donnerstag, dem 21. August, hat die RTL-Gruppe die Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2014 bekanntgegeben. Während in Deutschland ein Rekordergebnis erzielt wurde, gingen für den Gesamtkonzern die Umsätze leicht zurück. Hauptverantwortlich hierfür waren Probleme in Frankreich und bei Fremantle. Außerdem mussten massive Abschreibungen beim Ungarn-Geschäft hingenommen werden. Der Umsatz sank im ersten Halbjahr auf 2,69 Milliarden Euro, im Vergleich zum gleichen Zeitraum vor einem Jahr entspricht dies einem Minus von 2,5 Prozent. Das EBITA, also der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen lag sechs Prozent niedriger als im Vorjahr, was aber immer noch 519 Millionen Euro entspricht. Die EBITA-Marge liegt bei 19,3 Prozent.
Auch wenn die RTL Group als Gesamtkonzern mit einigen Problemen zu kämpfen hat, lief das Geschäft im ersten Halbjahr in Deutschland sehr gut. Wie die Mediengruppe RTL Deutschland erklärte, konnte der operative Gewinn erneut gesteigert werden. Der neue Rekordwert liegt nun bei 313 Millionen Euro, nochmal 2,3 Prozent höher als im gleichen Zeitraum im Jahr 2013. Deutschland ist allerdings nicht der einzige Markt mit dem RTL zufrieden sein kann, denn in den Niederlanden konnte RTL Nederland seinen Gewinn um 15,8 Prozent steigern, der nun bei 44 Millionen Euro liegt.
In Frankreich hat RTL dafür mit Problemen zu kämpfen, der operative Gewinn der Groupe M6 sank von 127 auf 113 Millionen Euro. Die Fremantle Media, die für das Produktionsgeschäft von RTL verantwortlich ist, musste ebenfalls starke Gewinneinbußen hinnehmen – es wurden nur noch 29 Millionen erwirtschaftet. Vor einem Jahr lag der operative Gewinn noch bei 47 Millionen Euro. Dieser Rückgang lässt sich nicht ausschließlich auf eine geringere Menge an produzierten Formaten zurückführen, sondern auch auf gestiegenen Preisdruck, der den Sendern wiederrum zu ihren steigenden Gewinn verhalf. Ergänzend kamen negative Währungseffekte dazu.
Nach teils deutlichen Einbußen im operativen Geschäft, entfielen auch noch riesige Abschreibungen in Höhe von 88 Millionen Euro auf das Geschäft in Ungarn. Verantwortlich hierfür zeigt sich die Einführung der Werbesteuer, die scheinbar gezielt gegen Unternehmen wie die RTL Group gerichtet ist. Bei einem Werbeumsatz von 65 Millionen Euro werden 40 Prozent zusätzliche Steuer fällig. Die RTL Group ist in Ungarn als einziges Unternehmen von der Zusatzsteuer betroffen, sodass die Aufwendungen für Steuern annähernd dem bisherigen Gewinn auf dem ungarischen Markt entsprechen.
Hohe Abschreibungen sowie ausgebliebene positive Einmaleffekte sorgen letztendlich dafür, dass das EBIT von 620 auf 422 Millionen Euro einbrach. Das EBIT gibt das Ergebnis vor Zinsen und Steuern, aber nach Abschreibungen an. Unterm Strich brach der Nettogewinn um mehr als die Hälfte, auf 202 Millionen Euro, ein. Nichtsdestotrotz wird die RTL Group bereits im September eine außerordentliche Dividende an ihre Aktionäre in Höhe von zwei Euro pro Aktie ausschütten.