Chuck Lorres «Mike & Molly» punktet in der werberelevanten Zielgruppe nur wenig bis gar nicht.
Nach den Erfolgsserien «The Big Bang Theory» und «Two and a Half Men» reiht sich nun auch «Mike & Molly» zu den vermeintlichen Verkaufsschlagern des Produzenten Chuck Lorre. ProSieben positionierte die Sitcom, in der es um ein Pärchen geht, das verzweifelt abzunehmen versucht, in seinem Abendprogramm.
Das Konzept ist einfach und hat schon bei «King of Queens» funktioniert: Die Hauptfiguren Mike (Billy Gardell) und Molly, gespielt von der zuletzt häufig in den Kinos zu sehenden Melissa McCarthy, entstammen der Arbeiterklasse und versuchen in den 22-minütigen Folgen gemeinsam ihr Leben zu meistern. Die Episoden liefen in Doppelfolgen dienstags auf ProSieben ab 22.05 Uhr und wurden nur kurz in der Zeit der Fußball-WM unterbrochen.
Die besten Zuschauerzahlen erzielte die Sitcom in ihrer vierten Staffel mit der Folge „Mike und Mollys großes Abenteuer“ (Episode neun), die mit 1,11 Millionen Zuschauern, davon 910.000 in der werberelevanten Gruppe, herausstach. In der 16. Folge erreichte die Serie mit 5,7 Prozent bei den Zuschauern ab drei Jahren und 12,3 Prozent in der Zielgruppe den höchsten Marktanteil der Season. Durchschnittlich 980.000 Zuschauer aus den Reihen der Jungen schalteten zu „Die Würfelqueen“ ein und erbrachten damit einen Marktanteil von 12,3 Prozent. Dies sind 1,4 Prozentpunkte über dem Senderschnitt. Genauso viele Seriengucker gab es in der werberelevanten Gruppe nur noch mit der ersten Doppelfolge am 6. Mai, die den Hitchcock’schen Titel „Das Fenster zum Hof“ trug. Die gesamte Zuschauerbeteiligung entsprach bei dieser Folge knapp über einer Millionen Menschen, was jedoch nur einen geringen Marktanteil von 4,4 Prozent einbrachte.
Die schwächsten Quoten erzielte die Sitcom in ihrer sechsten und elften Woche. Da liefen vor allem die Folgen um jeweils 22:35 Uhr eher katastrophal. Beide Male kam es bei den Zuschauern ab drei Jahren nie über eine Gesamtzahl von 770.000. Die 3,6 Prozent Marktanteil, die die Episode „Ursache und Wirkung“ erzielte, ist mit 2,4 Prozentpunkten weit unter dem Senderschnitt zu verbuchen. Nur 640.000 Zuschauer blieben bei ProSieben für eine weitere Folge «Mike & Molly». Das Länderspiel Deutschland gegen Polen zur WM-Vorbereitung wird wohl nicht ganz unschuldig für diese schlechten Zahlen gewesen sein. Ob der Fußball auch am 22. Juli für die miesen Quoten verantwortlich war, ist eher fraglich. An diesem Tag sahen sich nur 660.000 Zuschauer aus der Altersgruppe 14 bis 49 „Mikes Auto“ an. Nach der davor laufenden 17. Folge sank die Zuschauerzahl um 100.000, die Marktanteile stiegen jedoch von 3,8 Prozent auf 4,1 in der Gruppe der Zuschauer ab drei Jahren und von 7,8 Prozent ein Prozentpunkt nach oben auf 8,8 Prozent. Somit war die Quote insgesamt unter dem Senderschnitt.
Gestartet ist die vierte Staffel nur mittelmäßig, mit nur 890.000 Zuschauern aus den Reihen der Jungen. Auch der Marktanteil belief sich mit 9,0 Prozent leicht unter dem Durchschnitt der Staffel. Die vierte Folge, die mit einem Cameo-Auftritt Susan Sarandons gespickt wurde, kam lediglich auf nur 780.000 Zuschauer bei 2,8 Prozent Marktanteil in der Altersgruppe ab drei und 720.000 Zuschauer bei 6,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, also weit unter dem Durchschnitt von 9,2 Prozent für die vierte Season. Da hielt wohl auch ein Staraufgebot die Zusehenden nicht an den Bildschirmen fest. Besser verlief es dann zum Ende hin; ab der 19. Folge gab es in den Zuschauerzahlen einen definitiven Aufwärtstrend. Kontinuierlich stiegen damit sowohl die Zahl der Einschaltenden ab drei von 820.000 auf 1,02 Millionen, als auch der Marktanteil in beiden relevanten Altersgruppen. Dieser fuhr mit „Sex, Lügen und Hubschrauber“ 8,2 Prozent bei den Jungen ein und steigerte sich bis zum Staffelfinale auf 11,6 Prozent. Lediglich die vorletzte Folge vollzog einen kleinen, eher unwesentlichen Schlenker nach unten.
Die Comedy-Serie, die auf ProSieben am Sitcom-Dienstag ausgestrahlt wurde, blickte in dieser Saison insgesamt auf nur mittelmäßige bis schlechte Werte zurück. Die Zuschauerzahlen waren nicht sonderlich hoch und kamen selten über die Marke von einer Millionen. Durchschnittlich haben 970.000 Menschen ab drei Jahren und 810.000 Jüngere zugeschaltet. Das macht Marktanteile von 4,3 Prozent und 9,3 Prozent. In der Zielgruppe blieb die Serie somit 2,5 Prozentpunkte unter dem Senderschnitt. Die nach unten ausschlagenden Zahlen waren meist in der zweiten Episode der Doppelfolgen ausfindig zu machen, denn während die erste noch ganz solide lief, verlor das Publikum wohl für die darauffolgende das Interesse.