Der Sci-Fi-Actionthriller mit Nicolas Cage kam im Kino eher mäßig an. Doch wie läuft er im Free-TV?
Oscar-Preisträger Nicolas Cage ist ein faszinierender Sonderfall in Hollywood: Der 50-Jährige kann auf einige von Kritikern geachtete Darbietungen zurückblicken sowie auf kommerziell überaus erfolgreiche Blockbuster wie «The Rock», «Das Vermächtnis der Tempelritter» oder «Face/Off». Gleichwohl kann Cage keineswegs von sich behaupten, ein Kassenmagnet zu sein. Filme wie «Drive Angry», «Ghost Rider: Spirit of Vengeance» oder «Der letzte Tempelritter» floppten katastrophal und ebenso finden sich in Cages Vita zahllose verrissene Produktionen.
Der Sci-Fi-Actionthriller «Next» zählt zu den vielen negativ besprochenen Cage-Vehikeln. Die Figurenzeichnung, der Plot sowie der Twist im Finale dieser Story über einen Mann, der plötzlich die Fähigkeit erhält, in die Zukunft zu blicken, wurden allesamt von der Presse niedergeschrieben. Auch das zahlende Kinopublikum reagierte eher kühl auf «Next», wenngleich der Actioner, in dem Cage seine Fähigkeit unter anderem nutzt, um Jessica Biel zu hofieren, nicht zu den größten Flops im Lebenslauf des Hauptdarstellers zählt. Mit weltweiten Einnahmen von 76,07 Millionen Dollar überbot «Next» trotzdem nur knapp sein Produktionsbudget.
Deutschland zählte zu den schwächeren Märkten der losen Adaption einer Geschichte des legendären Sci-Fi-Autoren Philip K. Dick: Gerade einmal 140.778 Menschen lösten 2007 ein Ticket für die Lee-Tamahori-Regiearbeit. Dies bedeutete einen miesen 132. Platz in den Jahrescharts. Die Free-TV-Premiere des Films war jedoch ein voller Erfolg: Am 27. Dezember 2009 zeigte ProSieben den Thriller in einer gekürzten Fassung, was um 20.15 Uhr 3,95 Millionen Menschen reizte. Darunter befanden sich 2,99 Millionen Jüngere. Dies resultierte in tolle 11,1 Prozent insgesamt und ebenfalls sehr erfreuliche 19,8 Prozent bei den Umworbenen. Im Folgejahr zeigte ProSieben die Produktion erneut zur besten Sendezeit und bewegte am 7. November sogar 4,15 Millionen Gesamtzuschauer und 3,31 Millionen Umworbene zum Einschalten.
Die Marktanteile stiegen auf 11,6 Prozent insgesamt und starke 21,4 Prozent in der Zielgruppe an. Auch am 3. Juli 2011 bescherte der Thriller dem Münchener Sender zu Beginn der Sonntagsprimetime wiederum 8,7 und 15,5 Prozent Marktanteil bei einer Reichweite von 2,87 Millionen Interessenten ab drei Jahren und 2,12 Millionen 14- bis 49-Jährigen. Solch ein Erfolg wurde am Freitag, den 19. Oktober 2012, nicht eingefahren. Stattdessen führten um 20.15 Uhr schlaffe 1,35 Millionen Gesamtzuschauer zu mageren 4,4 Prozent. Bei den kommerziell wichtigen Fernsehenden reichte es bloß für weit unterdurchschnittliche 8,1 Prozent.
Im Jahr danach erbte kabel eins den Sci-Fi-Film, wo ebenfalls beim Gesamtpublikum nur unterdurchschnittliche Zahlen drin waren. 0,90 Millionen Interessenten bedeuteten miese 2,8 Prozent. In der Zielgruppe reichte es immerhin für 4,5 Prozent, was gerade noch im akzeptablen Bereich war.
Am 9. August 2014 wandert «Next» zu Sat.1, wo ab 22.15 Uhr die ungeschnittene Fassung auf Publikumsfang geht.