Starregisseur Ridley Scott beleuchtete in «Crimes of the Century» die spektakulärsten Kriminalfälle der letzten Jahrzehnte. Allerdings kam die Crime-Doku bei VOX längst nicht so gut an wie seine Hollywood-Blockbuster.
Normalerweise gehören Kino-Hits wie «Gladiator» oder «Hannibal» zum Repertoire von Ridley Scott. In «Crimes of the Century» widmet sich der Regisseur aber realen Inhalten und zeigt in der achtteiligen Reihe die aufsehenerregendsten Kriminalgeschichten von den 1970er Jahren bis heute. VOX sendete die Doku-Reihe in Doppelfolgen und machte dafür den Sendeplatz am späten Donnerstagabend nach dem Spielfilm frei. Der Startschuss fiel am 3. Juli.
Die erste Folge thematisierte den Heckenschützen von Washington, der im Jahr 2002 mehrere Menschen aus dem Hinterhalt erschoss. Das Interesse an dem Fall fiel aber ziemlich verhalten aus. Lediglich 0,60 Millionen Zuschauer schalteten die Auftaktfolge ein. Auch in der Zielgruppe sah es mit 0,38 Millionen Zusehern sowie einem daraus resultierenden Marktanteil von 5,3 Prozent ziemlich dürftig aus. Dabei holte das Vorprogramm noch recht passable Quoten. Der Spielfilm «Zurück in die Zukunft II» kam um 20:15 Uhr immerhin auf 7,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Die zweite Folge des Abends verlor trotz späterer Sendezeit nur wenige Zuschauer. Ab 23:15 Uhr blieben noch 0,56 Millionen Menschen dran, was den Zielgruppenmarktanteil auf 7,2 Prozent wachsen ließ. Damit lag man leicht über dem Senderschnitt und somit im zufriedenstellenden Bereich.
Eine Woche später bekam die Crime-Doku mit dem dritten Teil von «Zurück in die Zukunft» ein richtig starkes Vorprogramm als Sprungschanze geboten. Die x-te Wiederholung des Spielfilm holte nämlich 9,3 Prozent in der Zielgruppe. Für «Crimes of the Century» blieben im Anschluss aber nur 4,6 Prozent bei insgesamt 0,50 Millionen Zuschauern übrig. Die zweite Folge des Abends steigerte sich dann auf 0,53 Millionen Zuseher. Auch bei den Werberelevanten legte man zu und verbuchte spürbar bessere 6,2 Prozent, was allerdings noch immer deutlich unter dem VOX-Senderschnitt lag.
Eine Woche später hagelte es weitere Negativrekorde. Ab 22.35 Uhr widmete sich Ridley Scott diesmal dem Mordattentat auf Ronald Reagan. Doch mehr als eine halbe Million Zuschauer ließen sich dafür nicht begeistern. In der Zielgruppe rutschte man erstmals unter die Vier-Prozentmarke. Schwache 3,9 Prozent standen zu Buche. Die zweite Episode des Abends steigerte zur späteren Sendezeit turnusgemäß die Marktanteile. 5,9 Prozent der 14- bis 49-Jährigen verfolgten die Spätausgabe. Trotz Anstieg werden auch diese Werte die Verantwortlichen nicht wirklich zufrieden gestellt haben.
Am 24. Juli flimmerten dann die letzten beiden Fälle der Doku-Reihe über die Bildschirme und erneut konnte das Format nicht überzeugen. Der Spielfilm im Vorfeld bildete zwar wieder ein solides Quotenumfeld, doch «Crimes of the Century» verlor gut die Hälfte der Spielfilm-Zuschauer und musste sich ab 22:35 Uhr mit 0,59 Millionen Menschen zufrieden geben. 5,6 Prozent waren im werberelevanten Alter. VOX beendete die Reihe dann ab 23.35 Uhr mit dem Fall von Amanda Knox und verbuchte mit 0,44 Millionen Zusehern ein Reichweiten-Tief. Aufgrund der späteren Sendezeit und der damit geringeren Fernsehnutzung lag der Zielgruppenmarktanteil aber immerhin bei 6,3 Prozent, was wiederum für den zweitbesten Wert bei den Werberelevanten sorgte.
In der Endabrechnung kommen die acht gezeigten Folgen von «Crimes of the Century» auf durchschnittlich 0,52 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 3,9 Prozent beim Gesamtpublikum entspricht. Im aktuellen Fernsehjahr verbucht VOX allerdings deutlich bessere 5,3 Prozent. Auch in der Zielgruppe zählte die Crime-Doku nur 0,32 Millionen Fans, was wiederum für einen Marktanteil von 5,6 Prozent sorgte. Auch damit lag man 1,4 Prozentpunkte unter dem Senderschnitt. Ab sofort setzt VOX donnerstags wieder auf einen zweiten Spielfilm. Damit fuhr man vor «Crimes of the Century» zumeist recht gute Quoten ein. Den Anfang macht der Actionthriller «Cliffhanger» mit Sylvester Stallone.