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Rückkehr der Tour de France zu ARD und ZDF?

Keine weiteren Dopingskandale und sehr erfolgreiche deutsche Fahrer: Diese Argumente dürften die Position des Radsports bei den öffentlich-rechtlichen Sendern erheblich verbessert haben.

Der deutsche Radsport hat sich bei der diesjährigen Tour de France so erfolgreich wie lange nicht mehr gezeigt: Beachtliche sieben Etappensiege standen schlussendlich für die Fahrer Marcel Kittel (4), Tony Martin (2) und Andre Greipel (1) zu Buche, doch von einer nationalen Begeisterung für die einst so populäre Sportart kann keine Rede sein. Zu sehr haben die diversen Doping-Fälle der jüngeren Vergangenheit den Radsport demontiert, zu wenig öffentliche Aufmerksamkeit wird ihm nach der Verbannung der Öffentlich-Rechtlichen zuteil. Doch nun könnte es nach diversen Tiefschlägen wieder Hoffnung geben, denn ARD und ZDF liebäugeln offen mit einer Rückkehr des bedeutenden Radrennens in ihr Programm.

Gegenüber der Sport-Nachrichtenagentur SID lobte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky den deutschen Nachwuchs, "der durch Offenheit und sein klares Bekenntnis zum sauberen Sport" ebenso zu überzeugen wisse wie durch seine jüngsten Erfolge. Deshalb zeige er sich offen, "in Ruhe über die Zukunft der medialen Präsenz des Radsports" zu sprechen. Sein Kollege Dieter Gruschwitz vom ZDF betonte zudem, dass hierbei die Erfolge der deutschen Teilnehmer "ein wichtiges Thema" seien.

Gewiss nicht ganz unbedeutend für die Verhandlungen um eine Rückkehr auf die große Fernsehbühne dürfte allerdings auch das Interesse der deutschen Fernseh-Zuschauer sein, das zuletzt auf Eurosport leicht enttäuschend ausfiel: An den beiden letzten Tagen der Tour de France sahen nur rund 300.000 Menschen zu, womit der Sportsender zwar weit überdurchschnittliche Marktanteile verbuchte, allerdings trotz der besseren Performance der deutschen Teilnehmer Quotenverluste gegenüber dem Vorjahr zu beklagen hatte. Bei einer größeren Präsenz und weiteren positiven Meldungen auf und neben der Rennstrecke dürften allerdings einige Fans zurückkehren, die dem Sport zuletzt den Rücken gekehrt hatten.

ARD und ZDF hatten vor sieben Jahren in Folge diverser Doping-Fälle ihre Live-Übertragungen zum Ärger vieler Fans und Radprofis eingestellt. Nach einer kurzen und wenig erfolgreichen Übertragung bei der ProSiebenSat.1-Gruppe zeigten die Öffentlich-Rechtlichen 2008 dann doch noch einmal umfangreiche Übertragungen, ab 2009 fuhr man die Berichterstattung allerdings erheblich zurück und sah von einer Vertragsverlängerung Ende 2011 ab. Seither zeigt Eurosport die Tour de France exklusiv und hält die Rechte bis zum Jahr 2019.
29.07.2014 12:23 Uhr Kurz-URL: qmde.de/72141
Manuel Nunez Sanchez

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