Nach einem starken Auftakt fiel die Serie bei Super RTL schnell auf eher enttäuschende Werte zurück - und kam aus diesem Loch auch nicht mehr heraus.
Fast vier Jahre hat es gedauert, bis die US-amerikanische Mystery-Serie
«Pretty Little Liars» auch endlich im frei empfangbaren deutschen Fernsehen zu sehen war. Seit Anfang Mai strahlt Super RTL die Produktion von ABC Family mittwochabends in Doppelfolgen aus, nachdem sich zuvor nur der weitgehend unbedeutende Pay-TV-Sender *glitz um die Präsentation kümmerte. Nachdem sich der Privatsender in den ersten Wochen noch über erstaunlich gute Einschaltquoten freuen durfte, tat man sich zuletzt allerdings deutlich schwerer, überhaupt noch einigermaßen annehmbare Werte zu erzielen.
Die höchsten Zuschauerzahlen erreichten bereits die ersten beiden Folgen, die am 7. Mai ab 20:15 Uhr auf jeweils 0,36 Millionen Menschen gelangten. Beim Gesamtpublikum kamen bereits hier nur sehr mäßige 1,2 Prozent in beiden Fällen zustande, doch in der wichtigen werberelevanten Zielgruppe konnte man durchaus über den Auftakt jubeln: Die frühere Folge kam auf gute 2,1 Prozent bei 0,23 Millionen, die spätere gar auf sehr gute 2,4 Prozent bei 0,28 Millionen. Sieben Tage später waren ähnlich überzeugende 2,3 und 2,2 Prozent bei bestenfalls 0,26 Millionen zu holen, insgesamt fielen die Reichweiten hingegen bereits minimal auf 0,35 bzw. 0,33 Millionen.
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«Pretty Little Liars»: Ähnlichkeiten mit «Gossip Girl» sind durchaus vorhanden - die Ausgangssituation ist aber allein wegen des Verschwindens von Allison deutlich spannender. In den Hauptrollen sind Lucy Hale, Troian Bellisario, Ashley Benson und Shay Mitchell zu sehen.
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„«Pretty Little Liars» ist Teen-Drama und Mystery-Thriller zugleich. Die Serie hat einen atemberaubenden Plot und hält ein derart intelligent gestricktes Geheimnis bereit, dass der Spannungsbogen über viele Staffeln erhalten bleibt", sagt Super RTL-Programmdirektor Carsten Göttel zu Quotenmeter.de.
«Pretty Little Liars»
Ein erster klarer Abwärtstrend war allerdings erst am 21. Mai erkennbar, als die Episoden fünf und sechs über den Bildschirm flimmerten. Nur noch jeweils 0,27 Millionen Serienfans gingen mit 1,1 und 1,0 Prozent des Gesamtpublikums einher, bei den 14- bis 49-Jährigen standen nur noch durchschnittliche 2,0 und 1,8 Prozent bei jeweils 0,18 Millionen Interessenten auf dem Papier. Ende März lief es hier dann mit 1,2 und 1,4 Prozent erstmals richtig mies, während man insgesamt mit 1,0 und 0,9 Prozent einigermaßen stabil blieb - und zumindest die frühere Folge angesichts von 0,29 Millionen wieder eine leicht höhere Zuschauerschaft ansprach.
Im Juni fing sich das US-Format zunächst wieder etwas, konnte allerdings nicht mehr an die Erfolge der ersten Wochen anknüpfen. Die Folgen neun bis zwölf schwankten in der Zielgruppe nur minimal zwischen 1,5 und 1,6 Prozent bei den Jüngeren, auch beim Gesamtpublikum präsentierte man sich mit 0,8 oder 0,9 Prozent bei bestenfalls 0,26 Millionen recht stabil - wenn auch auf klar unterdurchschnittlichem Niveau. Kritisch wurde es erst in der vorletzten Juni-Woche, wo nur noch desaströse 0,5 Prozent für beide Ausgaben bei Allen sowie 0,7 und 0,8 Prozent bei den besonders stark Umworbenen zu Buche standen. Die Reichweiten waren mit 0,14 und 0,15 Millionen die niedrigsten der gesamten Ausstrahlungsperiode. Allerdings musste man sich an diesem Tag auch dem extrem reichweitenstarken Fußball-WM-Spiel zwischen Spanien und Chile zur Wehr setzen, das ab 21 Uhr über 15 Millionen Zuschauer vor den Fernsehgeräten versammelte.
Danach entging man der WM-Euphorie weitgehend, da die Spiele meist erst um 22 Uhr angepfiffen wurden und sich nur noch minimal mit der Serienpräsentation überschnitten. Entsprechend ging es auch zunächst wieder deutlich auf 1,4 bis 1,6 Prozent der 14- bis 49-Jährigen bergauf, beim Gesamtpublikum standen bestenfalls 1,1 Prozent bei 0,29 Millionen auf dem Papier. Einzig das mit fast 20 Millionen Zuschauern erfolgreichste WM-Spiel zwischen den Niederlanden und Argentinien löste am 9. Juli bereits im Vorfeld eine derartige Euphorie aus, dass die zweite Folge des Abends nur miese 0,6 Prozent aller und 0,9 Prozent der jungen Konsumenten bei 0,19 Millionen Serienfans verzeichnete. Viel enttäuschender verlief jedoch das Staffelfinale am 16. Juli, das ohne harte Konkurrenz nur 0,7 bzw. 1,2 Prozent bei miesen 0,18 Millionen Zuschauern verbuchte.
Alles in allem kamen die 22 Folgen der ersten Staffel auf eine durchschnittliche Zuschauerzahl von 0,25 Millionen, die mit einem Marktanteil von 0,9 Prozent einherging. Damit liegt «Pretty Little Liars» um mehr als einen halben Prozentpunkt hinter dem Senderschnitt von Super RTL, der sich im Mai auf 1,5 Prozent bezifferte. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen standen schlussendlich nur 1,5 Prozent bei 0,16 Millionen Fernsehenden auf dem Papier, womit man ebenfalls klar unterhalb des Solls von 2,0 Prozent lag. Trotz der zuletzt kontinuierlich schwachen Zahlen hält der Privatsender vorerst an der Ausstrahlung fest und beginnt bereit am 23. Juli mit der Ausstrahlung von Staffel zwei.