Sommerkino lässt mit «Gott des Gemetzels» nach

Immer wieder waren in den vergangenen Jahren klagende Rufe zu hören, dass die öffentlich-rechtlichen Sender zu stiefmütterlich mit internationalen Spielfilmen umgehe. Statt Top-Produktionen zur Primetime ins Rennen zu schicken, wurden viele Streifen erst am späten Abend oder sogar in der Nacht ausgestrahlt. Nach drei Wochen ARD-Sommerkino dürfen sich die Kritiker bestätigt fühlen, denn obgleich die Free-TV-Premiere von «Der Gott des Gemetzels» die Einschaltquoten der vergangenen Wochen nicht ganz bestätigen konnte, lief es noch immer überzeugend - vor allem beim jungen Publikum.

Durchschnittlich 3,60 Millionen sahen die Komödie von Roman Polanski aus dem Jahr 2011, was bereits beim Gesamtpublikum einem leicht überdurchschnittlichen Marktanteil von 12,5 Prozent entsprach. Bei den 14- bis 49-Jährigen lief es angesichts von 11,4 Prozent bei 1,19 Millionen Fernsehenden im Vergleich zu den Normalwerten des Ersten Deutschen Fernsehens sogar noch eine Spur besser. «Ziemlich beste Freunde» eröffnete die Sommerkino-Reihe vor zwei Wochen allerdings mit ungleich stärkeren 27,9 bzw. 27,2 Prozent bei 8,24 Millionen Zuschauern, vor Wochenfrist gelangte der französische Film «Paulette» auf ebenfalls grandiose 18,3 und 15,9 Prozent bei 5,43 Millionen.

Im weiteren Verlauf des Abends tat sich der öffentlich-rechtliche Kanal allerdings deutlich schwerer: Die Dokumentation «Die Liebesfalle» leistete nur noch bei 2,66 Millionen Menschen Aufklärung hinsichtlich möglicher Gefahren bei Online-Datingportalen, dies entsprach miesen 9,4 Prozent des Gesamtpublikums und immerhin noch guten 7,5 Prozent der 14- bis 49-Jährigen. Die «Tagesthemen» verbuchten schließlich um 22:15 Uhr wieder leicht verbesserte 10,9 Prozent insgesamt bei 2,49 Millionen Fernsehenden, bei den Jüngeren hielt sich die Nachrichtensendung bei 7,4 Prozent dank 0,66 Millionen Interessenten.