Im Kampf um die besten Einschaltquoten mit aktuellen Ereignissen gab es am Freitag keine Verlierer, doch das Zweite verbuchte als einziger großer Sender wirklich beeindruckende Werte.
Der mysteriöse Abschuss der MH17 in der Ukraine, die Eskalation in Nahost und der überraschende Rücktritt von Philipp Lahm aus der Nationalmannschaft: Am Freitag gab es gleich mehrere Ereignisse, die den drei größten Fernsehsendern des Landes Sondersendungen zu attraktiven Sendezeiten wert waren. Als Sieger ging letztlich das Zweite Deutsche Fernsehen mit einem
«ZDF Spezial» ab 19:25 Uhr hervor: Durchschnittlich 2,81 Millionen Menschen sahen die gut 15-minütige Sondersendung zur MH17, dies entsprach einem weit überdurchschnittlichen Marktanteil von 17,7 Prozent. Auch bei den jungen Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren sah es angesichts von 0,40 Millionen und 8,5 Prozent gut aus. Die regulären
«heute»-Nachrichten kamen zuvor beim Gesamtpublikum auf ähnlich starke 2,69 Millionen und 18,1 Prozent, waren bei den Jüngeren mit 0,28 Millionen und 6,4 Prozent nicht ganz so gefragt.
Zweiter Sieger war RTL, das mit einem 45-minütigen
«RTL Aktuell» ab 18:45 Uhr vor allem beim Gesamtpublikum überzeugte: Mit 2,39 Millionen gingen weit überdurchschnittliche 16,4 Prozent einher. Zum Vergleich: Im Normalfall kommen die Kölner derzeit nur auf gut zehn Prozent aller Konsumenten ab drei Jahren. Auf einem ordentlichen Niveau präsentierte sich die Ausstrahlung in der wichtigen werberelevanten Zielgruppe, wo immerhin 14,6 Prozent mit 0,56 Millionen Fernsehenden einhergingen. Damit lag der Privatsender klar vor den öffentlich-rechtlichen Mitbewerbern, allerdings nur rund einen Prozentpunkt oberhalb des Senderschnitts, der zuletzt vor dem chronisch schwachen WM-Monat Juni erzielt wurde.
Überraschend mit dem dritten und letzten Platz musste sich der
«Brennpunkt» zufrieden geben, denn zur Primetime fiel das Interesse an weltpolitischen Ereignissen recht überschaubar aus. Die Sondersendung zur MH17 kam ab 20:15 Uhr auf 2,64 Millionen Zuschauer und 13,1 Prozent, 15 Minuten später informierten sich 2,51 Millionen bzw. 12,1 Prozent über die Lage in Nahost. Bei den Jüngeren wurden 8,3 bzw. 6,6 Prozent bei maximal 0,52 Millionen verbucht. Immerhin:
«Tagesschau» und
«Tagesthemen» waren mit 3,05 bzw. 3,14 Millionen die reichweitenstärksten Nachrichtensendungen des Tages, auch die Marktanteile konnten sich mit 15,8 bzw. 15,1 Prozent sehen lassen. Bei den 14- bis 49-Jährigen kamen um 20:00 Uhr tolle 11,1 Prozent bei 0,66 Millionen zustande, ab 22:10 Uhr waren gute 7,2 Prozent bei 0,52 Millionen möglich.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.