Das sportlich eher mäßig relevante Spiel um den dritten Platz riss die deutschen Zuschauer noch einmal so richtig mit. Am Vorabend überzeugte der Serienstart des «Bergdoktors» nur beim Gesamtpublikum.
Stärkste WM-Spiele
- NIE-ARD (HF): 19,52 Mio. (7,74 Mio.)
- NIE-MEX (AF): 17,22 Mio. (6,74 Mio.)
- BRA-KRO (VR): 15,87 Mio. (7,03 Mio.)
- SPA-CHI (VR): 15,29 Mio. (6,18 Mio.)
Aufgeführt sind alle Spiele ohne deutsche Beteiligung mit mehr als 15 Millionen Zuschauern (in Klammern: Reichweite bei 14- bis 49-Jährigen).
Das hatte sich der stolze Gastgeber aus Brasilien sicher ganz anders vorgestellt: Statt um die WM-Krone im eigenen Land spielte die Selecao nur um den vergleichsweise unbedeutenden dritten Platz gegen die Mannschaft aus den Niederlanden. Nicht einmal ein einigermaßen würdevoller Abschied von ihren Fans gelang der Elf von Trainer Luiz Felipe Scolari: Nach der denkwürdigen 1:7-Klatsche gegen Deutschland ging sie diesmal mit 0:3 unter. Das deutsche Publikum begeisterte sich dennoch einmal mehr für die Live-Übertragung der Fußball-Weltmeisterschaft und bescherte dem Zweiten Deutschen Fernsehen einen rundum gelungenen Turnier-Abschied.
Durchschnittlich sahen 17,51 Millionen die um 22:00 Uhr angepfiffene Partie, was einem wieder einmal überragenden Marktanteil von 63,6 Prozent entsprach. Die jüngst verbuchten Rekordwerte des zweiten Halbfinal-Spiels zwischen den Niederlanden und Argentinien (siehe Infobox) verfehlte man damit zwar klar, allerdings war dies auch die einzige WM-Partien ohne deutsche Beteiligung, die noch mehr Zuschauer anlockte als das Duell um die goldene Ananas. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen lief die Übertragung aus Brasilia exzellent, hier waren 63,0 Prozent bei 6,76 Millionen Fußballbegeisterten zu holen.
Schon die knapp zweistündige Vorberichterstattung mit Oliver Welke und Oliver Kahn war ab 20:15 Uhr sehr gefragt: Hier entschieden sich bereits 5,25 Millionen für das Zweite Deutsche Fernsehen, damit ging ein Marktanteil von 20,2 Prozent einher. In der jungen Zuschauergruppe war man angesichts von 23,5 Prozent bei 2,02 Millionen bereits zu dieser Zeit sämtlichen Mitbewerbern deutlich überlegen. Und auch das
«heute-journal» profitierte einmal mehr stark von der deutschen Fußball-Begeisterung, in der Halbzeitpause sahen 16,73 Millionen eine Kurzausgabe der Nachrichtensendung. Bei allen Konsumenten ab drei Jahren ging dies mit einem Marktanteil von 59,4 Prozent einher, bei den Jüngeren resultierten exakt 60,0 Prozent aus 6,54 Millionen.
Um 19:25 Uhr zeigte der öffentlich-rechtliche Kanal die allererste Ausgabe der 2008 gestarteten Serie
«Der Bergdoktor». Die Premieren-Performance von Hans Sigl stieß bei 2,83 Millionen Menschen auf Interesse, was einem sehr respektablen Marktanteil in Höhe von 14,7 Prozent entsprach. Weniger gefragt war die Familienserie bei den 14- bis 49-Jährigen, wo eine Reichweite von 0,35 Millionen mit mauen 5,8 Prozent aller erreichbaren Konsumenten einherging.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.