Die 13-teilige erste Staffel des Post-Apokalypse-Dramas zeichnete sich durch zufriedenstellende Zuschauerzahlen aus und löste die Probleme am The CW-Mittwoch.
Hinter den Kulissen
- Genre: Post-Apokalypse-Drama/Teenie-Drama
- Serienschöpfer: Jason Rothenberg
- Darsteller: Eliza Taylor, Paige Turco, Thomas McDonnell, Bobby Morley u.v.m
- Basiert auf: "The 100" von Kass Morgan
- Executive Producers: Jason Rothenberg, Leslie Morgenstein, Matt Miller, Gina Girolamo & Bharat Nalluri
- Laufzeit: ca. 42 Minuten
- Produktionsstudios: Warner Bros. Television, CBS Television & Alloy Entertainment
The CW blieb sich auch mit seiner im März neu gestarteten Serie
«The 100» treu: Der Mix aus Teenie-Drama gepaart mit Science Fiction- oder Fantasy-Elementen, dient beim jungen Sender schon seit längerer Zeit als probates Mittel, um bei den jungen Fernsehenden gut abzuschneiden - durch dieses Rezept etablierten sich unter anderem Serien wie «The Vampire Diaries», die mittlerweile auf fünf Staffeln kommt. Die Zuschauerzahlen und Marktanteile der Blutsauger schwächeln dieser Tage jedoch, weshalb The CW noch immer zusehen muss, frische Formate an den Zuschauer zu bringen, die es schaffen Serienfans langfristig an den Sender zu binden.
Dies ist The CW in der vergangenen TV-Saison mal mehr, mal weniger gut gelungen: Drama-Neustarts wie «Reign» erwischten einen eher holprigen Beginn bei The CW, eingesessene Serien wie «Hart of Dixie» lahmen bereits. Zumindest mit dem Kauf des postapokalyptischen Teenie-Dramas «The 100» tat sich The CW einen kleinen Gefallen - die Serie entwickelte sich in seiner ersten Staffel zur aktuell zweitbeliebtesten neuen Drama-Produktion hinter «The Originals», das im Gegensatz zu «The 100» als Spin-Off auf die früheren Erfolge von «The Vampire Diaries» aufbauen kann. Zwar ähnelt «The 100» durch die eingangs beschriebenen, beliebten Serien-Zutaten her anderen The CW-Formaten, dennoch stieg die Serie in der Gunst der Zuschauer schneller an als weitere Serien-Mitstreiter des kleinen Networks. 97 Jahre nach einem verheerenden Nuklear-Krieg befinden sich die wenigen Überlebenden auf einem von zwölf Raumstationen. Die Ressourcen sind rar gesät und jegliche Verbrechen werden mit dem Tode bestraft. Nachdem die Systeme der Raumstation versagen, werden 100 jugendliche Gefangene zurück auf die Erde geschickt, um zu erkunden, ob ihr alter Heimatplanet wieder bewohnbar ist.
Für dieses Szenario schienen die Zuschauer schon von Beginn an ein großes Interesse zu entwickeln, denn gleich zum Start am 19. März schalteten 2,73 Millionen Zuschauern, die damit für einen tollen Marktanteil von drei Prozent bei den 18- bis 49-Jährigen sorgten. Damit kennzeichnete das Debüt von «The 100» die beliebteste Folge eines The CW-Formats im Mittwochs-Timeslot zwischen 21 und 22 Uhr seit August 2010. Außerdem stellte die Premiere die meistgesehene Midseason-Premiere seit vier Jahren dar. Am Mittwochabend hatte «The 100» den Vorteil mit «Arrow» um 20 Uhr ein starkes Lead-In zu besitzen, allerdings schaffte es bisher keine Serie nach «Arrow» die Zuschauerzahlen noch auszubauen – das Superhelden-Drama hatte an diesem Abend 300.000 Zuschauer weniger vorzuweisen. Auch im Vergleich zur Network-Konkurrenz lief es ansehnlich für «The 100», denn mit «Modern Family» auf ABC und «Law & Order: SVU» bei NBC verfolgten zeitgleich immerhin jeweils zwischen fünf und sechs Millionen Fernsehende die beiden Formate, «Criminal Minds» lockte um diese Uhrzeit auf CBS sogar über zehn Millionen Interessierte an. In die Zweistelligkeit in Sachen Zuschauerzahlen schaffte es fast auch FOX‘ «American Idol». Umso erstaunlicher die hohen Werte für «The 100».
Dieses hohe Niveau war jedoch in der Folgeausgabe wieder passé. Dennoch standen 2,26 Millionen Zuschauer weiterhin für ein ansehnliches Zuschauerinteresse, auch wenn die Science Fiction-Serie in der Zielgruppe von guten drei auf solide zwei Prozent rutschte. Nicht zuletzt waren die hohen Werte im Zuge der ersten Folge auch Zeugnis eines kleinen Anfangshypes, denn die Konkurrenz der großen Networks blieb auch in Woche zwei die gleiche. Auf dem bislang problematischen Mittwochssendeplatz machte «The 100» vorerst weiterhin eine gute Figur, vor allem in Anbetracht der zuvor unzureichenden Zuschauerzahlen des «The 100»-Vorgängers «The Tomorrow People», der im Schnitt etwa die Hälfte der Zuschauer von «The 100» anzog. In der dritten Woche sank «The 100» schließlich auf das Niveau, das weitere Newcomer wie «Reign» zu ihren Premieren vorzuweisen hatten: Noch 1,90 Millionen Interessierte generierten eine Quote von zwei Prozent bei den Umworbenen.
Der Abwärtstrend hielt bis zum 9. April an, als 1,69 Millionen Zuschauer in zwei Prozent Marktanteil resultierten. Etwas Aufwind bekam die Episode „Twilight’s Last Gleaming“ am 16. April. An diesem Mittwochabend entschieden sich ab 21 Uhr 1,80 Millionen Fernsehende für The CW. Das Ergebnis war ein Marktanteil von zwei Prozent bei den 18- bis 49-Jährigen. Am 23. April kam «The 100» mit 1,97 Millionen Zusehern der Zwei-Millionen-Marke ein letztes Mal im Zuge seiner ersten Staffel nahe. In den Folgewochen gingen die Zuschauerzahlen auf Talfahrt. Nachdem am 30. April 1,88 Millionen Personen einschalteten, verzeichnete The CW Anfang Mai mit 1,64 Millionen Menschen einen neuen Tiefstwert, der von der zehnten Episode am 21. Mai mit 1,46 Millionen Interessierten noch unterboten wurde. Zuvor endete außerdem die neueste Staffel von «Arrow», wodurch «The 100» in der Folge kein probates Vorarbeit leistete. «The 100» rehabilitierte sich dennoch auf diesem recht geringen Niveau auf zunächst 1,71 Millionen Zuschauer am 28. Mai, ehe das Science Fiction-Drama mit den letzten zwei Ausgaben der ersten Staffel erst 1,58 und dann 1,68 Millionen Menschen erreichte. Ab April gelangte «The 100» in Sachen Marktanteilen nie mehr über zwei Prozent bei den Jungen.
Im Schnitt verfolgten also 1,85 Millionen Menschen «The 100», was einen ordentlichen Neustart für The CW darstellt. Auch als zweitbeliebtester Newcomer muss sich die Serie jedoch noch steigern um künftig als Wachablösung für die in die Jahre gekommenen Formate «The Vampire Diaries» oder «Supernatural» zu dienen, deren Quotenschwund von Jahr zu Jahr schwerer zu verdauen ist. Die Weichen hat «The 100» dafür gestellt, eine Verlängerung im Zuge der diesjährigen Upfronts galt bei vielen schon im Vorfeld als gesichert. «The 100», das auch bei Kritikern gut wegkommt, könnte eines der Formate sein, die den Aufstieg des kleinen The CW weiter vorantreiben.