Nach einem harschen Abwärtstrend im vergangenen Sommer gewinnen 3D-Fassungen von Kinofilmen in Nordamerika wieder an Geltung.
Während in Europa und Asien Filme, die in 3D in die Kinos kommen, auch zum großen Teil in 3D gesehen werden, verlor die 3D-Technologie in den nordamerikanischen Lichtspielhäusern vergangenes Jahr enorm an Geltung. Dies scheint sich nun jedoch wieder zu ändern: Der Kinosommer 2014 ist zwar noch längst nicht zu Ende, dennoch deutet ein Zwischenfazit der Hollywoodstudios und der US-Kinobetreiber auf eine Verbesserung der Lage des 3D-Kinos hin.
So generierte der Tom-Cruise-Sci-Fi-Film «Edge of Tomorrow» (Foto rechts) 47 Prozent seines US-Startwochenendes aus 3D-Vorführungen. Der Monsterfilm «Godzilla» wiederum holte 51 Prozent seiner Starteinnahmen von 93,2 Millionen Dollar aus 3D-Aufführungen. «The Amazing Spider-Man 2» derweil erzielte 43 Prozent seines 91,6 Millionen Dollar schweren Startwochenendes durch 3D-Vorführungen. Im Sommer 2013 scheiterten die meisten 3D-Filme daran, einen 3D-Anteil von mindestens 35 Prozent zu erreichen.
Gegen diese Pro-3D-Entwicklung sprechen rare Ausreißer wie Disneys Fantasyfilm «Maleficent» (3D-Anteil am Startwochenende: 21 Prozent), trotzdem glauben die Geschäftsführer der US-Kinoketten, dass sich eine 3D-Renaissance abzeichnet. Analyst Eric Wold erläutert gegenüber dem Branchenblatt Variety, dass der Auslöser klar zu benennen sei: „Es ist unmöglich, den Einfluss von «Gravity» übersehen.“ Er führt fort: „«Gravity» sorgte dafür, dass die Menschen 3D wieder mit neuen Augen sehen und brachte sie zurück, nachdem sie durch schlechte Erfahrungen verschreckt wurden.“ Alfonso Cuaróns mehrfach Oscar-prämierter Thriller wies in den USA und Kanada zum Start einen 3D-Anteil von 80 Prozent auf und wurde von Kritikern einhellig für sein gelungenes 3D gepriesen.