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Sony-Konsortium schnappt sich MGM

Das von Sony geführte Konsortium hat sich im Bieterrennen um das Hollywood-Studio Metro-Goldwyn-Meyer (MGM) durchgesetzt. Wie das Wall Street Journal heute, Dienstag, berichtet, konnte das Sony-Konsortium durch eine Erhöhung des Angebots auf 12 Dollar pro MGM-Aktie sowie einen neuen strategischen Partner in letzter Sekunde das Blatt wenden. Zuvor wurde bereits Time Warner als aussichtsreichster Kandidat für die Übernahmen gehandelt. Der US-Konzern zog sein Angebot von 11 Dollar pro Aktie jedoch zurück. MGM teilte daraufhin mit, sich mit dem Sony-Konsortium "im Prinzip" geeinigt zu haben.

Sony konnte vor allem mit zwei neuen Partnern im Konsortium punkten. Einerseits wurde zu den Investoren Providence Equity Partners und Texas Pacific Group noch DLJ Merchant Banking Partners, die Private-Equity-Tochter der Credite Suisse First Boston, ins Boot geholt. Andererseits konnte Sony auch den US-Kabelnetzbetreiber Comcast als strategischen und potenziellen finanziellen Partner gewinnen. Das dürfte MGM und Mehrheitseigentümer Kirk Kerkorian überzeugt haben. Zudem wird das Konsortium 150 Mio. Dollar als Sicherheit zur Verfügung stellen, die an MGM gehen, wenn der Deal nicht abgeschlossen wird. MGM will den Verkauf an das Sony-Konsortium am 27. September dem Vorstand empfehlen. MGM ist demnach insgesamt rund 4,8 Mrd. Dollar wert, knapp drei Mrd. Dollar in bar sowie Schulden in der Höhe von 1,9 Mrd. Dollar.

Comcast hat sich das Recht gesichert, ein Fünftel von MGM zu kaufen, falls der Deal abgeschlossen wird. Darüber hinaus hat aber Sony auch seinen Content an Comcast lizenziert. Ein Joint Venture der beiden Unternehmen unter der Führung von Comcast soll neue Kabelangebote entwickeln. Auch für Video-on-demand-Services stellt Sony seinen Content zur Verfügung. Damit hat sich Sony einen wichtigen strategischen Partner gesichert. Comcast, das noch vor fünf Monaten Disney übernehmen wollte, bekommt einen starken Content-Partner. Sony und MGM kontrollieren laut eigenen Angaben gemeinsam etwa die Hälfte aller jemals produzierten Farbfilme.

Sollte die Übernahme tatsächlich abgeschlossen werden, wird das kleinste der sieben Major Studios in Hollywood als Filmproduzent beinahe verschwinden. MGM soll zwar als eigenes Studio erhalten bleiben, die Filmproduktion werde sich aber auf traditionsreiche Serien wie James Bond und Pink Panther beschränken, die von Sony vertrieben werden. Dies könnte möglicherweise den Abbau hunderter Arbeitsplätze bedeuten, so das WSJ.
15.09.2004 06:31 Uhr Kurz-URL: qmde.de/7121
pte

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MGM

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