Nach bereits vier erfolgreichen Staffeln von «The Vampire Diaries», wusste der neueste Durchlauf nur noch bedingt zu überzeugen. Auch das Spin-Off «The Originals» startete schwächer als erhofft.
Verlängerte The CW-Serien der neuen Saison
- «America's Next Top Model»
- «Arrow», «Reign»
- «Supernatural»
- «The Originals»
- «The Vampire Diaries»
- «The 100»
- «Beauty & The Beast»
- «Hart of Dixie»
Die vergangenen Jahre hielten sowohl im Kino- als auch im Fernsehfach regelrechte Hypes um Stoffe bereit, die sich in irgendeiner Form mit Vampiren befassten. Im Kino spielt sich die «Twilight»-Saga in die Herzen der Zuschauer, im Fernsehen feierte in jüngerer Vergangenheit vor allem HBOs «True Blood» Erfolge. Auf den Erfolgszug sprang ab September 2009 auch The CW auf, das kleine unter den großen US-Networks. Prompt schalteten fast fünf Millionen Menschen zur Pilotfolge von
«The Vampire Diaries» ein, der Zuschauerschnitt in der ersten Staffel lag nur knapp unter vier Millionen Interessierten pro Folge. Die Gegenwart zeigt aber auch, dass trotz der Unsterblichkeit seiner Protagonisten auch der Vampir-Trend nicht unendlich lange weiterlebt. Um den Erfolg seiner Blutsauger-Schiene weiter auszukosten schickte The CW mit
«The Originals» ein Spin-Off zu «The Vampire Diaries» ins Rennen. Zu einem ungünstigen Zeitpunkt wie sich später zeigen sollte, denn trotz solider Zahlen beim jungen Publikum scheinen die Fernsehzuschauer den Vampir-Formaten langsam überdrüssig zu werden.
Das eingesessene «The Vampire Diaries» gab «The Originals» zunächst Starthilfe. Zum Staffelstart ersterer und Seriendebüt letzterer Sendung richtete The CW am Donnerstag, dem 3. Oktober 2013, dem angestammtem Wochentag von «The Vampire Diaries», einen Vampir-Abend ein, in den die bereits bekannten Brüder Stefan und Damon ab 20 Uhr einleiteten, bevor der Seriennewcomer um 21 Uhr folgte. Mit vier Prozent Marktanteil bei den 18- bis 49-jährigen Zuschauern stand gegen die bärenstarken Nerds von «The Big Bang Theory» oder FOX‘ «The X Factor» eine fantastische Quote zu Buche, von einstigen Erfolgen liegt «The Vampire Diaries», auch aufgrund der beliebten Konkurrenz mittlerweile aber ziemlich weit entfernt. Mit drei Prozent Marktanteil debütierte im Anschluss «The Originals» – 2,21 Millionen Fernsehende wohnten dem Neuling auf dem Sendplatz bei, auf dem «Beauty and the Beast» im Jahr davor noch mit 2,78 Millionen Interessierten seine Premiere feierte.
In der Folgewoche rückte «The Originals» nach mäßigem Start schließlich in den regulären Time-Slot um 20 Uhr am Dienstagabend, wo den Neuankömmling mit «The Voice» und «NCIS» nicht minder starke Konkurrenz erwartete. Umso schwerer taten sich die «Originals», als nur noch zwei Prozent in der Zielgruppe zu Buche standen und das Fantasy-Format mit 1,90 Millionen Zuschauern etwa auf Höhe des The CW-Senderschnitts rückte. 12 Episoden lang hielt sich das Spin-Off nach bewährtem Vorbild konstant knapp über einer Zuschauerzahl von zwei Millionen Menschen. In dieser Zeit zwischen dem 3. Oktober 2013 und dem 28. Januar 2014 verzeichnete «The Originals» ausschließlich tolle Marktanteile von drei Prozent im werberelevanten Alter. Vor der Olympia-Pause der Vampir-Serie reichte es für «The Originals» bei 2,10 Millionen Zuschauern nur noch für zwei Prozent.
Auch nach den Sportwettkämpfen aus Russland rafften sich die Blutsauger nicht wieder auf, erstmals wanderte die Zuschauerzahl am 25. Februar mit 1,83 Millionen unter zwei Millionen Zuschauer, die bis zum Staffelfinale auch nicht mehr überboten werden sollten. In Sachen Marktanteil hielt sich die Serie jedoch bei zwei Prozent, genau wie am 5. März. Trotz einer geringen Gesamtzuschauerzahl von 1,73 Millionen, welche unter der The CW-Norm lag, generierte «The Originals» sieben Tage später wieder gute drei Prozent beim umworbenen Publikum. Dieser Aufschwung in Sachen Quoten sollte bis zum Finale der 22 Episoden enthaltenden ersten Staffel aber eine Ausnahme bleiben. Zur vorletzten Ausstrahlung vor Staffelende verbuchte «The Originals» am 6. Mai sogar einen Tiefstwert, als nur 1,44 Millionen Zuschauer einschalteten. Zum Finale interessierten sich schließlich wieder 2,05 Millionen Menschen und daraus resultierende drei Prozent für das Spin-Off. Durchschnittlich lockte das neue The CW-Format 1,99 Millionen Fernsehende ab zwei Jahren an.
Am ebenfalls hart umkämpften US-Donnerstag lief es für das eingespielte «The Vampire Diaries» schon etwas besser. Nina Dobrev und Co. unterhielten in ihren Rollen im Mittel 2,23 Millionen Zuseher, doch auch im Falle der ebenfalls 22 Episoden umfassenden neuen Staffel von «The Vampire Diaries» machten sich vor allem im neuen Jahr Ermüdungserscheinungen bemerkbar: Im Oktober 2013 erreichte «The Vampire Diaries» noch bis zu 2,93 Millionen Menschen, bevor man Ende März 2014 erstmals unter zwei Millionen Zuschauer abgab. Auch hier kennzeichnete die vorletzte Folge der neuesten Staffel den Tiefpunkt des neuesten Durchlaufs mit 1,50 Millionen Interessierten. Während «The Vampire Diaries» anfangs sogar noch bis zu vier Prozent der Fernsehenden zwischen 18 und 49 Jahren anlockte, waren zum Ende nicht mehr als zwei Prozent drin.
Man kann die neuste Staffel der «Vampire Diaries» genauso wie das Debüt von «The Originals» keinesfalls als Misserfolg bezeichnen, Marktanteile von mindestens drei Prozent bei den Jüngeren sprechen eine deutliche Sprache, dass sich The CW immer weiter auf dem Weg nach oben befindet. Dennoch haben die «Vampire Diaries» schon wesentlich bessere Zeiten erlebt. Die Verluste in Sachen Zuschauerzahlen, die sich gegen Ende der Staffeln beider Formate bemerkbar machten, lassen zumindest für die Zukunft nichts Gutes erahnen, auch wenn eine lange Episodenzahl innerhalb einer Staffel immer die Gefahr birgt, dass Zuschauer noch vor Ablauf der Folgen abschalten. Zum gewünschten zweiten Standbein in The CWs Vampir-Schiene avancierte «The Originals» jedenfalls (noch) nicht, trotzdem wurden beide Formate verlängert.