Während die Drag-Queen beim Publikum einen überragenden Erfolg feierte, präsentierte sich die Jury deutlich gespaltener. Die deutschen Musikfachleute platzierten sie sogar fernab der Punkte. Elaiza profitierten von der Jury-Wertung.
Stärkste «ESC»-Sieger
- Alexander Rybak (387 Pkt., 2009)
- Loreen (372 Pkt., 2012)
- Lordi (292 Pkt., 2006)
- Conchita Wurst (290 Pkt., 2014)
- Emmelie de Forest (281 Pkt., 2013)
Mit 290 Punkten feierte Conchita Wurst mit ihrer Power-Ballade "Rise Like a Phoenix" am Samstagabend einen überwältigenden Erfolg für Österreich (
Quotenmeter.de berichtete), die Konkurrenz kam auf maximal 238 Zähler. Nach Veröffentlichung von Zuschauer- und Jury-Voting (die jeweils zu 50 Prozent in die Gesamtwertung eingehen) steht fest, was viele
«ESC»-Fans bereits nach Ausstrahlung der Sendung zu wissen glaubten: Wurst war vor allem beim Publikum äußerst beliebt. So wäre sie rein nach Auswertung der Telefon-Votings auf 306 Punkte gekommen, die Niederländer
The Common Linnets hätten es nur auf 220 Punkte geschafft. Ein ganz anderes Bild ergibt sich bei der Betrachtung der Jury-Abstimmungen: Hier hätte Österreich mit 214 gegenüber 200 Punkten lediglich einen Zitter-Sieg davongetragen.
Größter Profiteur der Jury-Wertung war der finnische Rock-Beitrag, der mit 114 Punkten Position sechs bei den Experten belegte, bei den TV-Zuschauern hingegen nur Platz 16 mit 36 Zählern belegt hätte. Am Ende traf man sich mit Platz elf in der Mitte. Auch Ungarn kam mit 138 Punkten und Rang vier deutlich besser weg als bei den Zuschauern mit nur 83 Punkten und Position zehn. Man belegte schließlich Platz fünf. Wenig zu retten war hingegen trotz Platz fünf bei den internationalen Fach-Jurys für die maltesische Folk-Nummer, da diese mit dem vorletzten Platz beim Publikum böse abgestraft wurde. Am Ende kam ein mieser 23. Rang mit 32 Zählern heraus.
Wie beurteilen Sie das Jury-Voting beim «ESC»?
Prominenteste Jury-Enttäuschung war der Mitfavorit
Aram MP3, der aufgrund seines siebten Platzes hier insgesamt vom Bronzerang geschubst wurde. Die Ukraine und Russland kamen auf Platz 12 und 13 bei den Experten, wussten allerdings ebenfalls das Massenpublikum deutlich mehr zu begeistern. Die Schweiz und Polen kamen mit Position sieben respektive fünf ebenfalls exzellent beim breiten Publikum an, fielen nach musikalischen Gesichtspunkten allerdings klar durch - zumindest laut Ansicht der Experten: Nur Platz 22 und 23 bei den Jurys bedeuteten in der Endabrechnung graues Mittelmaß.
Und Deutschland? Die jungen Frauen von Elaiza kam bei der internationalen Jury (Platz 15, 56 Punkte) deutlich besser an als beim Publikum (Platz 19, 27 Punkte), unterm Strich stand ein mäßiger 18. Platz mit 39 Punkten zu Buche. Die deutsche Jury sah geschlossen den dänischen Beitrag vorne,
alle fünf Mitglieder wählten ihn an die Spitze ihres Rankings. Schlecht sah es hingegen für Conchita Wurst aus: Lediglich Jennifer Weist platzierte sie in den Top Ten, bei ihren vier Kollegen war sie nur zwischen 11 und 13 vertreten.