Castings und Recall funktionierten in diesem Jahr besser, die Live-Shows ließen quotentechnisch dafür stark Federn.
Nachdem die zehnte Staffel von «Deutschland sucht den Superstar» mit etwas mehr als 21 Prozent Markanteil in der werberelevanten Zielgruppe die aus Quotensicht schwächste aller Zeiten war, nahm RTL für die elfte Staffel inhaltlich mehrere Änderungen an der seit 2002 laufenden Castingshow vor – so wurden zum Beispiel die sogenannten Challenges eingeführt und als Moderatorin fungierte nur noch Nazan Eckes.
Gestartet wurde die neue Runde am 08. Januar 2014 um 20.15 Uhr: An diesem Mittwoch wurde das erste Casting von 4,39 Millionen Menschen ab drei Jahren verfolgt, was einer Verschlechterung gegenüber den Vorjahren entsprach. 2013 sahen über fünf Millionen aller Fernsehenden den Staffelauftakt, 2012 waren es über sechs Millionen und davor sogar über sieben Millionen. Der Gesamtmarktanteil von 13,6 Prozent und auch bei den 14- bis 49-Jährigen fiel mit 22,3 Prozent dennoch deutlich überdurchschnittlich aus. 2,7 Millionen Junge schalteten ein.
Alle weiteren sechs Castings erzielten eine Gesamtzuschauerzahl von über fünf Millionen – etwas, was der zehnten Staffel nicht gelungen war; damals waren die 5,23 Millionen, die zum Auftakt gemessen worden sind, bereits das Höchste der Gefühle. Dafür schwächelten dieses Mal die etwas veränderten Recalls: Wie üblich ging das Interesse hierfür am 15. Februar zurück. Von 5,23 Millionen krachte «DSDS» auf 3,99 Millionen; noch zweimal in Folge waren nur Werte unter vier Millionen möglich. In der kommerziell wichtigen Zielgruppe fiel man mit den ersten beiden Recalls erstmals während der laufenden Staffel unter die Marke von 20 Prozent (19,8 / 18,8 %). Für die vier restlichen Recall-Ausgaben wurden wieder bessere Ergebnisse von 20,2 bis 22,9 Prozent ausgewiesen. Die absolute Zuschauerzahl erholte sich ebenfalls und lag bei der letzten Recall-Ausgabe bei 4,27 Millionen.
Casting und Recall holten demnach bessere Quoten als 2013: Die Gesamtreichweite konnte man jedenfalls von durchschnittlich 4,26 auf 4,61 Millionen ausbauen, der damit verbundene Marktanteil stieg von 13,0 auf 14,6 Prozent. Bei den Umworbenen verbesserten sich die Sendungen von im Mittel 21,8 auf 23,6 Prozent. Deutlich schwächer als im Vorjahr schnitten hingegen die Live-Shows ab, von denen es in diesem Jahr nur noch sechs statt wie sonst neun zu sehen gab.
Keine einzige Mottoshow schaffte es auf über vier Millionen Zuseher – dies war zwar auch 2013 nur noch in vier von neun Fällen gelungen, doch dieses Mal eben gar nicht. Der absolute Tiefpunkt wurde am 19. April erreicht, als lediglich 2,86 Millionen sehen wollten, wer von den Kandidaten weiter kam und wer nicht. 10,8 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum und 16,3 Prozent beim jungen Publikum waren schlichtweg zu wenig für eine solch groß aufgezogene Live-Show und stellten zudem die schlechtesten Werte, die jemals für «DSDS» ermittelt wurden, dar.
Die Reichweite der Ausgabe, die in der Woche danach gezeigt wurde, kletterte auf 3,57 Millionen, ehe das große Finale schließlich von 3,8 Millionen Menschen verfolgt wurde. Das war wiederrum die niedrigste Sehbeteiligung, die ein «DSDS»-Finale jemals generierte. 18,1 Prozent standen in der wichtigen Zielgruppe zu Buche. Unterm Strich waren die Live-Shows mit 3,37 Millionen Zuschauern ab drei Jahren, 1,72 Millionen davon werberelevant, also eher eine Quoten-Enttäuschung – auch, wenn die dazugehörigen Marktanteile in Höhe von 12,0 und 17,4 Prozent natürlich weiterhin über dem Senderschnitt von RTL lagen. Zum Vergleich: 2013 saßen noch im Mittel 20,9 Prozent der Werberelevanten bei den Live-Shows vor den Bildschirmen. Wenn der Abwärtstrend von «DSDS» ein für alle Mal gestoppt werden soll, muss RTL-Unterhaltungschef Tom Sänger wohl bei der bereits bestätigten zwölften Staffel an noch größeren Rädern drehen.