Am Tag der Arbeit wurde im ZDF fleißig getalkt. Doch nicht nur Illner schnitt vergangene Woche schlecht ab, auch für «Anne Will» lief es nicht rosig.
An oder um Feiertagen scheint die Lust der Deutschen, was politische Debatten angeht, eher gebremst zu sein. Das bekam zum Beispiel ZDFs
«Maybrit Illner» mit ihrer am Tag der Arbeit ausgestrahlten Talkrunde zu spüren. Diesmal schon ab 22 Uhr diskutierte sie unter anderem mit Olaf Scholz das Thema „Politik plant, Bürger zahlt – wer stoppt die Steuerverschwendungß“ und fuhr damit eine der schwächsten Quoten der jüngeren Vergangenheit ein. 8,8 Prozent Marktanteil wurden gemessen – schlechter lief es zuletzt übrigens ebenfalls an einem Feiertag, nämlich am 3. Oktober. In dieser Woche kam die 65 Minuten lange Sendung auf 2,23 Millionen Zuschauer, ebenfalls die schwächste Reichweite seit besagtem Oktobertag im Jahr 2013. Bei den Jungen generierte das Format 3,0 Prozent, den drittschwächsten Wert des Jahres.
«Markus Lanz» legte ab 23.05 Uhr dann deutlich zu, hatte in seiner Donnerstags-Ausgabe unter anderem RTL-Enthüllungsjournalist Günter Wallraff zu Gast. 12,1 Prozent Marktanteil wurden insgesamt gemessen, bei den 14- bis 49-Jährigen stiegen die Werte auf 5,1 Prozent. Gut wie üblich schnitt dafür am Dienstag sein ab 23.55 Uhr gesendeter Fußball-Talk ab, der nach der Niederlage des FC Bayern in der Königsklasse lief und insgesamt 15,8 Prozent Marktanteil einfuhr.
Auch
«Anne Will» bekam in der zurückliegenden Woche zu spüren, dass die Talklust der Deutschen vor und an Feiertagen nicht die Größte ist. Ihre am Mittwoch gesendete Ausgabe zum Thema „Geiseln, Terror, Kriegsgefahr – ist die Ost-Ukraine außer Kontrolle“, der aus dem derzeitigem Kabinett Peter Altmaier beiwohnte, kam nur auf 8,6 Prozent insgesamt und war auch bei den Jüngeren mit einem Marktanteil von 3,7 Prozent nicht wirklich gefragt. Von einer Quotenkrise der Mittwochs gezeigten Sendung soll hier nicht gesprochen werden, aber: Im ganzen April kam «Anne Will» nur einmal über die Marke von zehn Prozent, drei Ausgaben lagen darunter. Das hing allerdings auch mit der großen Anzahl an Champions League-Spielen im Zweiten zusammen, die mittwochs zu sehen waren.
Gewohnte Werte waren übrigens am Dienstag bei
«Menschen bei Maischberger» gemessen worden. Mit 1,75 Millionen Zuschauern insgesamt und 11,3 Prozent bei Allen können die ARD-Verantwortlichen zufrieden sein. Maischbergers Sendung generierte zudem 4,9 Prozent bei den Menschen im Alter zwischen 14 und 49 Jahren.