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Ein Netz aus kleinen Geheimnissen

Ab Mittwoch bringt Super RTL die in Amerika sehr erfolgreiche Teen-Mystery-Serie «Pretty Little Liars» nach Deutschland. Ähnlichkeiten zu «Gossip Girl»? Nicht nur zufällig vorhanden. Weshalb sich Programmdirektor Carsten Göttel schon freut...

«Pretty Little Liars» -Wer macht mit?

Hinter der Kamera:
Schöpferin: Sara Shepard (Buch), Marlene King (Serie)
Executive Producer: Bob Levy, Leslie Morgenstein, Marlene King.
Musik: Michael Suby
Produktion: Alloy Entertainment («Gossip Girl»)

Vor der Kamera:
Sasha Pieterse ist Alison DiLaurentis, Lucy Hale ist Aria Montgomery, Troian Bellisario spielt Spencer Hastings, Ashley Benson als Hanna Marin und Shay Mitchell als Emily Fields. Außerdem in wichtigen Rollen: Ian Harding, Bianca Lawson, Laura Leighton und Chad Lowe
Es mag ziemlich klischeebehaftet klingen: Fünf junge Mädchen treffen sich in einer Scheune und trinken Alkohol. Draußen tobt ein Gewitter. Am Ende des Abends ist nichts mehr so wie es einmal war. Eine von ihnen, nämlich Alison DiLaurentis, ist plötzlich verschwunden – niemand weiß, wo sie genau ist. Angeblich war ein kurzer Schrei zu hören. Das Verschwinden von Alison ist Ausgangspunkt für die Teenie-Soap «Pretty Little Liars», die das Genre der klassischen High School-Storys anreichert um ein bisschen Mystery und eine ordentliche Ladung Crime. Die Serie an sich setzt dann ein Jahr später an. Die Fünfer-Clique ist zerstreut, das Verschwinden von Alison hat die Freundschaft auf eine harte Probe gestellt. Man sei „freundlich, aber keine mehr Freude mehr“, heißt es in der Pilotfolge. Plötzlich aber bekommen alle vier Mädels anonyme Nachrichten, stets unterzeichnet mit „A.“. Den Inhalt der Nachrichten, meist etwas sehr Persönliches, kann eigentlich niemand kennen.

Als dann die Leiche von Alison in einem Fluss gefunden wird, erreicht der Spannungsbogen den vorläufigen Höhepunkt. „Die Serie hat einen atemberaubenden Plot und hält ein derart intelligent gestricktes Geheimnis bereit, dass der Spannungsbogen über viele Staffeln erhalten bleibt“, freut sich Carsten Göttel, Programmdirektor von Super RTL über seine neue Serie. In den USA sind inzwischen fast 100 Folgen gelaufen, im Sommer startet die nunmehr fünfte Staffel. Die Produktionsfirma hinter «Pretty Little Liars» ist Alloy Entertainment, die in Amerika auch schon «Gossip Girl» gemacht hat.

Ähnlichkeiten sind nicht zu verkennen. Auch in «Gossip Girl» gab es einen anonymen Schreiber von Nachrichten, der sich stets mit den Zeichen „xoxo“ verabschiedet hat. «Pretty Little Liars» aber hat einen großen Pluspunkt vor dem langjährigen CW-Format: Der Zuschauer will unbedingt wissen, was in jener Gewitternacht passiert ist. Wer ist A.? Und was ist wirklich mit Allison passiert? Um diesen Dreh- und Angelpunkt spinnen die Autoren zahlreiche aus Teen-Soaps bestens bekannte Storys. Da gibt es eine lesbische Liebe rund um Emily, die plötzliche Verwandlung des früher hässlichen Entleins Hanna oder die Affäre zwischen Aria und einem Typen, den sie in einer Bar kennenlernt und er sich später als ihr Lehrer entpuppt.

Das Rad wird nicht neu erfunden in «Pretty Little Liars» - und dennoch ergeben die Zutaten zusammen etwas ganz Neues. Selten gab es schon von Beginn an ein solches Gestrüpp an kleinen Lügen, das die vier/fünf Mädels umgibt. Jede Einzelgeschichte birgt nämlich ihre speziellen Geheimnisse, die bis auf „A“ eben niemand kennt. Und daher stellt sich die große Frage, zu welchen Geheimnissen die vier im Verbund in Bezug auf die Tatnacht im Stande sind.

In Amerika ist die Serie von Tag eins an der absolute Renner – besonders bei Frauen unter 30 Jahren. „Dass «PLL» insbesondere bei jungen Zuschauerinnen erfolgreich ist, wundert mich nicht. Themen wie Freundschaft oder die ersten Liebe werden ernsthaft behandelt und mit den Protagonistinnen bietet das Format gleich vier Identifikationsfiguren, die den Zeitgeist treffen,“ sagt Carsten Göttel. In der Tat – auch wenn die Figur Aria vielleicht die wichtigste der vier Mädels scheint, so gibt es in «Pretty Little Liars» mehr als in vergleichbaren Formaten gleichwichtige Hauptfiguren, die relativ verschieden sind und doch in einem Punkt etwas gemeinsam haben. Sie alle sehen – wie es sich für Darstellerinnen von Teen-Soaps nun mal gehört – ziemlich perfekt aus.

So lässt sich die Mädelsclique in der Serie über die Staffel hinweg von der unheimlichen A. und deren Nachrichten quälen, sucht verzweifelt nach Möglichkeiten die lästige Anonyme wieder loszuwerden und ist bedacht, die eigenen Geheimnisse irgendwie unter Verschluss zu halten. Häppchenweise erfährt der Zuschauer immer wieder neue Details aus dem Giftschrank der Mädels; beispielsweise als Jenna Cavanaugh, die vor einigen Jahren unter mysteriösen Umständen erblindet ist, auf einmal wieder in der Kleinstadt Rosewood auftaucht.

Rosewood kommt als eigentlich lieblicher Ort daher – es ist die Kleinstadtidylle, die «Gossip Girl» ganz bewusst nicht erzählen wollte, mit der aber der vielleicht größte Teenie-Hit der vergangenen 15 Jahre, «The O.C.» schon punktete. Wer sich für diese Art von Serien begeistern konnte, wird «Pretty Little Liars» in jedem Fall lieben; nur etwas Geduld muss man mitbringen. Denn angesichts der Tatsache, dass die Geschichte in den USA auch angesichts der Quoten noch lange nicht zu Ende erzählt ist, darf nicht davon ausgegangen werden, dass die Auflösung rund um Alison und die Botschaften allzu schnell von Statten geht. Super RTL jedenfalls will am Ball bleiben, wie Programmdirektor Carsten Göttel gegenüber Quotenmmeter.de verspricht: Auch wenn man noch keine Termine für die weiteren Staffeln nennen könne, die Lizenzen dafür seien gesichert.

Super RTL zeigt die erste Staffel von «Pretty Little Liars» ab Mittwoch, 7. Mai 2014 um 20.15 Uhr in Doppelfolgen.
05.05.2014 14:47 Uhr Kurz-URL: qmde.de/70483
Manuel Weis

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Tags

Gossip Girl PLL Pretty Little Liars The O.C.

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