Da dem ZDF die jungen Zuschauer abgehen, plant der Sender eine Verjüngungskur. Veränderungen zur Hauptsendezeit werden jedoch offenbar nicht ernsthaft in Erwägung gezogen.
Aktuelle «heute»-Ausstrahlungen
- «heute»: 9:00 Uhr, 12:00 Uhr, 15:00 Uhr, 17:00 Uhr (jeweils fünf bzw. zehn Minuten)
- «heute» um 19:00 Uhr (20 bis 25 Minuten)
- «heute - in Deutschland» (14:00 Uhr) und «heute - in Europa» (16:00 Uhr), jeweils 15 Minuten
- «heute-journal» um 21:45 Uhr (30 Minuten)
- «heute-nacht» nach Mitternacht (15 Minuten)
Angebot an einem normalen Wochentag (Montag bis Freitag).
Beim Gesamtpublikum ist das ZDF derzeit der mit Abstand stärkste Sender auf dem deutschen TV-Markt, in der aktuellen Saison kommt man nach aktuellem Stand auf gut 13 Prozent Marktanteil. Da man jedoch
beim jungen Publikum zuletzt auf den letzten Platz der acht großen Sender zurückfiel und vor allem im Hauptprogramm die Angebote für jüngere Zuschauer arg überschaubar sind, planen die Programmverantwortlichen nun eine Neuausrichtung des Informationsangebots - allerdings offenbar nur am späten Abend. Konkret soll es um ein Nachrichtenformat für jüngere Zuschauer gehen, das bereits im kommenden Kalenderjahr auf Sendung gehen könnte.
Laut Aussagen des stellvertretenden ZDF-Chefredakteurs Elmar Theveßen müsse sich das Format den Lebensgewohnheiten der Zuschauer zwischen 20 und 40 Jahren anpassen. Diese seien überwiegend berufstätig und schauen deshalb "tendenziell eher später am Abend" fern. Insofern nehme man das seit 2004 gezeigte
«heute nacht» ins Visier, wobei sowohl eine konzeptionelle Umgestaltung der Sendung als auch ein Ersatz vorstellbar seien. Ob eine in aller Regel erst nach Mitternacht ausgestrahlte Sendung in die Lebenswirklichkeit berufstätiger junger Menschen passt, kann man zumindest einmal hinterfragen.
Die klassische «heute»-Sendung um 19 Uhr konnte sich im vergangenen Jahr zwar auf über 15 Prozent Marktanteil bei rund 3,5 Millionen Zuschauern steigern, kommt beim jüngeren Publikum aber in der Regel nur auf etwa fünf Prozent Marktanteil. In einem Programmumfeld, das durch biedere Krimiserien für ein ganz altes Publikum dominiert ist, liege die Sendung somit sogar noch deutlich oberhalb des mit 61 Jahren ohnehin schon hohen Altersschnitts des öffentlich-rechtlichen Senders.
Man arbeite allerdings kontinuierlich an der Modernisierung seiner Nachrichten. Die optischen Veränderungen hätten die Wiedererkennbarkeit der Sendung gesteigert. Für die Zukunft feilt man an einer stärkeren Interaktion mit den sozialen Medien, die aktuell vor allem in Form klassischer Nachrichtenlinks genutzt werden. Man plane derzeit, seinen Followern bei Twitter und Facebook einen intensiveren Einblick in die redaktionelle Arbeit zu ermöglichen.