Parteien-Ranking
- SPD: 3 (33%)
- Union: 3 (33%)
- Grüne: 2 (22%)
- Die Linke: 1 (11%)
Zu Rate gezogen wurden die relevanten Talkshows von Das Erste, ZDF, n-tv und N24 zwischen dem 23. und 28. März.
Unter dem Thema „Sklavenmarkt Europa – Wenn der Mensch zur Ware wird“ diskutierte Reinhold Beckmann am Donnerstagabend im Ersten über Menschenhandel. Zu der ungewohnt späten Sendezeit um 23.50 Uhr schalteten insgesamt mäßige 0,68 Millionen Zuschauer ein. Dabei wurden allerdings spektakuläre Marktanteile bei den jungen Fernsehenden von 14 bis 49 Jahren erzielt. Starke 7,3 Prozent des jungen Publikums verfolgten den Talk am späten Abend, was die beste Quote in dieser Altersklasse seit dem 14. März 2011 bedeutete. Unabhängig davon, dass Beckmanns Runde bei den Zuschauern ab Drei nur auf gewohnt schwächere 8,0 Prozent am Markt kam, lässt sich dieser plötzliche Erfolg recht simpel erklären.
«Beckmann» profitierte von den starken Werten der Echoverleihung ab 20.15 Uhr, die nicht nur eine Reichweite von 4,21 Millionen Interessierten erreichte, sondern mit 12,9 Prozent bei den Jungen auch traumhafte Werte für die ARD einfuhr. Auch die
«Tagesthemen» im Anschluss generierten noch tolle 9,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Immerhin schaffte es der Talk mit 0,27 Millionen viele junge Zuseher zum Dranbleiben zu bewegen, was den außergewöhnlich hohen Marktanteil in dieser Altersklasse nach sich zog. Über Menschenhandel talkte neben dem Vorsitzenden des Bunds Deutscher Kriminalbeamter André Schulz, der Leiterin des ILO-Sonderprogramms gegen Zwangsarbeit Beate Andrees und der Menschenrechtlerin Nivedita Prasad mit Jana Koch-Krawczak auch eine junge Frau, die als Jugendliche zur Prostitution gezwungen wurde. Die Runde komplettierte der Journalist Michael Jürgs, der unter anderem bei Europol recherchierte, um der modernen Sklaverei den Kampf anzusagen.
Das dominierende Thema der Talkrunden in der vergangenen Woche war jedoch Wladimir Putins Russland und wie der Westen mit ihm umzugehen habe. Auch
«Günther Jauch» diskutierte am vergangenen Sonntag mit seinen Gästen über die vermeintlich wiedererstarkte Großmacht im Osten. Ganz starke 5,47 Millionen Interessenten hatten einen tollen Marktanteil von 18,9 Prozent bei den Zuschauern ab Drei zur Folge. Auch mit den bei den Jungen generierten 9,1 Prozent Anteil am Markt, sendete Jauch weit über Senderschnitt. Als Gäste hatte sich der Moderator unter anderem Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen und den ehemaligen US-Botschafter in Berlin, John Kornblum eingeladen. Mit
«Anne Will» nahm sich ein weiterer ARD-Talk dem Thema an und wusste ebenfalls zu überzeugen. Die Sehbeteiligung belief sich am Mittwoch nach 23.30 Uhr auf 1,18 Millionen Zuseher. Mit 11,8 Prozent bei allen Fernsehenden und guten 7,2 Prozent bei den Jungen konnte Das Erste mit den Zahlen absolut zufrieden sein. Neben weiteren Gästen empfing Will CDU-Außenminister Norbert Röttgen und auch ein ehemaliger Bundesminister unter Willy Brandt, Erhard Eppler, nahm in der Runde Platz.
«Menschen bei Maischberger» drehte sich am Dienstag um 23.30 Uhr hingegen um Krebs und den Kampf der Erkrankten und Angehörigen. Die Runde brachte es dabei auf 0,97 Millionen Zuseher. Mit 9,9 Prozent bei allen Fernsehenden und schwachen 4,2 Prozent bei den Jungen sendete Das Erste deutlich unter dem Senderschnitt in beiden Altersgruppen. Die Kollegin beim ZDF erzielte mit einer Diskussion um die Rente mit 63 hingegen zufriedenstellende Quoten.
«Maybrit Illner» begrüßte am Donnerstag ab 22.15 Uhr unter anderem Grünen-Poltikerin Renate Künast in ihrer Runde und brachte es mit einer Reichweite von 2,85 Millionen auf einen Marktanteil von 13,4 Prozent bei allen Fernsehenden.
Bei n-tv und
«Das Duell» rückte man hingegen am Dienstag, um 17.10 Uhr ebenfalls die Spannungen zwischen Russland und dem Westen in den Fokus. Moderator und ehemaliger Stern-Chefredakteur Heiner Bremer hatte sich mit dem ehemaligen EU-Kommissar Günther Verheugen (SPD) und dem ehemaligen Präsidenten des Europäischen Parlaments Hans-Gerd Pöttering (CDU) Europa-Experten eingeladen, die über Merkels zögerlichen Kurs gegenüber Putin stritten. Eine Sehbeteiligung von 0,13 Millionen hatte einen Marktanteil von 0,9 Prozent bei den Zuschauern ab drei Jahren zur Folge, womit der Talk auf Senderschnittniveau lief. Mit nur 30.000 Interessenten aus der werberelevanten Zielgruppe und 0,7 Prozent wurde dieses Niveau hingegen verfehlt. Am Dienstagabend folgte noch einmal eine Wiederholung der Diskussionssendung.