Filmcheck: «Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt»

Unter den abendfüllenden Disney-Zeichentrickfilmen ist «Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt» eines der raren schwarzen Schafe. Der im Superbreitbildformat produzierte Film verzichtet auf die üblichen Gesangseinlagen, ist im kantigen Zeichenstil des Hellboy-Schöpfers Mike Mignola gehalten und genoss innerhalb des Konzerns einen selten dagewesenen Vorabhype. Doch die Regiearbeit der «Die Schönen & das Biest»- und «Der Glöckner von Notre Dame»-Macher Gary Trousdale & Kirk Wise litt im Jahr 2001 an großem Desinteresse des Kinopublikums. Bei einem Budget von rund 120 Millionen Dollar erzielte das Actionabenteuer mit Fantasy- und Sci-Fi-Elementen nur ein weltweites Einspielergebnis von rund 186 Millionen Dollar – für einen großen Disney-Film ein sehr magerer Wert. Erst recht für einen Film, zu dem seitens des Konzerns bereits aufwändige Fortsetzungen, TV-Serien und Themenparkattraktionen geplant wurden.

Gleichwohl bekam «Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt» 2002 eine vor Bonusmaterial platzende DVD-Luxusedition spendiert und erarbeitete sich seither eine Kult-Fangemeinde. Diese verhalf der atypischen Disney-Produktion am Samstag, dem 27. Juni 2009, auch zu einer guten Free-TV-Premiere bei RTL: Zwar reichte es beim Gesamtpublikum nur zu ausbaufähigen 10,7 Prozent insgesamt und 2,63 Millionen Fernsehenden ab drei Jahren, dafür holte das Projekt bei den Umworbenen zur besten Sendezeit 1,70 Millionen Zuschauer und sehr gute 19,5 Prozent Marktanteil.

Aber schon die zweite Auswertung im Free-TV reihte sich nahtlos in das enttäuschende Kinoergebnis von «Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt» ein: Am Samstag, den 28. August 2010, standen ab 20.15 Uhr 1,91 Millionen Interessenten zu Buche, darunter befanden sich 1,20 Millionen Jüngere. Dies resultierte in magere 7,0 und 12,2 Prozent Marktanteil. Zwei Jahre später scheiterte das Disney-Abenteuerepos auch am RTL-Mittag: Am Sonntag, den 21. Oktober 2012, wurden lediglich 0,87 Millionen Interessenten gemessen, 0,60 Millionen der Zuschauer waren Teil der umworbenen Altersgruppe. Somit kam RTL nur auf 7,3 Marktanteil insgesamt sowie 11,6 Prozent in der Zielgruppe.

Die für den Heimkinomarkt produzierte Fortsetzung «Atlantis – Die Rückkehr» fuhr derweil im deutschen Free-TV ziemlich gut. So holte die Erstausstrahlung bei Super RTL am 27. Mai 2011 bei insgesamt 1,05 Millionen Zuschauern klar überdurchschnittliche 3,5 Prozent in der Altersgruppe ab drei Jahren und 3,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Im Oktober des Folgejahres sanken die Werte zwar bei einer erneuten Auswertung auf solide 2,5 und 2,1 Prozent und eine Reichweite von 0,71 Millionen Trickfans, doch im November 2013 ging es wieder aufwärts: 0,94 Millionen Menschen waren am 23. November zur besten Sendezeit mit von der Partie und verhalfen der DVD-Produktion zu 3,0 Prozent insgesamt. Bei den 14- bis 49-Jährigen standen sogar starke 4,5 Prozent auf der Uhr.

«Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt» ist am Freitag, den 28. März 2014, um 20.15 Uhr im Disney Channel zu sehen.