Das ZDF gab erst kürzlich das Vorhaben auf, einen Film über Anne Frank zu drehen. Nun meldet der Hessische Rundfunk, für Das Erste einen Film auf Basis von Anne Franks Tagebuch zu produzieren.
In den ersten Monaten des Jahres 2014 wurde heiß über das Vorhaben des ZDF diskutiert, einen Fernsehfilm über das Holocaust-Opfer Anne Frank zu produzieren. Der Anne-Frank-Fond kritisierte die öffentlich-rechtliche Anstalt, somit wissentlich Konkurrenz für einen 2015 anstehenden Kinofilm zu schaffen, der zudem die erste aus deutschen Geldern finanzierte Thematisierung dieses Stoffes darstellen sollte. Nach einigem über die Presse ausgetragenen Hin und Her ruderte das ZDF zurück und gab das Projekt auf. Nun aber geben der Hessische Rundfunk und der rbb bekannt, ebenfalls das Thema anpacken zu wollen.
Angesichts der Ankündigung, das Drama, das Anfang 2015 im Ersten ausgestrahlt werden soll, werde „die erste große deutsche Verfilmung der Lebensgeschichte des Frankfurter Mädchens“, scheint die nächste Auseinandersetzung mit dem Anne-Frank-Fond nahezu vorprogrammiert. Im Mittelpunkt des Doku-Dramas stehen laut Senderangaben die Beziehung zwischen Anne Frank und ihrem Vater Otto Frank sowie die die „Gedanken und Sehnsüchte“ Anne Franks und ihre „Träume von Liebe, Freiheit und Sexualität“.
Das Casting der Hauptdarstellerin habe laut dem Hessischen Rundfunk bereits in Frankfurt und Berlin begonnen, außerdem werden aktuell Interviews mit Zeitzeugen gedreht. Das Drehbuch stammt von Hannah & Raymond Ley («Die Kinder von Blankenese»), Raymond Ley wird darübe hinaus Regie führen. Als Produzenten sind Walid Nakschbandi und Michael Souvignier beteiligt.