NDR macht den Weg frei für Satire-Nachrichten. Der Postillon-Erfinder geht derweil davon aus, bald die «Tagesschau» abzulösen.
Der Postillon kommt ins Fernsehen – seit Monaten schon begeistern die Satire-Nachrichten von Erfinder Stefan Sichermann die Kritiker. Die Webseite „Der Postillon“ jedenfalls wurde mehrfach preisgekrönt. Der Web-TV-Ableger, der bislang unter anderem bei YouTube und Yahoo zu sehen war, wird ab dem 25. April im NDR zu sehen sein – und das auf einem richtig guten Sendeplatz. Das Dritte Programm wird die Satire-Nachrichten in der Nacht auf Samstag direkt nach seiner Talkshow platzieren – also um Mitternacht ausstrahlen.
Anne Rothäuser und Thieß Neubert moderieren weiterhin, zunächst sind sechs 15 Minuten lange Folgen geplant. Somit wird das Format etwas länger werden als aktuell noch im Web. Eine zweite Staffel sei gut vorstellbar, heißt es aus NDR-Kreisen. In einem Web-Interview erklärte Postillon-Macher Stefan Sichermann gewohnt augenzwinkernd: „Wir gehen davon aus, dass die «Postillon24»-Nachrichten spätestens im kommenden Jahr täglich von 20 bis 20.15 Uhr im Ersten laufen werden."
Ausgebaut wird übrigens auch die Kooperation mit den Radiowellen der ARD. Schon seit geraumer Zeit läuft eine rund eine Minuten lange „Postillon24“-Radioausgabe bei Bayern 3 – nach längerer Winterpause ist Thieß Neubert seit einigen Tagen dort wieder zu hören. Auch N-Joy, die junge Welle des NDR, wird die satirischen Nachrichten künftig in seiner Morning-Show unterbringen. Los geht es wohl Mitte Mai. Wahrscheinlich ist auch, dass die Satire-Nachrichten ab Herbst eine Rolle in «extra 3» spielen werden. Das Satiremagazin wechselt dann ins Erste – und die Sichermann-Nachrichten sollen mit dabei sein.