Anlässlich des Starts der dritten Staffel von «Hart of Dixie» bei sixx, wirft Quotenmeter einen Blick auf die Performance beim US-Sender The CW, der sein Teenie-Sender-Korsett immer öfter ablegt.
Siehe auch: «Hart of Dixie»-Quoten in Deutschland
Der deutsche Frauensender sixx freut sich über den Start der dritten Staffel von «Hart of Dixie». Bereits die ersten beiden Runden bescherten dem Sender am Montagabend deutliche Werte über dem Senderschnitt und auch der Auftakt der jüngst gestarteten dritten Staffel darf mit Marktanteilen von 1,2 bis 1,6 Prozent in der Zielgruppe als äußerst erfolgreich gewertet werden. In den USA ist «Hart of Dixie» beim kleinen Sender CW zu Hause, der aufgrund von Serien wie «The Vampire Diaries», «Gossip Girl» oder «90210» ebenfalls eher als Frauen- oder Teenie-Sender gilt. Doch CW hat vor noch nicht allzu langer Zeit entdeckt, dass man auch mit einem männeraffinen Programm Quote machen kann. Als bestes Beispiel lässt sich der Serienerfolg «Arrow» anführen. Und im Gegensatz zum deutschen sixx freut sich CW derzeit weniger über die Quoten der dritten Staffel von «Hart of Dixie». Ob aber diese Entwicklung sowie die Entdeckung einer neuen Zielgruppe auch gleichzeitig die Einstellung des Formats zu bedeuten hat, darf in Frage gestellt werden.
Die Fernsehserie um Dr. Zoe Hart, die ihren Arbeitsplatz in einem New Yorker Krankenhaus für eine Stelle in einer Provinz-Praxis aufgibt, um ihr gewünschtes Stipendium zu bekommen, startete im vergangenen Oktober in den Staaten in ihre dritte Runde. Das Interesse des US-Publikums hielt sich aber in Grenzen. Gerade mal etwas mehr als eine Million Zuschauer verfolgten den Auftakt. Die weiteren Folgen blieben auf einem weitestgehend konstanten Level bei einem durchgängigen Zielgruppenmarktanteil von einem Prozent. Damit liefen die bis dato 13 gezeigten Folgen der dritten Staffel von «Hart of Dixie» schwächer als ihre Vorgänger, wobei auch diese nie der große Hit waren, sondern von Woche zu Woche eher solide und verlässliche Quoten in einem überschaubaren Bereich einfuhren.
Gleichzeitig haben Formate, mit denen CW ein breiteres und vor allem auch männliches Publikum ansprechen möchte, in der laufenden Saison einen deutlich besseren Start hingelegt mit Quoten, die «Hart of Dixie» fast nie vorzuweisen hatte. Die neue Serie «The Tomorrow People» startete im vergangenen Oktober vor 2,32 Millionen Zuschauern; «Reign» kam auf 1,98 Millionen Zuseher. Beide Formate punkteten zudem auch in der Zielgruppe mit ordentlichen zwei Prozent. Auch die zweite Staffel von «Arrow» legte im Herbst 2013 mit 2,74 Millionen Fans und drei Prozent der 18- bis 49-Jährigen einen äußerst gelungen Start hin. Das sind allesamt Werte, die den Auftakt der dritten «Hart of Dixie»-Staffel deutlich in den Schatten gestellt haben.
Dennoch wäre es vermessen «Hart of Dixie» bereits jetzt abzuschreiben, denn das Format macht das, was es in den vergangenen Jahren auch gemacht hat: Es liefert eine äußerst konstante Leistung ab. Gleichzeitig haben «Reign» und «The Tomorrow People» Zuschauereinbußen hinnehmen müssen. «Reign» kam mit seiner letzten Ausgabe vor der Winterpause nur noch auf 1,32 Millionen Zuschauer sowie ein Prozent in der Zielgruppe. Auch «The Tomorrow People» machte mit 1,49 Millionen Zusehern zuletzt nicht mehr den guten Eindruck, den der Staffelauftakt erhoffen ließ. Nach wie vor laufen beide Formate zwar besser als «Hart of Dixie», doch während bei den neuen Formaten die Kurve nach unten zeigt, ist die Lebenslinie der Serie um Dr. Zoe Hart weder großartig aufsteigend noch abfallend.
Nichtsdestotrotz: CW hat mit Formaten wie «The Tomorrow People», «Arrow» (Foto) und Co eine Zielgruppe entdeckt, die man bisher nur dürftig bedient hatte und dieser nun etwas ausführlicher gerecht wird. Dennoch sind auch die Serien für das vorwiegend weibliche Publikum noch lange nicht zu Ende erzählt. Aushängeschild ist hier nach wie vor das äußerst erfolgreiche «The Vampire Diaries». Und neben diesen beiden erwähnten Zielgruppen hat CW in der vergangenen Saison eine weitere Nische entdeckt. Mit «Whose Line is it Anyway» hat der Sender eine Impro-Comedy zurück ins Fernsehen gebracht, die den Nerv des Publikums traf. Bei CW geht es also nicht um die Frage, ob man nun mit einem männer- oder frauenaffinen Programm besser fährt, sondern eher darum, dass man mit einem breiter aufgestellten Programm auch eine breitere Masse erreicht und das scheint dem Sender derzeit immer öfter zu gelingen.
Um aber abschließend noch einmal auf «Hart of Dixie» zurück zu kommen: Die Serie könnte nach wie vor Teil des CW-Programms bleiben, denn bevor man den Geschichten um Dr. Zoe Hart den Stecker zieht, werden zunächst deutlich schlechter laufende Formate das Zeitliche segnen. Dazu gehören zum Beispiel «Beauty and the Beast» sowie «The Carrie Diaries», die es schon einem glücklichen Zufall zu verdanken hatten, dass sie überhaupt für eine zweite Staffel verlängert wurden. Und dieser glückliche Zufall könnte «Hart of Dixie» durchaus eine vierte Staffel bescheren, was wiederum auch dem deutschen Frauensender sixx entgegen kommen dürfte.