Der Auftakt des ersten Formats des „Restauranttesters“ im ZDF kann das Gesamtpublikum nicht überzeugen, weiß bei den Jungen aber zu punkten.
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Ich möchte Transparenz fördern. Die Nahrungsproduzenten haben in der Außendarstellung solche Defizite, dass sie auf der Beliebtheitsskala ganz unten bei den Bankern landen. Um das zu ändern, haben sie nur eine Chance: Offenheit. Mir geht es um Kommunikation.
”
Christian Rach über seine Motivation (im Interview mit ksta.de)
Das „Gesicht eines Senders“ zu sein, bedeutete früher eine hohe Würdigung für jeden Moderator – in der gegenwärtigen Fernsehwelt dürfte eine solche Zuschreibung eher als ein „verstaubter Ruf“ interpretiert werden. Die „Wechselfreudigkeit“ unter den deutschsprachigen TV-Schaffenden vor der Kamera ist ungebrochen, in der jüngeren Vergangenheit suchten sich unter anderem Jörg Pilawa, Cindy aus Marzahn und Inka Bause neue (Teilzeit)arbeitgeber. Auch „Restauranttester“ Christian Rach verließ seine alte Heimat RTL und fand Zuflucht beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen, wo er am Donnerstagabend die erste Ausgabe von
«Rach tisch auf!» moderierte. Unterstützt von Andrea Kiewel und Dirk Steffens beantwortete der 56-Jährige „die 50 wichtigsten Fragen und Fakten zum Essen der Deutschen“ – die Antworten darauf interessierten weniger Menschen, als die Verantwortlichen gehofft haben dürften.
Ab 20.15 Uhr fanden 3,59 Millionen und 11,1 Prozent aller Fernsehenden ab drei Jahren zum ZDF, womit der Senderschnitt von 12,7 Prozent deutlich verfehlt wurde. Die öffentlich-rechtliche Konkurrenz, die in den vergangenen Wochen am Donnerstagabend unter der Dominanz von «Der Bergdoktor» zu leiden hatte, war daran allerdings nicht schuld. Eine Wiederholung von
«Mord in bester Gesellschaft» erreichte gleichsam unterdurchschnittliche 3,63 Millionen insgesamt sowie 3,5 Prozent der Jungen.
Als durchaus erfreulich für das überalterte ZDF erwies sich das Interesse der 14- bis 49-Jährigen, die mit 0,91 Millionen einschalteten und dabei überdurchschnittliche 7,7 Prozent generierten. Insgesamt muss sich Rach steigern, die wohlwollenden Kritiken zur Sendung lassen vermuten, dass sie ihr Potential noch nicht ausgeschöpft hat.
Ab 22.30 Uhr wurde
«Maybrit Illner» gezeigt, deren politischer Talk ordentliche 2,31 Millionen und 12,1 Prozent ansprach. Bei den Jungen durfte der Sender 4,8 Prozent verbuchen, die auf 0,36 Millionen Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren basierten. Etwa zur selben Zeit strahlte Das Erste
«Der Fall Edathy» aus, der für einen politischen Beitrag sehr gute 0,40 Millionen und 6,1 Prozent der Jungen erreichte und bei allen Fernsehenden 1,43 Millionen und 8,7 Prozent interessierte.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.