Ein paar einsame TV-Jedis kommen gegen die dunkle Seite der Macht im Fernsehen nicht mehr an. Unsere Sendergalaxie wird von Lord Wendler beherrscht.
«Star Wars» im Fernsehen ist ein sicheres TV-Highlight. Nur kann man ruhig auch einen Vergleich auf den TV-Betrieb damit beginnen. Wo sind die richtig guten Formate und Köpfe im deutschen Fernsehen? Haben sich auf kleine Planeten in den Randbezirken unserer Galaxie retten können und fristen dort unterhalb der messbaren Quote ihr Schattendasein. Man kann Harald Schmidt Lustlosigkeit vorwerfen, doch nicht einmal der Altmeister findet mehr Zuschauer für ein an sich gutes Format. Es ist zumindest besser als massenhafter Weltraumschrott auf anderen Planeten.
Die jungen Wilden müssen allein für ihre bloße Existenz auf öffentlich-rechtlichen Raumschiffen kämpfen. Ins Hauptprogramm der Raumflotte werden sie allerdings nicht übernommen. Gute Jedis wie Krömer werden dagegen im Nachtprogramm versendet. Ist ein Format gut, unterhaltsam, clever und frisch, so steht der Sendeplatz jenseits der 22 Uhr fest im Flottenkommando. Den Rest unserer Galaxis haben längst die Promi-Borgs und Doof-Truppen übernommen. Hauptsache die Presse täglich mit Sex und absurden Erlebnissen füllen, damit die eigene Bekanntheit einen Auftritt im nächsten Baumarkt sichert, oder der Schützenverein Bad-Münstereifelsberg 10.000 Euro für eine Stunde auf den Tisch legt.
Über den Sommer flüchtet man sowieso dem Publikum nach Mallorca hinterher und versucht einen Hit am Ballermann zu landen. Als Freundin von einem bekannten Fußballer winkt das BILD-Presse-Dauerabo und irgendwann dann der Sitz in der Jury bei «RTL». Die Tragik? Der Kampf der Jedi scheint längst aussichtslos zu sein. Den klassischen TV-Betrieb hat längst die dunkle Seite der Macht übernommen und füllt damit auch noch den kompletten Boulevard-Teil in der Presse. Demnach gibt es gar keinen Raum mehr für einen Quotenfeldzug der Qualität. Wo sollte man begabte Sänger und Autoren vorstellen? Wo sollte eine junge Band ihre Musik reichweitenstark darbieten können? Wir werden am Ende noch Dschungelstars zum Grand Prix schicken.
Politische Talkshows dienen bestenfalls noch der Behandlung von aktuellen Online-Schlagzeilen, Snowden wird versendet und auf Neo macht nicht einmal Steven Spielberg Quote.
Wahrscheinlich sollte man einfach die Flimmerkiste mit einem Lichtschwert zerfetzen.
16.02.2014 20:04 Uhr
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Rob Vegas