Während ARD und ZDF mit den Olympischen Spielen große Erfolge einzufahren wissen, bleibt Sport1 mit seinen Eishockey-Übertragungen absolutes Nischenprogramm.
Neben ARD und ZDF gibt es in Deutschland mit Sport1 noch eine dritte TV-Station, die bei den Übertragungen der Olympischen Winterspiele aus Sotschi mitmischen darf. Der kleine Sender erwarb über die Agentur SportA, die die Sportrechte von ARD und ZDF verwaltet, Sublizenzen für Olympisches Eishockey und darf einige Partien damit exklusiv und live übertragen. Grund für das verhaltene Interesse der öffentlich-rechtlichen Sender war, dass sich die deutschen Eishockey-Herren nicht für Olympia 2014 qualifiziert hatten. Und da Spiele der Damen bzw. anderer Länder nicht den Anschein erweckten, großen Quotenbringer zu werden, drückte man die Eishockey-Duelle eben an die private Konkurrenz ab. Wirklich glücklich wurde die mit der Randsportart aber auch nicht.
Am Sonntagmittag stand die erste Übertragung an, die ab kurz vor 14 Uhr immerhin 0,25 Millionen Zuschauer ab drei Jahren ansprach. Daraus ergaben sich zufriedenstellende Marktanteile von 1,3 Prozent bei allen und nur geringfügig schlechtere 1,2 Prozent in der Zielgruppe. Verglichen mit dem Senderschnitt, der sich auf etwa ein Prozent beläuft, stand man damit gar nicht schlecht da. Ähnliches geschah am Dienstag, als Sport1 am Vormittag übertragen durfte: Das Duell der deutschen Frauen gegen die Schwedinnen erreichte ab 11 Uhr 0,07 Millionen Zuschauer und damit immerhin noch 1,1 Prozent insgesamt. Bei allen fiel man mit 0,9 Prozent dagegen knapp hinter die Marke von ein Prozent zurück.
Alles andere als gut verlief der Mittwoch, an dem Tschechien und Schweden gegen 18 Uhr aufeinandertrafen: Nur 0,08 Millionen Zuschauer brachten der Vorabend-Übertragung schwache 0,3 Prozent am Gesamtmarkt und 0,4 Prozent in der Zielgruppe ein. Auch der Donnerstag wusste nicht an die Werte der beiden Anfangsübertragungen anzuknüpfen – und das, obwohl Sport1 mit gleich drei Live-Übertragungen aufwartete.
Am Morgen ab 9 Uhr durften sich die deutschen Frauen gegen die Japanerinnen beweisen, was nur für 0,04 Millionen Zuschauer einen Einschaltimpuls darstellte. Während daraus zumindest bei allen solide 0,7 Prozent resultierten, blieb man in der Zielgruppe bei schwachen 0,01 Millionen 14- bis 49-Jährigen und damit einhergehenden 0,4 Prozent. Das Mittagsspiel zwischen der Slowakei und den USA wusste sich ab 13.20 Uhr leicht auf 0,06 Millionen Zuschauer zu steigern, die Marktanteile verlieben mit 0,5 Prozent bei allen und 0,6 Prozent in der Zielgruppe dagegen auf ernüchterndem Niveau. Das Abendspiel wusste die Kohlen dann auch nicht mehr aus dem Feuer zu holen: Zwar stieg die Reichweite leicht auf 0,11 Millionen Zuschauer, die Marktanteile blieben mit 0,4 bzw. 0,5 Prozent aber weit Jenseits der Ein-Prozentmarke zurück.
Damit lief es für Sport1 bis auf die ersten zwei Übertragungen alles andere als gut mit Olympischem Eishockey. Im Schnitt nur 0,10 Millionen Zuschauer brachten dem Sportsender rund 0,7 Prozent in beiden relevanten Zuschauergruppen ein. Eine lohnenswerte Investition war der Erwerb der Sublizenzen zumindest aus Quotensicht nicht. Freuen dürfte sich allein der harte Kern der Eishockey-Fans in Deutschland, der die Übertragungen zumindest im Fernsehen genießen darf und nicht auf Internetstreams von ARD und ZDF ausweichen muss.