Uwe Seeler bezeichnete das DFB-Pokalspiel des Hamburger SV gegen FC Bayern München als "scheißegal". Dennoch interessierte keine Sendung zur Primetime mehr Fernsehende als der Erdrutschsieg der Bayern.
„
Es ist das erste Spiel gegen die Bayern, das ich erlebt habe, bei dem der Fußball eigentlich keine Rolle gespielt hat.
”
HSV-Verteidiger Heiko Westermann über die Partie
Das
DFB-Pokal-Viertelfinale Hamburger SV gegen FC Bayern München stellte ein ungewöhnliches Spiel für den Klub aus dem Norden dar: Als Trainer fungierte noch Bert van Marwijk, dessen Ablösung bereits seit Tagen feststeht, dessen Nachfolger Felix Magath jedoch noch auf sich warten lässt. Diese Personalfrage drückte sich auch deutlich in der Motivation des Vereins und seiner Anhänger aus – während der Rahmenberichterstattung im Ersten keifte etwa Uwe Seeler: „Dieses Spiel hier ist mir, Entschuldigung, scheißegal!“
Den deutschen Fernsehenden dagegen war die Begegnung, die schlussendlich mit einem 0:5 ausging, nicht unbedeutend: Mit 7,10 Millionen Interessenten stellte das ab 20.30 Uhr gezeigte Fußballspiel das am meisten gefragte Primetimeprogramm am Mittwoch dar, in der jungen Altersgruppe kamen 2,41 Millionen Sportfreunde zusammen, was den Tagessieg bedeutete.
Die Marktanteile beliefen sich auf sehr gute 21,7 Prozent insgesamt und tolle 19,2 Prozent bei den Jüngeren. Vorab reizte die
«Sportschau live» 5,87 Millionen Gesamtzuschauer und 1,94 Millionen 14- bis 49-Jährige, was ab 20.15 Uhr erfreuliche 21,1 respektive 18,4 Prozent bedeutete. Ab 22.30 Uhr hielten dann die Nachberichte noch 5,76 beziehungsweise 1,96 Millionen Zuschauer bei der Stange, die Marktanteile kletterten dadurch auf 25,3 und 22,7 Prozent.
Ab 23 Uhr verlor dann der
«Sportschau-Club» ein wenig an Zugkraft, mit sehr guten 13,7 Prozent bei allen Sportfans und 12,7 Prozent bei den Jüngeren dürfte Das Erste aber noch immer sehr zufrieden sein. Insgesamt schalteten 2,24 Millionen Menschen den Sport-Talk ein, aus der jungen Altersgruppe zappten 0,82 Millionen Fernsehende vorbei.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.