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Filmcheck: «Fight Club»

Wie erfolgreich schlägt sich David Finchers Kultfilm im deutschen Free-TV?

«Ist das Leben nicht schön?», «2001: Odyssee im Weltraum», «Vertigo», «Tron», «Blade Runner», «The Big Lebowski» und viele weitere: Die Liste an Kultklassikern, die nunmehr als Meilensteine der Filmgeschichte gelten, ursprünglich jedoch an den Kinokassen lauwarm oder gar desaströs aufgenommen wurden, ist erstaunlich lang. Ein wahres Paradebeispiel für einst verkannte, heute verehrte Produktionen ist David Finchers Literaturverfilmung «Fight Club». Rückblickend erscheint es vielen Cineasten nahezu unerklärlich, doch im Jahr 1999 konnte die düstere Mischung aus Thriller, Charakterdrama und Komödie nur wenige Filmfreunde in die Lichtspielhäuser locken: Gefilmt mit einem Budget in der Höhe von 63 Millionen Dollar, nahm «Fight Club» in den USA lediglich enttäuschende 37 Millionen ein. Im Rest der Welt schnitt die mehrschichtige Geschichte besser ab, was zu einem Gesamtergebnis von hinnehmbaren 100,9 Millionen Dollar führte.

Auch Deutschland erwies sich eingangs als schwieriger Markt für «Fight Club». 1999 knackte der Film mit Brad Pitt und Edward Norton in den Hauptrollen gerade einmal die Top 40 der Jahrescharts und unterlag somit solchen in Vergessenheit geratenen Werken wie «Der Diamantencop», «Aimée und Jaguar» oder «Message in a Bottle». Bekanntlich gewann «Fight Club» aber auf DVD eine neue, ständig wachsende Fangemeinde und erarbeitete sich seither einen stolzen Platz in der Liste der besten Kinoarbeiten der Geschichte. Zudem resultierte dieser Respekt für «Fight Club» auch in erfolgreiche Fernsehauswertungen.

Eine der raren Ausnahmen ereignete sich am 28. April 2007 bei kabel eins. Am späten Samstagabend um 22.30 Uhr verbuchte der 1999 noch als stylischer Kampffilm beworbene Blick in die Seele der Generation X 0,46 Millionen Interessenten sowie unterdurchschnittliche 3,1 Prozent Marktanteil insgesamt und solide 5,1 Prozent in der umworbenen Zielgruppe. Am Samstag, den 3. Mai 2008 schlug sich «Fight Club» schon deutlich besser: 0,48 Millionen Filmliebhaber bedeuteten ab 23 Uhr bei kabel eins bereits sehr gute 4,3 Prozent bei allen und 6,5 Prozent bei den Jüngeren.

Ein Jahr später setzte kabel eins den Film am Mittwoch, den 13. Mai ebenfalls um 23 Uhr ein und brachte es mit 0,37 Millionen Zuschauern dieses Mal auf 4,6 Prozent insgesamt sowie tolle 7,8 Prozent bei den Werberelevanten. 2010 wiederum standen sogar 0,51 Millionen Fernsehende zu Buche, die Finchers Kultfilm am 3. Februar um 23.10 Uhr sehen wollten. Somit kamen beim Gesamtpublikum starke 5,7 Prozent zustande, bei den 14- bis 49-Jährigen wurden sogar 9,4 Prozent gemessen.

2011 versuchte sich der Frauensender sixx an «Fight Club». Entgegen der vor Kinostart noch von den Studiobossen geäußerten Befürchtungen, das weibliche Geschlecht würde den Streifen hassen, kamen am Mittwoch, den 2. November tolle 0,12 Millionen TV-Konsumenten zusammen. Ab 22 Uhr bedeutete dies für sixx 0,6 Prozent insgesamt, bei den Werberelevanten landete der Kulthit bei exakt einem Prozent – 2011 waren dies bombastische Zahlen für den Privatsender. 2012 kehrte «Fight Club» zu kabel eins zurück und lockte um 22.30 Uhr 0,53 Millionen Filmfans an. Mit 4,7 und 7,8 Prozent sah es einmal mehr klasse aus. Erst 2013 schnitt «Fight Club» im Free-TV wieder mager ab. Um 22.15 Uhr kamen am Mittwoch, den 27. Februar nur 0,36 Millionen zusammen, die Marktanteile lagen bei schwachen 2,6 und 4,1 Prozent.

Am Mittwoch, den 12. Februar, geht es für «Fight Club» dann bei kabel eins in die nächste Runde – und zwar um 22.45 Uhr.
11.02.2014 06:35 Uhr Kurz-URL: qmde.de/68954
Sidney Schering

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