Bei «Menschen bei Maischberger» soll es künftig mehr Raum für Reportagen und Zweiergespräche geben. Über die mauen Quoten ihrer Sendung ärgere sie sich "nicht zu sehr".
Maischberger-Quoten zuletzt
In den letzten Wochen vor der Winterpause konnte der Talk zumeist überzeugen, die fünf Ausgaben seit Anfang November kamen im Schnitt auf 1,66 Millionen Zuschauer und 12,8 Prozent Marktanteil. Eher enttäuschend fielen jedoch die gerade einmal 5,8 Prozent beim jüngeren Publikum aus.Während ihre Kollegen ihre Einschaltquoten im vergangenen Jahr hatten ausbauen können, stagnierte
«Menschen bei Maischberger» am Dienstagabend zuletzt. Im Rahmen eines Interviews mit der
Süddeutschen Zeitung verriet sie jedoch, dass sie "weit entfernt davon" sei, sich darüber zu ärgern - "nicht zu sehr jedenfalls". Zwar braue es eine kritische Masse, die ihr Schaffen im Ersten Deutschen Fernsehen legitimiere, allerdings wehre sie sich dagegen, dass die Einschaltquote auch über ein gesamtes Kalenderjahr hinweg "das einzige Kriterium ist".
Die Angst vor belangloseren Auseinandersetzungen in Zeiten der Großen Koalition teile sie nicht, da es hinsichtlich der Auswirkung von politischen Entscheidungen auf das reale Leben "noch genug Opposition" gebe. Weit eher problematisch sei im Zuge der Talk-Offensive der öffentlich-rechtlichen Sender, "dass die anderen Formate häufiger in unsere Themenfelder mit hineinkommen". Der Gefahr der Beliebigkeit ihrer Sendung möchte sie zuvorkommen, indem die spezifischen Inhalte noch stärker als bislang zur Geltung kommen.
Geplant sei eine stärkere Fokussierung auf die Reportagen innerhalb des Formats. Darüber hinaus soll es mehr Zweiergespräche statt Diskussionen in einer größeren Runde geben und auch der Aktionsradius im Studio soll vergrößert werden. Allerdings gehe dies nicht einher mit einer radikalen Umstrukturierung des bisherigen Konzepts - "getreu der alten Fernsehregel: Verändere bei erfolgreichen Sendungen nie mehr als 20 Prozent auf einmal".
Die öffentliche Kritik an der hohen Zahl der Talk-Formate in der ARD könne sie trotz der Themen-Engpäse nicht so recht nachvollziehen. Immerhin seien sie gerade für die spätere Sendezeit ein sehr gutes Programm, da sie "nicht so viel wie ein Spielfilm oder Dokumentarfilm kosten", man jederzeit leicht ins Geschehen rein- und wieder rausfinde und es "dort das gibt, was Menschen am meisten interessiert: andere Menschen und ihre Meinungen".